Hamburg. Die Rückkehr in die Bundesliga erhöht die Sichtbarkeit für die Mannschaft des HSV, das ist wichtig für die Projekte des Vereins.

Nach dem Aufstieg ist vor dem Klassenerhalt. Oder so ähnlich. Wenige Tage nach der Rückkehr in die erste Rollstuhlbasketball-Bundesliga am vergangenen Wochenende ist David Schulze, der Teamkoordinator der BG Baskets im HSV, bereits damit beschäftigt, die Grundlagen für die kommende Spielzeit ab September zu legen.

„Wir sind schon dabei, neue Sponsoren zu suchen und bestehende Partnerschaften auszubauen“, sagt Schulze, „und die Etatplanung ist in den letzten Zügen.“

Rollstuhlbasketball: BG Klinikum bleibt Sponsor

Beim HSV e.V. liegt ein erster Etatplan bereits vor. Sicher ist jedenfalls, dass die Personalkosten steigen werden. Bundesliga bedeutet auch mindestens Semiprofessionalität. „Um wettbewerbsfähig zu sein, müssen wir die Mannschaft verstärken. Wir müssen schauen, was möglich ist“, sagt Schulze, „wir hoffen, dass wir auch noch neue Partnerschaften abschließen können.“

Der Vertrag mit Hauptsponsor BG Klinikum Hamburg, der die sportmedizinische Versorgung sichert und auch Wohnungen für Spieler zur Verfügung stellt, läuft noch bis 2025.

Abstieg vor einem Jahr großer Einschnitt

Beim Final Four der zweiten Liga hatte es in Bayreuth im Finale um die Zweitligameisterschaft gegen die Gastgeber vom RSV Bayreuth nicht ganz gereicht, mit 66:73 mussten sich die Hamburger in einem intensiven Spiel vor 800 Zuschauern geschlagen geben. Unmittelbar nach Schlusspfiff gab es sogar Tränen der Enttäuschung – insgesamt aber überwiegt die Freude. „Wir sind sehr glücklich über die Rückkehr und extrem zufrieden mit der Entwicklung des Teams“, sagte Spielertrainer Alireza Ahmadi (47).

Der Abstieg vor einem Jahr war schon ein Einschnitt für das Team. Die Nationalspielerinnen Anne Patzwald (34) und Mareike Miller (33) verließen die BG Baskets – die eine nach Italien, die andere nach Trier –, um im Jahr vor den Paralympischen Spielen in Paris weiter erstklassig zu spielen. Mit Nationalmannschaftskapitänin Miller soll es jedoch Gespräche geben. Sie hat ihren privaten Lebensmittelpunkt in Hamburg und ist dem HSV eng verbunden.

Wertvolle Projekttage zum Thema Inklusion

Die Rückkehr in die Bundesliga war neben der sportlichen Herausforderung für das HSV-Team und der Entwicklung der jungen Spieler vor allem wegen der Sichtbarkeit in der Stadt wichtig. „Wir nennen uns, erstklassiges Aushängeschild für Inklusion und Integration´“, sagt Schulze, „da müssen wir auch erstklassig spielen.“

Die BG Baskets führen an verschiedenen Institutionen wie Schulen, Universitäten und sozialen Einrichtungen Projekttage durch, an denen Spieler teilnehmen. Der Alltag im Rollstuhl und Sport als Mittel der Inklusion werden vermittelt, Barrieren abgebaut. Auch für die Vorbildfunktion bei diesen Projekten ist Erstklassigkeit wichtig.

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Die Heimspiele werden auch in der kommenden Saison ab September wieder in der Inselpark Arena in Wilhelmsburg ausgetragen. Ab Mitte der Saison soll jedoch die ehemalige Eishalle im Volkspark neben der Barclays Arena als Trainingsstätte statt der Halle am Horner Weg zur Verfügung stehen.

Die Alexander-Otto-Sportstiftung hat die Halle dem HSV kostenfrei überlassen. „Das ist für uns ein großer Mehrwert, da wäre dann auch tägliches Training möglich“, sagt Schulze. Auch das wären dann erstklassige Verhältnisse.