Salzburg. Die Verhandlungen seien “sehr komplex“, sagt Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda. Angeboten hätten sich alle aktuellen Rennfahrer.

Das Rätsel um den Nachfolger von Nico Rosberg beim Formel-1-Branchenprimus Mercedes wird zu einer Geduldsprobe. „Die Entscheidung wird noch bis Ende Jänner (Januar) dauern, denn die Verhandlungen sind sehr komplex. Es gibt zwei Wege: Nehmen wir den Jungen oder einen Erfahrenen?“, sagte Teamaufsichtsrat Niki Lauda am Montagabend bei „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ auf Servus TV.

Niki Lauda
Niki Lauda © dpa

Kurz nach dem völlig überraschenden Rücktritt von Weltmeister Rosberg am 2. Dezember hatte Lauda noch eine Entscheidung vor Weihnachten angekündigt. Später teilte Mercedes mit, dass der neue Stallrivale von Lewis Hamilton nicht vor dem 3. Januar verkündet werde.

Sollte sich die Vorstellung des zweiten Silberpfeil-Piloten sehr lange hinziehen, wird dem Neuen wichtige Entwicklungsarbeit mit dem 2017er Wagen fehlen. Die ersten offiziellen Tests beginnen am 27. Februar in Barcelona.

Lauda: Jeder Rennfahrer hat sich gemeldet

„Jeder einzelne der aktuellen Rennfahrer“ habe sich sofort bei ihm gemeldet, behauptete Lauda, der zusammen mit Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff das Casting der Silberpfeil-Kandidaten leitet. Das Problem dabei ist allerdings, dass zu so einem späten Zeitpunkt längst so gut wie alle Kandidaten einen gültigen Vertrag für 2017 haben.

ABU DHABI, UNITED ARAB EMIRATES - NOVEMBER 26: Valtteri Bottas of Finland and Williams walks in the Paddock before final practice for the Abu Dhabi Formula One Grand Prix at Yas Marina Circuit on November 26, 2016 in Abu Dhabi, United Arab Emirates. (Photo by Lars Baron/Getty Images)
ABU DHABI, UNITED ARAB EMIRATES - NOVEMBER 26: Valtteri Bottas of Finland and Williams walks in the Paddock before final practice for the Abu Dhabi Formula One Grand Prix at Yas Marina Circuit on November 26, 2016 in Abu Dhabi, United Arab Emirates. (Photo by Lars Baron/Getty Images) © Getty Images | Lars Baron

Als Favorit gilt Valtteri Bottas. Williams soll dem Vernehmen nach ein erstes Angebot der Silberpfeile für den Finnen abgelehnt haben. Der BBC sagte Co-Teamchefin Claire Williams jedoch vor wenigen Tagen: „Wenn wir Valtteri erlauben würden uns zu verlassen, würden wir das nur tun, falls eine erfahrene, zuverlässige Alternative verfügbar wäre, jemand wie Felipe Massa zum Beispiel.“

Der Brasilianer hat mit dem Ende dieser Saison seine Karriere in der Formel 1 eigentlich abgeschlossen. Der Fast-Weltmeister von 2008 steht Medienberichten zufolge nun aber in Gesprächen mit Williams über einen Rücktritt vom Rücktritt.

Für Mercedes wäre Erfahrung wichtig

Eine Alternative zu Bottas wäre Pascal Wehrlein. Der Worndorfer stammt aus dem Mercedes-Nachwuchs, hat aber gerade erst seine Debütsaison in der Formel 1 für Manor absolviert. Es gibt Zweifel, ob Wehrlein schon jetzt neben Hamilton bestehen kann.

Zwischen diesen Fahrern entscheidet sich Rosbergs Erbe

„Ja, wir haben ein Riesenproblem. Denn wir hatten die beste Fahrerpaarung“, sagte Lauda. „Jetzt kommt ein neues Reglement, mit dem sowieso alles neu gewürfelt wird.“ Von 2017 an werden die Wagen breiter und schneller, erhalten dadurch eine aufgemotzte Optik. Für Mercedes wäre es daher sinnvoll, einen erfahrenen Piloten neben Hamilton zu holen, der ähnlich wie Rosberg mit seiner Klasse und Routine die Entwicklung des Autos vorantreibt.

So ausgelassen feiert Rosberg seinen ersten WM-Titel: