Berlin. Formel-1-Weltmeister wird Schirmherr der neuen ADAC Formel 4. In dieser Serie geht auch der Sohn von Michael Schumacher an den Start.

Sebastian Vettel ist einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge Schirmherr der neuen ADAC Formel 4. Die Nachwuchsserie, bei der auch der 16 Jahre alte Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher antritt, startet an diesem Wochenende in Oschersleben in die Saison.

„Ich kenne einige der jungen Piloten, die auf der Startliste stehen. Das ist ein starker Jahrgang. Das wird richtig gutes Racing“, sagte Vettel der „Bild“ (Donnerstag). Schumacher-Sohn Mick mache „das alles schon sehr gut und hat viel Spaß daran. Das ist zunächst mal das Wichtigste.“

Vettel erinnert an eigene Anfänge

Vettel selbst war 2003 vom Kartsport in die damalige ADAC Formel BMW gewechselt. Nach dem Vizetitel in seiner ersten Saison gewann der heute 27 Jahre alte Heppenheimer 2004 die Gesamtwertung.

"Ich erinnere mich noch gut an die Anfangsjahre meiner Formel-Karriere, in denen ich dem ADAC viel zu verdanken hatte. Das war eine tolle, aber auch wichtige Zeit, um als Rennfahrer zu reifen", sagte der Heppenheimer: "Ich werde die Meisterschaft mit Spannung verfolgen, die Jungens werden auf hohem Niveau Rennen fahren, und ich bin mir sicher, später auch einige in der Formel 1 wiederzusehen."

Das ist die ADAC Formel 4

Teams

18 Rennställe haben für die Premierensaison gemeldet. Sie kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark und Italien. Die Piloten stammen aus 13 Nationen weltweit. Die maximale Teilnehmerzahl liegt bei 42 Fahrern.

Bekannte Nachnamen

In der Starterliste tauchen einige sehr bekannte Nachnamen auf. Allen voran der Name Schumacher: Mick, Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher. Er bestreitet seine erste Formel-Saison. Harrison Newey ist der Sohn von Formel-1-Design-Guru Adrian Newey. Jonathan Cecotto der Sohn des ehemaligen Motorrad-Weltmeisters und Ex-Formel-1- und Tourenwagenpiloten Johnny Cecotto.

Wagen

Der italienische Hersteller Tatuus liefert das Chassis.  Der Turbomotor kommt von Abarth. Er hat 160 PS. Der Wagen erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 210 Stundenkilometern und wiegt 570 Kilogramm.

Punkte

Die Punkte werden wie in der Formel 1 vergeben: Der Erste bekommt 25, der Zweite 18, der Dritte 15. Dann geht es bis zu Platz zehn mit 12, 10, 8, 6, 4, 2 Punkten und einem Zähler weiter.

Rennen

Gefahren werden drei Rennen pro Wochenende. Acht Rennwochenenden stehen im Programm, damit kommt es zu 24 Wertungsläufen für die Gesamtwertung.

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ADAC-Sportpräsident lobt Vettel

"Sebastian ist seit Beginn seiner Formel-Karriere Teil der ADAC-Familie. Es ist fantastisch, dass er nun als viermaliger Formel-1-Champion zu seinen Wurzeln zurückkehrt und sich für die Talentförderung einsetzt. Für die jungen Rennfahrer wird es eine zusätzliche Motivation sein, wenn sie sehen, dass auch Sebastian einst so wie sie angefangen hat", sagte ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk.

Neben dem viermaligen Formel-1-Weltmeister starteten unter anderem auch seine aktuellen deutschen Kollegen in der Motorsport-Königsklasse, Nico Rosberg und Nico Hülkenberg, in den Vorgängerserien der neuen Formel 4.

Mick Schumacher Zweiter bei Kart-DM

Mick Schumacher startet für das niederländische Team
Mick Schumacher startet für das niederländische Team "Van Amersfoort Racing" © AP | Jens Wolf

Mick Schumacher startet für das niederländische Team Van Amersfoort, für das auch der 16-jährige Harrison Newey, Sohn von Michael Schumachers langjährigem Rennwagen-Konstrukteur Adrian Newey, im Einsatz sein wird.

Bei der Talentschmiede ist man von den Qualitäten Schumachers überzeugt. "Wir sind alle zufrieden, wie es läuft. Mick macht wenig Fehler. Das Talent stimmt, die Vorbereitung stimmt, die Intelligenz stimmt. Das Paket sieht also gut aus", sagte Geschäftsführer Rob Niessink der Bild-Zeitung. Man sei "sehr stolz darauf, dass so ein großer Name bei uns ist", aber "der Name allein bringt uns keine Punkte. Dafür müssen wir alle hart arbeiten."

Schumi-Managerin appelliert an Medien

Den (medialen) Ball flach halten will vor allem Schumachers Managerin Sabine Kehm. "Ich möchte gerne dafür werben, die Erwartungen an Mick nicht allzu hoch zu schrauben", sagt sie: "Es ist sein Einstiegsjahr in den Formel-Sport, alles ist neu für ihn, er muss so viel lernen." Im Vergleich zu seinem bisherigen Gefährt muss der Kart-Vizeweltmeister und Europameister von 2014 rund 100 Kilo mehr Gewicht und 130 PS mehr Leistung beherrschen.

Trotzdem ist sich nicht nur der dreimalige Weltmeister Niki Lauda sicher: "Die Öffentlichkeit wird dank seines Vaters natürlich nur auf ihn schauen. Das ist für ihn eine riesige Belastung", so der Österreicher.

Mick Schumacher war in der Vorsaison Zweiter in der Deutschen Junior Kart Meisterschaft geworden. Nach dem Wechsel in die Formel 4 werde er in diesem Jahr keine Kartrennen mehr bestreiten, hatte Managerin Kehm mitgeteilt, die auch Michael Schumacher managt.

Rennen werden live übertragen

Die ADAC Formel 4 startet am kommenden Wochenende in ihre Debütsaison. Vom 24. bis 26. April steigen die ersten drei Rennen des Jahres in Oschersleben. Neben Mick Schumacher werden 37 weitere Fahrer um Punkte kämpfen. Sport1 überträgt den ersten Lauf am Sonnabend (11.45 Uhr) live. Am Sonntag zeigt Sport1 das dritte Rennen ab 15.20 Uhr live. Den zweiten Lauf können die Fans am Sonntag ab 9.30 Uhr bei Sport1+ sehen.

Neben der Formel 4 startet auch das ADAC GT Masters in die Saison. Die ersten beiden Rennen der "Liga der Supersportwagen" finden am Sonnabend und Sonntag (jeweils 13.15 Uhr/Sport1) in Oschersleben statt. (dpa/sid/HA)