Hamburg. Lea Deterding und Tjorven Dethlefsen spielen für die ETV-Teams Bundesliga-Floorball. Jetzt treten sie im Doppelpack an.

An Tagen wie dem, der an diesem Sonnabend auf sie wartet, wissen Lea Deterding und Tjorven Dethlefsen ganz besonders zu schätzen, was sie aneinander haben. Dem Partner oder der Partnerin keine Rechenschaft schuldig zu sein, wenn man den ganzen Tag in der Sporthalle verbringen möchte, eben weil man ihn gemeinsam dort verbringt – das ist ein Umstand in ihrer Beziehung, der sie glücklich macht. „Es ist schön, einen Partner zu haben, der einen aus eigener Erfahrung versteht“, sagt Lea Deterding.

Die beiden 21-Jährigen spielen für die ETV Piranhhas in der Bundesliga Floorball, sie bilden, da sie auf höchster sportlicher Ebene das einzige Paar des Hamburger Topclubs sind, das Element, das die Eliteteams verbindet.

Eimsbütteler TV: Pärchen tritt im Doppelpack an

An diesem Sonnabend treten sie im Doppelpack in der Sporthalle Hoheluft (Lokstedter Steindamm 52) an. Die Lady Piranhhas spielen um 14 Uhr gegen MFBC Leipzig/Grimma, die Männer sind um 18 Uhr gegen die Floor Fighters Chemnitz gefordert. „Doppelspieltage sind für uns etwas Besonderes, weil wir die Möglichkeit haben, uns gegenseitig beim Spielen zuzuschauen“, sagt Lea Deterding.

Gemeinsam trainieren, das tun die beiden regelmäßig. „Wenn wir zusammen Fitness machen, können wir beide 100 Prozent geben und den anderen dabei fordern und unterstützen“, sagt Tjorven Dethlefsen. Zusammen wohnen, das tun sie dagegen nur in Teilzeit. Weil Tjorven nach einer Ausbildung als Tief- und Straßenbauer an der Fachhochschule in Kiel Bauingenieurwesen studiert, wohnt er weiterhin in seinem Heimatort Neuwittenbek, wo er als Erstklässler auch mit dem Floorball – das sich angesichts seiner Rasanz selbst als „Eishockey ohne Eis“ beschreibt – begann.

Deterding bewohnt Wohnung überwiegend allein

Die gemeinsame Wohnung in unmittelbarer Nähe des neuen ETV-Sportzentrums am Lokstedter Steindamm bewohnt Lea Deterding, die auf der Nordseeinsel Föhr aufwuchs und dort auch mit ihrem Sport begann, überwiegend allein.

An den Wochenenden dagegen ist in den eigenen vier Wänden Hochbetrieb, wenn Teamkolleginnen und -kollegen, die nicht in Hamburg ansässig sind, Übernachtungsmöglichkeiten brauchen. Und davon gibt es einige. Im Frauenteam stammen nur drei der 19 Spielerinnen aus Hamburg, bei den Männern gibt es ebenfalls eine zweistellige Zahl an Zugezogenen wie Lea Deterding und Tjorven Dethlefsen, die in ihren Teams beide in der Verteidigung spielen.

Eimsbütteler TV: Deterding arbeitet als Kindertrainerin

Lea Deterding spielt, seit sie 2019 nach einer Ausbildung zur Hotelfachfrau auf Föhr nach Hamburg zog, um ihr Fachabitur nachzuholen, für den ETV und arbeitet im Club als Kindertrainerin. Tjorven Dethlefsen wechselte, nachdem er die Saison 2018/19 in der Schweiz gespielt hatte, auf Empfehlung mehrerer Mitspieler aus der U-19-Nationalmannschaft nach Hamburg. Ein Paar waren die beiden damals schon seit drei Jahren. 2014 hatten sie sich auf einem einwöchigen Trainingscamp in Göteborg (Schweden) kennen gelernt, zwei Jahre später verliebten sie sich ineinander.

Nun hoffen beide, mit ihren Mannschaften das gesteckte Saisonziel erreichen und sich für das Halbfinale qualifizieren zu können. Die Männer sind mit fünf Auswärtssiegen aus sechs Spielen als Tabellenzweiter ihrer Zwölferliga ebenso voll auf Kurs wie die Frauen, die in der Siebenerliga ebenfalls Zweite sind. Hand in Hand Meister zu werden wäre die Krönung, zunächst jedoch gilt es, den gemeinsamen Sonnabend zu genießen. Schließlich sind sie schon am Sonntag wieder getrennt. Dann treten die Männer zum nächsten Spiel in Leipzig an.