Hamburg. FC Teutonia 05 gibt trotz geklärter Stadionfrage keine Lizenzierungsunterlagen ab. Der Traum vom Proficlub könnte vor dem Aus stehen.

Der Hamburger Regionalligist FC Teutonia 05 verzichtet auf eine Meldung für die 3. Liga. Der Club wird am Freitag keine Lizenzierungsunterlagen beim Deutschen Fußball-Bund abgeben. Das bestätigte der Sportliche Leiter und Präsident Liborio Mazzagatti dem Abendblatt.

FC Teutonia 05 sieht Meldung für die 3. Liga als sportlich nicht sinnvoll an

„Wir haben in den letzten Wochen unsere Hausaufgaben gemacht und die Voraussetzungen für eine Meldung geschaffen. Leider hat die Mannschaft zu wenig Punkte geholt, um eine Meldung aus unserer Sicht sinnvoll erscheinen zu lassen“, sagte Mazzagatti. „Unsere allerletzte Chance haben wir am Mittwochabend vergeben.“

Da verlor der FC Teutonia 05 sein Nachholspiel bei Phönix Lübeck im ersten Spiel unter dem neuen Cheftrainer Immanuel Höhn mit 0:1. Der Rückstand auf die Tabellenspitze in der Regionalliga Nord beträgt somit weiterhin 13 Punkte.

Teutonia hätte eine Spielstätte für den Aufstieg gehabt

Bezüglich seines Bildes von den „gemachten Hausaufgaben“ wird Mazzagatti konkreter. „Wir haben eine Spielstätte außerhalb Hamburgs gefunden, in der wir unsere Heimspiele in der 3. Liga hätten austragen können.“ Um welchen Verein und um welches Stadion es sich dabei handelt, wollte Mazzagatti nicht preisgeben. Alle Versuche, sich in Hamburg bei einem anderen Club einzumieten, wobei diesbezüglich realistisch nur der HSV und der FC St. Pauli infrage kamen, waren zuvor gescheitert.

Auch eine Beendigung des Traums von der 3. Liga ist für Teutonia nicht ausgeschlossen

Ob Teutonia seinen Traum von der 3. Liga nun weiter verfolgt, ist ungewiss. Mazzagatti kündigte eine „intensive, in alle Richtungen offene Analyse“ an. „Wir möchten gerne aufsteigen und als Hamburger Verein in Hamburg in der 3. Liga Fußball spielen. Jetzt ist alles noch zu frisch. Wenn die Ereignisse gesackt sind, werden wir uns mit der Frage befassen, welche Perspektiven für uns gegeben sind.“ Eine Beendigung des Projekts 3. Liga schloss Mazzagatti auf Rückfrage nicht aus, betonte abermals: „Unsere Analyse wird ergebnisoffen erfolgen.“

Sportlich wiederum erteilte Mazzagatti dem Modell Spielertrainer für den Rest der Saison eine deutliche Absage. Innenverteidiger Höhn stieg bei den Teutonen nach der Entlassung von Dominik Glawogger zum Chefcoach auf – und bleibt es erst einmal auch. „Immanuel wird auf der Bank sitzen bis Saisonende. Zeitgleich auf dem Feld zu spielen, ist keine Option für ihn und für uns.“

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Somit bleibt Ex-St.-Pauli-Profi André Trulsen Co-Trainer bei den Teutonen. Die Trainerfrage soll abhängig von den Ergebnissen der vereinsinternen Analyse und Höhns Leistung als Coach zum Saisonende hin geklärt werden.