Rosberg ausgebremst vom Silberpfeil. Auch der McLaren muckte zunächst, dann Button mit Bestzeit. Der neue Red Bull kam gut in Fahrt.

Jerez de la Frontera. Sebastian Vettels Teamkollege legte einen vielversprechenden Teststart mit dem neuen Red Bull hin, für das deutsche Mercedes-Team endete der Auftakt deutlich zu früh. Nach einem Feuer an der hinteren Fahrzeugseite wurde der neue Silberpfeil am Dienstagmorgen abgeschleppt – Nico Rosberg hatte gerade mal rund 60 Kilometer mit seinem nagelneuen Formel-1-Wagen zurückgelegt. Über 320 Kilometer raste indes Vettel-Kollege Mark Webber mit dem RB9. Einzig dem britischen Ex-Champion Jenson Button im McLaren musste sich der 36 Jahre alte Australier am Ende geschlagen geben.

Als sich die erste Bestzeit im neuen Jahr in den letzten zehn Minuten entschied, war Rosberg bereits sechseinhalb Stunden aus dem (Test-)Rennen. „Heute war ein unglücklicher Tag“, sagte er. „Wir haben einen Nachmittag verloren.“ Dennoch zeigte sich der 27-Jährige nicht zu sehr geknickt. „So ist es eben bei einem neuen Auto. Wir sind hier, um kleine Probleme aufzudecken.“

Die Mechaniker tüftelten nach dem unfreiwilligen Stopp am Vormittag fleißig, doch gute zwei Stunden vor Streckenschließung herrschte Gewissheit. „Nachdem wir den Grund für das Problem entdeckt haben, werden wir nicht mehr fahren“, teilte Mercedes mit.

Schuld am unfreiwilligem Stopp nach 14 Runden war ein Problem mit der Elektronik. Bei der Flamme am Mercedes-Heck soll es sich um unverbranntes Benzin gehandelt haben, das sich entzündet hatte. Rauch war aufgestiegen. Das Problem mit dem defekten Kabelstrang soll bis Mittwoch wieder behoben sein, wenn Mercedes-Neuankömmling Lewis Hamilton das Steuer übernimmt. Am Montag waren beide schon zu PR-Zwecken in dem Wagen gefahren.

Auch Button bereitete sein neuer Wagen zunächst Probleme. Der 33-Jährige musste nach gerade mal drei Umläufen mitten auf der Strecke aus seinem McLaren aussteigen, ihn bremste nach nur drei Runden eine defekt Benzinpumpe. Mit verschränkten Armen musste er mitansehen, wie sein neues Dienstauto auf der Ladefläche eines Lkw in die Box zurückgebracht wurde.

Button kehrte aber im Gegensatz zu Rosberg knapp fünf Stunden später wieder auf die Strecke zurück. Wenige Minuten vor dem Ende entriss er Webber noch die Tagesbestzeit – und das mit fast einer Sekunde Vorsprung. Eröffnet hatte Sauber-Neuzugang Nico Hülkenberg den ersten Testtag – am Ende wurde der 25-Jährige Siebter.

Dreifachweltmeister und Titelverteidiger Vettel steigt erst am Donnerstag in den neuen RB9. Sein im vergangenen Jahr schärfster Verfolger, Doppelweltmeister Fernando Alonso, lässt die viertägigen Tests in Jerez hingegen komplett aus. Der Ferrari-Pilot unterrichtete seine Fan-Gemeinde stattdessen am Dienstag via Twitter über seinen Trainingsstand: „Hatte heute Morgen ein weiteres gutes Training auf dem Rad bei hoher Intensität. Erholen und Kraftraum am Nachmittag.“