Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 1. Juni 2022:

Pogba verlässt United – Ziel Juventus?

Der französische Weltmeister Paul Pogba verlässt Manchester United zum zweiten Mal. Der 29-Jährige werde seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern, teilte der Verein mit. Wohin es Pogba zieht, ist noch nicht klar. Zuletzt gab es Gerüchte um eine Rückkehr zu Juventus Turin. Als Nachfolger ist der Niederländer Frenkie de Jong vom FC Barcelona im Gespräch.

Pogba, der sich United erstmals mit 16 Jahren als Jugendspieler angeschlossen hatte, war bereits 2012 ablösefrei von Manchester nach Turin gewechselt. Vier Jahre später bezahlten die Engländer die damalige Rekordablöse von 105 Millionen Euro für den Rückkehrer. Nun verlässt der Franzose den Club erneut ablösefrei. Pogbas zweite Zeit in Manchester war von Verletzungen überschattet. Insgesamt lief er 233-mal für United auf.

Ex-HSV-Boss mischt sich in Lewandowski-Poker ein

Der frühere HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen wünscht sich von Bayern München im Wechsel-Hickhack um Topstar Robert Lewandowski eine harte Linie mit Vorbildcharakter. „Es wäre schon gut, wenn man diesen Beratern und auch den Spielern mal eine Lektion erteilen würde“, sagte der frühere DFL-Chef bei RTL. Die Bayern sollten auf die Einhaltung von Lewandowskis Vertrag bestehen.

Ein öffentliches Drängen eines Spielers auf einen Wechsel wie im Fall Lewandowskis, der trotz eines Vertrags bis 2023 zum FC Barcelona weiterziehen will, sei eine neue Eskalationsstufe. „Normalerweise ist das das Geschäft der Berater, man hat dann immer, dass die Berater in die Öffentlichkeit gehen und sagen, das ist vorbei. Dass der Spieler sich derartig äußert, das ist schon eine neue Qualität und das zeigt eine Entschlossenheit, nicht mehr weiter Bestandteil zu sein“, sagte Bruchhagen.

Heribert Bruchhagen (r.) war von Dezember 2016 bis März 2018 Vorstandschef beim HSV.
Heribert Bruchhagen (r.) war von Dezember 2016 bis März 2018 Vorstandschef beim HSV. © Imago / ActionPictures

Bayern will mit Nübel verlängern

Wir bleiben beim FC Bayern: Die Münchner wollen nach der Verlängerung des Vertrages von Nationaltorwart Manuel Neuer auch mit dem derzeit nach Monaco verliehenen Ersatzmann Alexander Nübel (25) weiterarbeiten. „Wir können uns sehr gut vorstellen, seinen Vertrag zu verlängern. Wir werden mit Alex und seinem Berater alle Schritte in engem Austausch abstimmen und immer die beste Lösung für den FC Bayern und Alex suchen und finden“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic der „Sport Bild“.

Nübel ist noch bis 2023 an die AS Monaco verliehen, sein Vertrag in München ist bis 2025 datiert. Er hatte Anfang Mai deutlich gemacht, dass er sich nicht noch mal hinter Neuer einreihen wolle. „Wenn Manuel noch da sein sollte, wird das glaube ich nichts mehr“, sagte Nübel, der Stammkeeper bei den Monegassen ist. Es mache dann „keinen Sinn, dass ich zurückkomme“. Salihamidzic sagte nun: „Wir sind sehr froh, dass Manuel Neuer bis 2024 verlängert hat, und wir sind sehr zufrieden mit Alexanders Entwicklung. Ich hoffe und glaube daran, dass er seine Leistungen bestätigen kann.“

Kind: Schröder bei 96 immer willkommen

Hannovers Mehrheitsgesellschafter Martin Kind sieht den Umgang mit Altkanzler Gerhard Schröder und dessen Vereinsaustritt kritisch. „Aus meiner Sicht sollte man differenzieren zwischen Sport und Politik. Ich sage es offen und ehrlich: Ich lehne es ab, wie die Öffentlichkeit und die Parteien teilweise mit ihm umgegangen sind. Das ist aus meiner Sicht nicht angemessen“, sagte der Chef des Zweitligisten Hannover 96 der „Sport Bild“.

