Lüneburg. Spielgemeinschaft Gellersen Lüneburg verliert erstes Europapokalfinale gegen Rzeszów mit 0:3 Sätzen. Was jetzt im Rückspiel passieren muss.

Der Traum vom Europapokalgewinn muss wohl warten. Die SVG Lüneburg verlor das erste Finale des CEV-Pokals, des zweithöchsten Volleyball-Vereinswettbewerbs Europas, gegen Asseco Resovia Rzeszów mit 0:3 (16:25,17:25, 21:25)-Sätzen. Im Rückspiel am kommenden Dienstag (18 Uhr/eurovolley.tv) in Polen dürfte das Resultat gegen das hochkarätig besetze Starensemble kaum korrigierbar sein. Bereits der Endspieleinzug war für den Verein und die Stadt ein sporthistorisches Ereignis. „So etwas erleben die meisten Sportler nur einmal in ihrer Karriere“, sagte Co-Trainer Bernd Schlesinger.

Polen mit vier Weltmeistern und zwei Olympiasiegern im Kader

Die Herausforderung war ohnehin gigantisch. Vier polnische Weltmeister, zwei französische Olympiasieger, ein US-amerikanischer World-Cup-Gewinner stehen im Premiumkader des aktuellen Tabellenvierten der PlusLiga. Schon beim Einspielen ging angesichts der Schlagkraft der Polen ein Raunen durchs Publikum. „Die sind noch mal 30 Prozent stärker als unser Halbfinalgegner Arkasspor Izmir“, hatte Lüneburgs Teammanager Matthias Pompe nach dem Vormittagstraining die Qualität des Endspielgegners bereits realistisch eingeschätzt. Gegen die Türken hatten sich die Lüneburger erst im „Golden Set“ durchgesetzt.

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Die Befürchtungen sollten sich schon bei den ersten Spielzügen bewahrheiten. Obwohl die Fans der „LüneHünen“ in der mit 3200 Zuschauern ausverkauften LKH Arena, darunter Markus Dieckmann, Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes, wie üblich jeden Punkt enthusiastisch feierten, hatten die 50 Anhänger der Polen weit öfter Anlass, ihre rot-weißen Fahnen auf der Tribüne zu schwenken. Rzeszóws Block und Feldabwehr entschärften immer wieder die Angriffe der Lüneburger, die daraufhin höheres Risiko gingen, in der Folge aber auch häufiger Fehler machten.

Nach zwei klar verloren Durchgängen steigerten sich die Lüneburger, griffen variantenreicher an, führten 8:5 und 11:9. Die Hoffnung auf wenigstens einen Satzgewinn erfüllten sich jedoch nicht, die Polen blieben in Annahme, Abwehr und Angriff stabil, gewannen auch den dritten Durchgang. „Rzezow hat ein Weltklasseteam, das müssen wir anerkennen“, sagte Lüneburgs Cheftrainer Stefan Hübner. Mit 8 Punkten war Nationalspieler Erik Röhrs der beste Angreifer der SVG.

SVG Lüneburg: Nächstes Spiel Sonnabend in Münchern

Der Terminstress geht für die Lüneburger Volleyballer weiter. Seit Ende Oktober haben sie 35 Pflichtspiele bestritten, mehr als jede andere Bundesligamannschaft. Am Sonnabend (18 Uhr/Dyn) muss die SVG im Play-off-Viertelfinale (best of 3) gegen den TSV Herrsching im Münchner BWM-Park ans Netz, am Sonntag fliegt das Team von der bayerischen Landeshauptstadt nach Krakau, fährt dann mit dem Bus zweieinhalb Stunden in die Woiwodschaft Karpatenvorland. Der Direktflug nach Rzeszów war ausgebucht. Auch das Ticket zum Europapokalsieg scheint vergeben.