Hamburg. 5:1 gegen Kilia Kiel freut vor allem Türkiye und Rugenbergen, ETV geht bei Atamimis Comeback 0:5 unter, Altona 93 ist fast Meister.

Die Oberliga-Kellerkinder jubeln mit: Regionalligist Eintracht Norderstedt siegt 5:1 gegen den FC Kilia Kiel – und die Abstiegskandidaten der Oberliga Hamburg freuen sich mit. Ein Abstieg der Eintracht zuzüglich des wahrscheinlichen Abstiegs des Eimsbütteler TV würde nämlich eventuell die Anzahl der Absteiger in der Oberliga Hamburg erhöhen. Nichts Genaues weiß man diesbezüglich nicht, da der Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes auf Nachfrage des Abendblatts keine klaren Aussagen treffen wollte (Abendblatt berichtete).

Brendel bewältigt den „Krisenfall Elfmeter“

Da kam der Sieg der Eintracht ganz recht. Steigen zumindest die Garstedter nicht ab, schlafen besonders der FC Türkiye und der SV Rugenbergen im Duell um Rang 15 der Oberliga Hamburg ruhiger. Der Erfolg der Eintracht kam allerdings auch durch „einen Krisenfall“ zustande (Trainer Jean-Pierre Richter). Nach zwei Elfmeter-Fehlschüssen von Ersin Zehir in den vorangegangenen Partien sollte eigentlich Kevin von Anhalt, wenn nötig vom Punkt antreten. Doch dieser musste nach seinem Führungstreffer zum 1:0 (10.) mit einer Verletzung vom Feld. Es kam, wie es so oft kommt. Nach 30 Minuten erhielt die Eintracht einen Foulelfmeter. Das Zittern auf der Tribüne beendete der gefoulte Manuel Brendel mit dem sicher verwandelten Strafstoß zum 2:0. „Das hat Manuel prima gemacht“, so Richter. „Und wenn man einen Strafstoß so schießt wie er, dann sieht Elfmeterschießen auch ganz leicht aus.“

Rückkehr mit 0:5: Seine Rückkehr auf die Trainerbank entsprach so gar nicht den Erwartungen von Khalid Atamimi. Nach drei Monaten seiner berufsbedingten Abwesenheit in Indonesien kassierte sein Team nun erstmals wieder mit ihm als Chefcoach ein 0:5 beim Bremer SV. Die Hoffnungen im Abstiegskampf schwinden also weiter für den ETV. „Das 0:1 war der Genickbruch. Im Laufe der Partie hat mir nicht gefallen, dass einige Spieler aufgegeben haben. Die Einstellung muss eine andere sein“, erklärte Atamimi.

Altona 93 kann in Halstenbek Oberligameister werden

Altona ist fast durch: Seinen Vorsprung von fünf Punkten auf die TuS Dassendorf wahrte Spitzenreiter Altona 93 beim 1:0 im Topspiel der Oberliga Hamburg gegen den HEBC. Vor der imposanten Kulisse von 1991 Fans traf Angreifer Rasmus Tobinski (60.) zum 1:0-Erfolg. „Jetzt sind wir in einer super Position“, sagte sein Sturmkollege Pascal El-Nemr. Nun ein Sieg auswärts bei Aufsteiger SV Halstenbek-Rellingen – und Altona ist Meister. „Aber im Fußball ist alles drin. Also werden wir hoch motiviert und konzentriert mit viel Wucht zu HR fahren, um dort den Deckel draufzumachen.“ Der Titel, so El-Nemr, hätte für sein Team dabei Bedeutung über die Oberliga Hamburg hinaus. „Uns würde die Meisterschaft Rückenwind geben für die Aufstiegsspiele zur Regionalliga Nord. Wir würden dann mit dem Gefühl reingehen, uns diese Partien besonders verdient zu haben.“

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Matchball für Falke: Ebenfalls kurz vor dem Ziel einer allerdings verkorksten Saison steht der von enttäuschten HSV-Supportern gegründete Bezirksligist HFC Falke. Durch ein 3:0 beim Niendorfer TSV III ist der Klassenerhalt ganz nahe. Mann des Spiels war Flügelstürmer Elija Sinemus mit einem Doppelpack in der ersten Halbzeit. Nur seine beiden Treffer bewahrten Falkes Team vor einem Donnerwetter exorbitanter Größenordnung. „Unsere erste Halbzeit war so schlecht, dass ich ausrasten wollte. Auf dem Weg in die Kabine dachte ich aber daran, dass gute Leistungen im Fußball nichts zählen. Also blieb ich ruhig und habe den Jungs nur gesagt, wir holen uns jetzt den Sieg‘. Wir sind wieder raus – und haben dreckig mit der schlechtesten Saisonleistung 3:0 gewonnen“, beschrieb Falkes Trainer Sebastian Loether den Auswärtserfolg. Nun hat Falke Matchball. Ein Heimsieg am vorletzten Spieltag gegen den Vorletzten Eidelstedt würde die Rettung bedeuten.