Schröder (SPD) hatte sich nach dem Wirbel um seine Russland-Beziehungen Anfang April bei Hannover 96 zurückgezogen. Der Verein hatte einen Ausschluss geprüft und dies mit Schröders Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin begründet. Der Mutterverein hatte bereits Anfang März geprüft, inwiefern Schröder wegen seiner Putin-Nähe unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gegen die Interessen des Vereins verstoßen haben könnte. „Ich hoffe sehr und würde mich freuen, wenn er auch künftig zu uns käme. Er ist ohne Wenn und Aber bei 96 immer herzlich willkommen“, sagte Kind. Unter anderem Dortmund und der DFB hatten Schröder die Ehrenmitgliedschaft entzogen.

Baumann: Werder mit Etat auf Abstiegsplatz

Nach der Rückkehr in die Bundesliga erwartet Manager Frank Baumann eine schwere Saison für Werder Bremen. Vor allem weil der Traditionsclub finanziell deutlich weniger Mittel zur Verfügung hat als viele Konkurrenten. „Auch wenn Schalke und Werder vom Namen keine typischen Aufsteiger sind, werden sie erst mal die Kleinen in der Liga sein – zumindest was unseren Etat betrifft. Wir werden ein Gehaltsbudget haben, mit dem wir auf einem Abstiegsplatz stehen“, sagte der 46-Jährige der „Sport Bild“.

Laut Medien soll der Etat zwischen 27 und 30 Millionen Euro liegen. „Summen kommentiere ich nicht. Wir wollen einen Transferüberschuss von einem mittleren einstelligen Millionen-Betrag erzielen, um die Konsolidierung weiter voranzutreiben. Deshalb geht es für uns in der neuen Saison darum, in der 1. Liga zu bleiben“, sagte Baumann

Werder-Boss Frank Baumann gab Einblicke in seine Gefühlswelt nach dem Abstieg vor einem Jahr.
Werder-Boss Frank Baumann gab Einblicke in seine Gefühlswelt nach dem Abstieg vor einem Jahr. © Imago / Langer

2021 war er für den ersten Abstieg seit 41 Jahren verantwortlich gemacht worden. „In der Nacht nach dem Abstieg standen Sicherheitsleute vor meiner Haustür, weil man nicht wusste, was eventuell passieren könnte. Vieles hatte auch Auswirkungen auf meine Familie“, erzählte Baumann. Wäre der Druck auf seine Familie noch größer geworden und „sie dadurch noch mehr belastet worden wäre, dann hätte ich wohl nicht weitergemacht.“

Hoeneß will nach Aus in Hoffenheim pausieren

Sebastian Hoeneß will nach seinem Rauswurf bei der TSG 1899 Hoffenheim vorerst kein neues Traineramt übernehmen. „Jetzt ist ein guter Moment, die drei Jahre Profi-Trainerdasein, die Erfahrungen zu strukturieren und sacken zu lassen. Ich möchte meine Akkus aufladen“, sagte der 40-Jährige der „Sport Bild“. Hoeneß hatte den Bundesligisten nach der abgelaufenen Saison verlassen müssen, nachdem die Hoffenheimer durch eine Niederlagenserie noch die Europapokal-Plätze verpasst hatten.

Er habe zwar einige Gespräche mit interessierten Clubs beführt, sich aber gegen ein neues Engagement schon in diesem Sommer entschieden, sagte Hoeneß. Beim FC Augsburg soll er einer der Kandidaten auf die Nachfolge von Markus Weinzierl gewesen sein. Hoeneß war im Sommer 2020 von der zweiten Mannschaft des FC Bayern München nach Hoffenheim gewechselt. „Es war eine intensive Zeit“, sagte Hoeneß. Den Posten bei der TSG übernimmt André Breitenreiter.