Abu Dhabi. Der Deutsche hat es geschafft und ist am Ziel seiner Träume. In einem emotionalen Video dankt er seinem Vater und seiner Mutter.

Nico Rosberg malte mit seinem Mercedes Donuts auf die Rennstrecke in Abu Dhabi, vollführte Freudentänze unter Tränen mit Ehefrau Vivian und kuschelte mit Bernie Ecclestone: Der neue Formel-1-Weltmeister ließ nach der Erfüllung seines "Kindheitstraums" seine Emotionen förmlich explodieren. Durch den wertvollsten zweiten Platz seiner Karriere beim Saisonfinale kürte sich der Sohn von Ex-Champion Keke Rosberg nach elf langen Jahren in der Königsklasse endlich zum Champion.

Kindheitstraum erfüllt

"Das ist ein Kindheitstraum", sagte der Wiesbadener mit feuchten Augen und zittriger Stimme. Er wolle "jetzt nur noch feiern und die Sau rauslassen!" Gelegenheit dazu wird er bekommen, denn seine Gattin lud überraschend 15 Freunde zum Showdown in der Wüste ein: "Das wusste ich nicht. Wir werden jetzt dermaßen Gas geben, das wird nicht gut enden. Ich melde mich für die kommenden Tage erst mal ab."

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Mit der Party hatte er bereits im Auto begonnen. "Wir haben es geschafft! Wir haben es geschafft", rief er im Boxenfunk seiner Vivian zu und sendete vom Podest auch Liebesgrüße an seine einjährige Tochter Alaia und seinen Vater Keke, der 1982 den Titel gewonnen hatte: "Das ist ein großer Moment für mich."

Hartes Duell mit Hamilton

Vergessen war da bereits der harte Kampf, den Rosberg bei seiner Meisterprüfung bestehen musste: Sein Teamkollege und letzter verbliebener WM-Rivale Lewis Hamilton (England) hatte in der Schlussphase des Rennens als Führender versucht, seinen Dauerrivalen gezielt einzubremsen, um unter anderem dem nachrückenden Ferrari-Star Sebastian Vettel (Heppenheim), der nach einer katastrophalen Saison versöhnlicher Dritter wurde, die Chance zum Überholen zu geben. Der Grund: Rosberg musste das Podium verpassen, damit Hamiltons zehnter Saisonsieg noch zum Titel gereicht hätte. Doch diese Taktik schlug fehl.

"Es war extrem auf den letzten Runden, ich hatte unglaubliche Emotionen. Es war so eng", sagte Rosberg, ohne die "Stehversuche" seines Teamkollegen bei dessen 53. Sieg direkt zu kritisieren. Dies tat dafür Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Lewis untergräbt und unterwandert mit dieser Aktion die gesamte Rennstruktur und Strategie des Teams. Wenn wir so weitermachen, würde das Anarchie bedeuten."

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"Guter Job"

Hamilton selbst meinte, er hätte "nichts Gefährliches gemacht". Bei aller Enttäuschung rang sich der Brite, der in den letzten beiden Jahren den Teamkollegen im Titelkampf ausgestochen hatte, schließlich zu einer fairen Gratulation durch: "Großer Glückwunsch an Nico für seine erste Meisterschaft, guter Job, Mann."

Wahre Ovationen erntete der neue Champion sogleich von Wolff ("Er ist an Lewis gewachsen"), Team-Aufsichtsratsboss Niki Lauda ("Er ist der würdigste Weltmeister") und dem viermaligen Champion Vettel ("Er ist der verdiente Champion").

Dritter deutscher Weltmeister

Damit ist Rosberg der dritte deutsche Weltmeister nach Rekordchampion Michael Schumacher (7 Titel) und Vettel (4). Mitentscheidend für seinen WM-Triumph in der hell erleuchteten Wüstennacht war ein entschlossenes Überholmanöver gegen den letztlich viertplatzierten Niederländer Max Verstappen (Red Bull) in der 20. Runde.

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Hamilton war mit zwölf Punkten Rückstand auf Rosberg in das 21. Rennen der Saison gestartet, am Ende konnte er nur auf fünf Zähler verkürzen.

Der von Platz zwei gestartete Rosberg verlor den Start gegen Pole-Setter Hamilton, hielt aber alle Kontrahenten zunächst hinter sich. Verstappen fiel nach einer Kollision in der ersten Runde auf Rang 16 zurück, wurde mit einer alternativen Reifenstrategie und einer starken Fahrt aber schnell zur potenziellen Gefahr für Rosberg - der die Situation bravourös und im Stile eines Champions löste.

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In der zweiten Rennhälfte schloss Rosberg gar zu Hamilton auf, verzichtete aber auf einen ernsthaften Überholversuch, um kein mögliches Ausscheiden oder eine Strafe zu riskieren.

Rosberg junior ist erst der zweite Weltmeister-Sohn, der es in der Königsklasse ebenfalls ganz nach oben geschafft hat. Zuvor war dies nur Damon Hill (1996) gelungen, der auf seinen Vater Graham Hill (1962, 1968) folgte.

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Hamilton hatte das gesamte Wochenende mit Psychokniffen daran gearbeitet, seinen Dauerrivalen aus dem Konzept zu bringen. "Wenn er tatsächlich das Etikett Weltmeister erhält, dann muss das nicht heißen, dass auch ich ihn so sehe", hatte Hamilton am Freitag erklärt und sich angesichts seiner großen technischen Probleme in der Saison als den moralischen Weltmeister bezeichnet.