Beim 2:1-Erfolg der Hamburg Freezers gegen die Augsburger Panther wurde der 19-jährige Keeper Niklas Treutle lautstark gefeiert.

Hamburg. Als am späten Freitagabend die Schlusssirene ertönte, wussten die Spieler der Hamburg Freezers genau, bei wem sie sich für den 2:1 (1:0, 0:1, 1:0)-Sieg in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen die Augsburger Panther bedanken mussten. Alle stürmten auf Torhüter Niklas Treutle zu und gratulierten dem 19-Jährigen zu seiner Leistung. Für den gebürtigen Nürnberger war es der erste Auftritt in der O2-World - und mit Sicherheit nicht sein letzter. Die 7489 Fans feierten den Youngster, der zum zweiten Mal in Serie den Vorzug vor Stammkeeper Marc Lamothe erhalten hatte, lautstark.

Über mangelnde Beschäftigung konnte sich Treutle nach der Partie nicht beschweren. Dafür hatten zum einen die offensivstarken Gäste, die aufgrund des Umbaus im heimischen Stadion in Hamburg ihr sechstes Auswärtsspiel in Serie absolvierten, zum anderen das Schiedsrichter-Duo Schütz/Zehetleitner mit seiner teilweise kleinlichen Regelauslegung gesorgt. Für Trainer Stéphane Richer hatte das den positiven Nebeneffekt, dass er seine Freezers beim Unterzahltraining unter Wettkampfbedingungen sehen konnte. Und das, was seine Profis, darunter die von Verletzungen genesenen Verteidiger Jean-Philippe Coté und Matt Cohen, mit einem Mann weniger auf dem Eis boten, dürfte ihm gefallen haben. Aggressives Forechecking verhinderte, dass die beste Powerplaymannschaft der Liga zu Torchancen kam.

Im Gegenteil: Hamburg ging durch den im Sommer aus Augsburg verpflichteten Colin Murphy in Führung, der seinen früheren Kameraden Dennis Endras mit einem Bauerntrick düpierte. Ein Tor mit Ansage, schließlich hatte Murphy unter der Woche angekündigt, dem Nationalkeeper "ein paar Pucks durch die Hosenträger zu schieben".

Weil Richers Unterzahlpressing auf Dauer hohen Kraftverschleiß bedeutet, kam der Vizemeister im zweiten Drittel immer besser ins Spiel, schaltete blitzschnell von Verteidigung auf Angriff um und sorgte für mächtig Betrieb vor Treutles Gehäuse. Der Ausgleich durch Darin Olver war die logische und gerechte Konsequenz.

Da aber auch die Freezers mittlerweile schnelles und druckvolles Eishockey spielen können und im Schlussdrittel auch die Disziplin stimmte, entwickelte sich eine muntere Partie mit vielen Torchancen auf beiden Seiten, die ebenso munter vergeben wurden. Dass mit Alexander Dück ein nicht für seine Torgefährlichkeit bekannter Verteidiger für die Entscheidung sorgte, passte ins Bild. Sein Rückhandschlenzer war sein erstes Saisontor - vielleicht auch sein wichtigstes. (ber/bj)

Tore: 1:0 (12:49) Murphy, 1:1 (27:13) Olver (Tallackson), 2:1 (41:16) Dück (Flaake). Strafminuten: 15 + Spieldauer Polaczek (Check gegen Kopf)/8. SR: Schütz/Zehetleitner (Moers/Oberstdorf). Z.: 7489.