Der dreifache Weltmeister legte im Red Bull am Freitag eine starke Runde hin. Auch Mercedes-Neuzugang Hamilton zeigte sich verbessert.

Jerez. Weltmeister Sebastian Vettel hat ein erstes Zeichen gesetzt. Nachdem der Heppenheimer am Tag zuvor noch der Konkurrenz „die Zeitenjagd“ überlassen hatte, zauberte er am Freitagmorgen zum Abschluss der ersten Testwoche im spanischen Jerez in 1:18,565 Minuten eine richtig schnelle Runde auf den rauen Asphalt. In den Tagen unter der Sonne Andalusiens waren nur Ferrari-Pilot Felipe Massa (1:17,879) und der Franzose Sebastien Grosjean im Lotus (1:18,218) schneller gewesen als der dreimalige Weltmeister.

Gestoppt wurde Vettel wie allen anderen Fahrer am Freitagmittag nur von einem Loch in Kurve 9, dessen Reparatur für eine willkommene einstündige Mittagspause sorgte. Hinter Vettel zeigte sich Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen unbeeindruckt von den Spekulationen über sein Ehe-Aus mit Model Jenni Dahlmann und lieferte im Lotus eine solide 1:18,915 ab. Der „Iceman“ hatte nach seinem ersten Auftritt am Donnerstag seinen Arbeitstag gewohnt lakonisch kommentiert: „Ich gewöhne mich erst wieder ans Fahren und fahre nur rum.“

Glücklich, viel fahren zu dürfen, war auch Mercedes-Neuzugang Lewis Hamilton. Nachdem sein Einstand bei den Silberpfeilen am Mittwoch wegen eines Problems an der Hinterbremse frühzeitig im Reifenstapel beendet war, spulte der Ex-Weltmeister wie 24 Stunden zuvor Rosberg Runde um Runde ab und landete bei einer Bestzeit von zunächst 1:18,905 Minuten. „Es wartet noch eine Menge Arbeit auf mich, aber wir sind auf einem guten Stand“, sagte Hamilton: „Die Jungs haben eine super Job gemacht. Das ganze Team unterstützt mich unglaublich.“

Wenig begeistert dürfte Vettel-Jäger Fernando Alonso über die Bilder des qualmenden Ferrari von Testfahrer Pedro de la Rosa gewesen sein. Nach der überragenden Zeit von Massa am Donnerstag, die der Scuderia nach zwei mäßigen Tagen auch ein bisschen Luft bei der italienische Presse verschafft hatte, musste de la Rosa den Roten Renner bereits nach zwei Runden wegen eines Getriebedefekts abstellen.

Alonso, der daheim ein intensives Fitnessprogramms absolviert, hatte am Morgen noch via Twitter mitgeteilt, dass er die Tests ganz genau verfolge und alle Daten per Mail bekomme. Das Gerücht über eine angebliche Rippenverletzung Alonsos, die der Grund für seine Abwesenheit sein soll, ärgerte Ferrari. „Dieses Gerücht ist völliger Blödsinn und absolut unwahr“ hieß es von offizieller Seite.

Für die zweite Rote Flagge am Morgen sorgte Nico Hülkenbergs Teamkollege Esteban Gutierrez. Allerdings ließ der Mexikaner den Sauber nur geplant mit leerem Tank ausrollen und spulte anschließend wieder fleißig seine Runden ab. Mit seiner 1:18,669 deutete der Neuling erneut das Potenzial des Schweizer Rennstalls an. Zum zweiten Test treffen sich die Teams ab dem 19. Februar in Barcelona. Vor dem WM-Auftakt am 17. März in Melbourne steht vom 28. Februar bis 3. März erneut in Barcelona die dritte und letzte Testsession auf dem Programm.