Das Hamburger Eishockeyteam gewinnt in Iserlohn das sechste Viertelfinale mit 1:0 und trifft nun am Mittwoch auf den ERC Ingolstadt. Den Treffer des Spiels erzielte Jerome Flaake.

Iserlohn. Es war ein extrem hartes Stück Arbeit, bis feststand, dass der 28. März 2014 in die Geschichte der Hamburg Freezers eingehen wird. Zum zweiten Mal seit ihrem Bestehen haben die „Eisschränke“ das Halbfinale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erreicht. Im sechsten Spiel des Best-of-seven-Viertelfinals genügte ein 1:0 (0:0, 1:0, 0:0)-Sieg bei den Iserlohn Roosters, um die Serie mit 4:2 Siegen für sich zu entscheiden. „Ich bin sehr stolz auf die disziplinierte Leistung meines Teams“, sagte Benoît Laporte.

Der Cheftrainer musste auf den dänischen Angreifer Morten Madsen verzichten, dessen in Spiel fünf erlittene Oberschenkelblessur einen Einsatz unmöglich machte. Im Tor setzte Laporte zum dritten Mal in Serie auf Dimitrij Kotschnew, der sechs Jahre in Iserlohn Pucks gefangen hatte. Dass die Roosters gewillt waren, ihre letzte Chance nicht verstreichen zu lassen, war vom ersten Bully an sichtbar.

Die Gastgeber waren deutlich angriffslustiger als am Mittwoch beim 1:3 in Hamburg, was den Freezers mehr Räume gab, ihr schnelles Direktspiel in der Offensive aufzuziehen. So entwickelten sich intensive, aber faire erste 20 Minuten, in denen die Schiedsrichter keine Strafe aussprechen mussten. Die Freezers hätten dabei in Führung gehen können, wenn Duvie Westcott (2.) nicht den Pfosten getroffen und David Wolf (10.) freistehend aus kurzer Distanz nicht über das Iserlohner Tor gezielt hätte.

Darin stand nach zwei Spielen Pause wieder Mathias Lange, der den glücklosen Erik Ersberg ablöste. Für Wirbel beim Gegner hatte eine Meldung am Freitagmittag gesorgt, dass der Augsburger Torhüter Patrick Ehelechner als Ersatz für Ersberg zur neuen Saison verpflichtet wurde. So war Trainer Jari Pasanen gezwungen, Lange trotz dessen Leistenproblemen aufzubieten. Eine clevere Kommunikation an einem Play-off-Spieltag sieht sicherlich anders aus, Lange merkte man allerdings seine Verletzung nicht an.

Das Siegtor für die Freezers in der 25. Minute fiel überraschend, weil Iserlohn den Druck erhöht hatte, umso schöner war es jedoch. Nationalstürmer David Wolf, von den heißblütigen Roosters-Fans erneut ausgepfiffen, setzte sich gegen zwei Gegner durch und bediente Jerome Flaake. Der Torjäger schloss überlegt ab und konnte sich über seinen ersten Play-off-Treffer in dieser Saison freuen.

Die hitzige Atmosphäre kühlte dieses Tor zwar nicht ab, dennoch blieben beide Teams diszipliniert, so dass die erste Strafe der Partie gegen Westcott in der 37. Minute wegen Spielverzögerung verhängt werden musste. Hamburg überstand die Unterzahl aber mit Bravour.

Im Schlussdrittel stemmte sich Iserlohn mit aller Macht gegen das Viertelfinalaus und hätte den Ausgleich verdient gehabt. Doch die Freezers brachten den Vorsprung mit Glück, Geschick und einem bärenstarken Kotschnew als Rückhalt, der neun Sekunden vor Spielende einen Penalty von Brooks Macek hielt, über die Zeit und haben nun fünf Tage Ruhe, bis am Mittwoch (19.30 Uhr) Ingolstadt zum ersten Halbfinalspiel kommt.

Die Statistik:

Tor: 0:1 (24:30) Flaake (Wolf). Strafminuten: 0/2. SR: Piechaczek/Schukies (Finning/Herne). Z.: 4967.

Die weiteren Viertelfinalspiele: Wolfsburg – Nürnberg 8:3 (Stand 4:2), Ingolstadt – Krefeld 4:1, Köln – Mannheim 4:1 (beide bereits am Mittwoch beendet). Damit im Halbfinale: Hamburg Freezers – ERC Ingolstadt, Kölner Haie – Grizzly Wolfsburg.