Hamburg. 0:1 nach schwachem Auftritt bei Eintracht Norderstedt. HEBC vor Punkterekord, Altona 5:0 in Niendorf, Teutonia spielt mal nicht 1:0.

Es reicht halt nicht. Der Eimsbütteler TV hat auch das Derby bei Eintracht Norderstedt mit 0:1 verloren. Das Bemühen war dem Team wieder einmal nicht abzusprechen – doch die Harmlosigkeit in der Offensive gleichzeitig einfach zu eklatant. Ganz anders als beim 5:0 im Hinspiel. Mehr als eineinhalb Torchancen durch zwei Kopfbälle von Samuel Olayisoyse sprangen diesmal nicht heraus. „Wir haben es nicht geschafft, die Tiefe zu bespielen und das gegnerische Tor zu bedrohen. An dieses Thema müssen wir in den nächsten Wochen ran“, stellte ETV-Co-Trainer Jonas Struckmann, der bis zum 20. April weiterhin Cheftrainer Khalid Atamimi vertritt, fest. Nur ist es eigentlich für den Klassenerhalt schon zu spät. Bereits elf Punkte trennen den ETV nun vom rettenden Ufer. Geschieht kein Wunder, dürfte der Klassenerhalt utopisch sein.

ETV-Co-Trainer Struckmann bricht eine Lanze für sein Team

Gleichwohl nahm Struckmann am Ende seiner Analyse sein Team in Schutz und formulierte sogar eine Kampfansage an die Konkurrenz. „Wir können gegen einen guten Regionalligisten auf Augenhöhe mithalten. Das ist bei unseren Umständen ein Riesenerfolg. Unsere Mannschaft muss viele Rückschläge wegstecken, aber keiner lässt nach. Keiner hat keinen Bock mehr. Ich muss hier einfach mal eine Lanze für diese Mannschaft brechen“, sagte Struckmann. Und: „Die Regionalliga Nord kann sich darauf einstellen, dass wir auch in den letzten Wochen dieser Saison alle mit Vollgas agieren werden.“

HEBC so gut wie nie. Besser als dem ETV geht es zurzeit einer Klasse tiefer in der Oberliga Hamburg dem HEBC. Die Mannschaft von Trainer Özden Kocadal hat nach dem souveränen 2:0 bei TuRa Harksheide 50 Punkte auf dem Konto. Genauso viele wie in der gesamten vergangenen Saison. Noch ein Zähler mehr – und der HEBC hat die beste Saison seiner Vereinsgeschichte gespielt. „Das ist natürlich der Wahnsinn für uns. Die Vorzeichen vor dem Spiel in Harksheide standen bei sieben Ausfällen nicht gut. Aber so stark wie dann auf dem Feld habe ich uns noch nie siegen sehen. Wir haben ja gar keinen Torschuss zugelassen“, so Kocadal.

Für Oberligist HEBC folgen nun lauter Bonusspiele

„Wir haben nun in den nächsten Spielen die Gelegenheit, etwas zu schaffen, was noch kein HEBC-Team je erreicht hat. Das motiviert uns. Die Partien, die jetzt kommen, sind für uns Bonusspiele. Ein neues Punkteziel haben wir uns noch nicht gesetzt. Wir wollen aber die Benchmark so hoch setzen, wie es geht, denn diese HEBC-Mannschaft wird vermutlich nicht immer und ewig zusammenbleiben.“

3:4 gut genutzt. Eine eindrucksvolle Reaktion auf das verlorene Topspiel am vergangenen Wochenende beim 3:4 gegen die TuS Dassendorf hat Altona 93 gezeigt. Der AFC stand vor der Partie beim Spitzenteam Niendorfer TSV doppelt unter Druck, da sich Dassendorf am Vortag mit einem 1:0 durch Ex-Profi Martin Harnik gegen den SC Victoria zwischenzeitlich die Tabellenführung der Oberliga Hamburg zurückgeholt hatte.

Altona 93 spielt auf, als hätte es die Niederlage gegen Dassendorf nie gegeben

Doch Altona spielte, als hätte es das 3:4 gar nicht gegeben – und siegte souverän mit 5:0. „Am Ende ist der Sieg sogar in der Höhe verdient. Wir haben sehr intensiv gespielt und die Partie bestimmt. Unsere Reaktion freut mich sehr“, sagte Altonas Trainer Andreas Bergmann. Die Niederlage gegen Dassendorf habe er, so Bergmann, noch einmal intensiv aufgearbeitet. „Wir haben gesagt, das 3:4 ist gut dafür, um viel zu lernen, es für uns zu nutzen. Dassendorf ist eine abgeklärte Mannschaft, die deine Fehler ausnutzt. Da lernst du mehr, als wenn du Fehler machst, und der Gegner macht nichts daraus. Deshalb haben wir das Spiel genau aufgearbeitet“, erklärte Bergmann. Dies hat offensichtlich gefruchtet...

Höhn durchbricht seine Serie. In Regionalligapartien des FC Teutonia 05 können mit Cheftrainer Immanuel Höhn an der Seitenlinie tatsächlich mehrere Treffer fallen. Sechs Partien lang hieß es mit Höhn 1:0-Sieg oder 0:1-Niederlage. Gegen den SSV Jeddeloh II spielte das Team nun 1:1. Tabellarisch tritt die Mannschaft somit aber weiterhin auf der Stelle. In der Regionalliga Nord holte Höhn nur vier Punkte aus fünf Partien. Zu wenig. „Mit dem einen Punkt in einem Heimspiel können wir nicht zufrieden sein. Es war klar, dass wir mit Jeddeloh heute auf eine Mannschaft treffen, die ums Überleben kämpft. Wir haben das nicht so angenommen und sind heute wieder in alte Muster verfallen“, kritisierte Höhn.

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Nur 13 Spieler. Am Stock geht derweil in der Oberliga Hamburg der FC Türkiye. Gegen den SV Halstenbek-Rellingen trat das Team nur mit einem Kader von 13 Spielern an. „Dazu kommt die Fastenzeit des Ramadan, was es für unser Team auf dem Feld auch nicht einfacher macht“, sagte Trainer Erhan Albayrak. Trotzdem führte das Team bis kurz vor dem Ende mit 3:2, kassierte jedoch kurz vor Schluss den Ausgleich. „Ich halte sehr viel von meiner Mannschaft“, so Albayrak. „Sie lebt weiterhin, und wir werden dranbleiben. Wir müssen nur besser aufpassen. Wenn wir unsere Tore so schön herausspielen, ist es sehr ärgerlich, wenn wir hinten Gegentreffer aus Standardsituationen kassieren.“ Auch zu seiner persönlichen Bilanz mit sieben Punkten aus sechs Spielen nahm Albayrak Stellung: „Auf die Saison gerechnet wäre das eine gute Bilanz. Damit wäre man im gesicherten Mittelfeld.