Das DNL-Nachwuchsteam gewinnt seine Heimpremiere. Volksbank engagiert sich als Trikotsponsor

Hamburg. Viel Zeit blieb Jannik Höffgen nicht. Kaum hatte der 18-Jährige die Arme zum Torjubel hochgerissen, verschwand er auch schon inmitten seiner Teamkollegen, die sich in einer Traube um ihn scharten. Jeder wollte Höffgen herzen, den Mann, der der noch jungen Eishockeygeschichte der Hamburg Freezers ein weiteres Kapitel hinzugefügt hatte. 49 Sekunden waren am Sonnabendabend in der Verlängerung der Partie gegen den Krefelder EV gespielt, als Höffgen zum 5:4 traf und den HSV Young Freezers damit die ersten beiden Punkte in der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL) bescherte.

„Es war einfach nur geil, als das Ding drin war“, strahlte der Matchwinner, nachdem er gemeinsam mit seinen Kameraden die stehenden Ovationen der 250 Besucher in der Volksbank-Arena genossen hatte. „Ich hätte gedacht, dass die Halle leerer sein würde. Umso mehr Spaß hat es heute gemacht“, sagte Höffgen. Auch wenn es am Sonntagmorgen im zweiten Duell mit den Rheinländern eine 2:5-Niederlage setzte und die Hamburger dadurch in der DNL-Nordgruppe weiter im Tabellenkeller verharren, darf nach der energiegeladenen Heimpremiere festgestellt werden: Der Hamburger Nachwuchs ist in der höchsten deutschen Spielklasse, die mit der A-Junioren-Bundesliga im Fußball vergleichbar ist, angekommen.

Besonders beeindruckend waren die körperliche Präsenz und das hohe Spieltempo, das beide Mannschaften anschlugen. Dass die Jugendlichen, die aus den Jahrgängen 1995 bis 1998 rekrutiert wurden, Eishockey spielen können, war bekannt. Aber dass sie sich mit harten Checks bearbeiten und trotz des das Gesicht schützenden Vollvisiers sogar in Faustkämpfen beweisen wollten, verwunderte. „Die Zweikämpfe in den Ecken sind schon heftig, da spürt man den Unterschied zur Jugendbundesliga am deutlichsten“, sagte Höffgen.

Um für die erste DNL-Saison gerüstet zu sein, trainieren die Youngster, die die Freezers und der HSV in Kooperation betreiben, fünfmal in der Woche auf dem Eis der Volksbank-Arena. Dazu kommen zwei wöchentliche Kraft- und Athletikeinheiten mit Fitnessexpertin Mintra Mattison, die sich hauptamtlich um das DEL-Team der Freezers kümmert. „Die Jungs ziehen wirklich sehr gut mit“, lobte Cheftrainer Morgan Svensson, „sie werden von Tag zu Tag besser. Vor allem die spielerische Entwicklung ist beeindruckend. In der Vorbereitung konnten wir unsere Leistungsstärke noch nicht einschätzen, jetzt wissen wir, dass wir mithalten können.“ Beweisen müssen die HSV Young Freezers dies am kommenden Wochenende bei Tabellenführer Jungadler Mannheim. Am vergangenen Wochenende hatte es zwei knappe Niederlagen (2:3, 2:4) bei den Eisbären Juniors in Berlin gegeben.

Fest steht schon jetzt, dass die Nachwuchs-Kufencracks eine Bereicherung für die Hamburger Sportlandschaft sind. Die 200.000 Euro, die der Spielbetrieb pro Saison kostet, scheinen gut angelegtes Geld zu sein. Zum Etat trägt maßgeblich die Volksbank bei, die als Trikotsponsor fungiert. Und wenn Jannik Höffgen und seine Kollegen weiter mit so viel Elan auftreten, dann freuen sich einige dieser Talente bald in der DEL über Siegtore.