Die Hamburg Freezers starten an diesem Mittwoch in die Vorbereitung. Fünf Neuzugänge sind mit dabei. „Es wird Zeit, dass es wieder losgeht. Jetzt freue ich mich wieder auf Zweikämpfe und Checks.“

Hamburg. Den letzten halbwegs freien Tag nutzte Brett Festerling, um seine neue Heimatstadt ein wenig zu erkunden. Im offenen Doppeldeckerbus ging es für den Neuzugang der Hamburg Freezers gemeinsam mit Zwillingsbruder Garrett, der seit 2010 für die „Eisschränke“ spielt, durch den Hafen, die Innenstadt und über die Reeperbahn. „Ich habe schon mal flüchtig von St. Pauli gehört“, scherzte der 28-Jährige, der von den Nürnberg Ice Tigers zum Club aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) kam.

Der Deutschkanadier macht kein Geheimnis daraus, wie sehr er sich auf die Zeit in Hamburg freut. Zum ersten Mal spielt er gemeinsam mit seinem Bruder in einem Profiteam. Im Jugendbereich waren die beiden unzertrennlich, spielten auf dem Eis zusammen, probierten sich im Fußball und Baseball. Seit Jahren versucht Garrett bereits seinen Bruder zu einem Wechsel zu den Freezers zu überreden.

„Na ja, immer wieder kamen NHL-Spiele dazwischen“, sagte Brett Festerling, der für die Anaheim Ducks und Winnipeg Jets in der besten Liga der Welt spielte, und ergänzte: „Ein Fußball-Bundesligaspieler würde ja auch nicht nur wegen seines Bruders in die Major League Soccer in die USA wechseln, oder?“, sagte er und schaute breit grinsend zu seinem Bruder. Es genügten ohnehin nur wenige Minuten, um zu sehen, wie eng das Verhältnis der Geschwister ist. Kaum ein Satz fiel, in dem nicht gegen den anderen gestichelt wurde.

So berichtete der Freezers-Neuzugang, wie sich er und Garrett sich in Prince George, in der Nähe von Vancouver, auf zugefrorenen Seen bis in die frühen Morgenstunden duelliert und sich kleinere Raufereien geliefert haben. „So hat Garrett gelernt, wie man sich gegen Größere behauptet. Er legt sich ja heute noch gern mit Leuten an, die ihm körperlich überlegen sind“, sagt der 15 Minuten jüngere und acht Zentimeter größere Brett, dessen Bruder nicht um einen Konter verlegen war. „Wäre ich länger im Bauch unserer Mutter geblieben, wäre ich vielleicht etwas größer geworden. Dafür bin ich aber der talentiertere Spieler von uns beiden.“

Wenn die Freezers an diesem Dienstag um 17 Uhr erstmals nach der Sommerpause gemeinsam aufs Eis gehen, wird Garrett den Beweis für diese These nicht erbringen können. Der Nationalspieler leidet an Rückenproblemen und wird zunächst im Training etwas kürzertreten müssen. „Ich könnte theoretisch mit der Mannschaft trainieren, will aber alles auskurieren, damit ich es in der Vorbereitung nicht verschleppe“, sagt der frisch gebackene Vater von Tochter Ruby.

Brett Festerling soll die Abwehr der Freezers weiter stabilisieren

Neben Garrett Festerling wird auch Matt Pettinger fehlen, dessen Frau in Kanada unmittelbar vor der Geburt des zweiten Kindes steht. Dafür sind neben Brett Festerling vier weitere Neuzugänge beim Trainingsauftakt mit dabei.

Abwehrspieler Sam Klassen (Greenville Road Warriors) sowie die Stürmer Patrick Pohl (Wolfsburg), Kevin Clark (Krefeld) und Marty Sertich (Iserlohn) werden in der Volksbank-Arena ihre Premiere feiern. „Es wird Zeit, dass es wieder losgeht. Ich habe im Sommer nicht lange pausiert, weil ich nicht so viel Substanz verlieren wollte. Aber jetzt freue ich mich wieder auf Zweikämpfe und Checks“, sagte Brett Festerling, der in der Verteidigung der Königstransfer der Hamburger ist. „Mein Bruder bringt Führungsstärke, Leidenschaft und Härte mit. Es wird keinen Spaß bringen, gegen unsere Abwehr zu spielen“, sagt Garrett.