Der ehemalige Formel-1-Pilot krachte bei den 6 Stunden von São Paulo mit seinem Porsche in eine Begrenzungsmauer. Der völlig zerstörte Rennwagen fing Feuer, Webber wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

São Paulo. Der langjährige Formel-1-Pilot Mark Webber ist beim letzten Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) in Interlagos/Brasilien schwer verunglückt. Der 38-jährige Australier krachte bei den 6 Stunden von São Paulo in der 239. Runde mit seinem Porsche in die Begrenzungsmauer. Webber war nach dem schweren Unfall bei Bewusstsein und wurde ins Medical Centre gebracht. Dabei winkte Webber von einer Trage.

„Mark hat sich nach dem Crash beim Team kurz über Funk gemeldet. Das war für uns ebenso ein gutes Zeichen, wie die Tatsache, dass er nach der Bergung den rechten Arm und Daumen nach oben gestreckt hat“, sagte Holger Eckhardt, der Pressesprecher von Porsche-Motorsport, am Sonntag. Webber sei im Medical Center an der Rennstrecke durchgecheckt worden und dabei bei Bewusstsein gewesen. Anschließend habe man ihn mit einem Helikopter zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus in São Paulo geflogen. „Zwei Vertraute des Teams sind bei ihm“, sagte Eckhardt. „Nach allem, was wir jetzt wissen, geht es Mark Webber nach dem schweren Unfall gut“, erklärte Porsche-Teamchef Andreas Seidl.

Bei einem Überholmanöver verlor der ehemalige Red-Bull-Pilot nach einer Kollision mit dem Ferrari des Italieners Matteo Cressoni die Kontrolle über seinen Porsche 919 Hybrid, der wie der Ferrari völlig zerstört wurde. Das Wrack begann unmittelbar nach dem Crash zu brennen.

Webber ist in der Formel 1 bei 215 Rennen an den Start gegangen und holte neun Siege. Dreimal belegte der ehemalige Teamkollege von Sebastian Vettel (Heppenheim) in der Gesamtwertung den dritten Platz.

Webbers Teamkollegen siegen

Das Rennen wurde nach 249 Runden hinter dem Safety-Car, das von der Rennleitung wegen des Unfalls auf die Strecke geschickt worden war, beendet.

Webbers Teamkollegen im zweiten 919 Hybri, der Deutsche Marc Lieb, Neel Jani (Schweiz) und Romain Dumas (Frankreich), gewannen das Rennen und holten den ersten Sieg für Porsche in der Rennserie. Der Hersteller ist in diesem Jahr eingestiegen. Seidl zog ein zufriedenes Fazit: „Wir konnten an diesem Wochenende zeigen, was wir in unserem Debütjahr gelernt haben. Von der Reifennutzung über die Boxenstopps bis hin zu den Abläufen innerhalb des Teams waren wir in allen Aspekten top.“

Le-Mans-Rekordgewinner Tom Kristensen (neun Gesamtsiege), der vor wenigen Tagen seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport bekanntgegeben hatte, fuhr bei seinem letzten Renneinsatz in einem Audi R18 e-tron quattro hinter einem Toyota-Trio noch einmal als Dritter auf das Siegerpodest.