Hamburg. Rund 150 Aktive werden bis Sonnabend in Dulsberg vermessen. Athleten sind von der Kollektion begeistert.

Dass in der Pandemie Kreativität gefragt ist, daran haben sich Spitzensportlerinnen und -sportler längst gewöhnt. Während die Einkleidung vor Olympischen Spielen für sie in normalen Zeiten das Fünf-Ringe-Fieber entfacht, weil das gesamte Team Deutschland erstmals an einem zentralen Ort zusammenkommt, hat sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) vor den Tokio-Spielen (23. Juli bis 8. August) nun eine Alternative überlegt.

Um Menschenansammlungen zu entzerren, werden die 132 Teile umfassenden Kollektionen im Rahmen einer Roadshow an sechs verschiedenen Standorten an Frau und Mann gebracht.

Den Auftakt machten Berlin am 10./11. Juni und das nahe der Hauptstadt gelegene Leistungszentrum Kienbaum am 16. Juni, ehe der Team-Deutschland-Truck am Freitag vor dem Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein in Dulsberg parkte.

Beachvolleyball-Vizeweltmeister sind begeistert

Bis zu diesem Sonnabend dürfen 150 Athletinnen, Athleten und Teammitglieder aus Radsport, Leichtathletik, Segeln, Reiten, Schwimmen, Triathlon, Judo und Beachvolleyball die Kleidungsstücke anprobieren. Ihre Maße werden digitalisiert und an das Zentrallager in Frankfurt am Main gemeldet. Von dort werden die Bekleidungsstücke an die zuständigen Olympiastützpunkte versendet, die sie an die Tokio-Reisenden ausgeben, oder direkt nach Japan verschickt.

Die Beachvolleyball-Vizeweltmeister Julius Thole (24) und Clemens Wickler (26) vom Eimsbüttler TV waren unter den Ersten, die die exklusiv von Designern des Ausrüsters Adidas entworfene Kollektion in Augenschein nehmen durften. „Mir gefallen die Sachen richtig gut. Das ist nichts, was man nach den Spielen in den Schrank hängt und nie mehr trägt“, sagte Wickler.

Kollektion lässt sich in vier Komponenten gliedern

Welches der Teile wann getragen werden muss, regelt ein vom DOSB erstellter Leitfaden. Grob lässt sich die Kollektion in vier Komponenten gliedern: Village Wear für die Freizeit im olympischen Dorf, Trainingsbekleidung, Podiumsbekleidung für Siegerehrungen und das Festoutfit für die Eröffnungsfeier, auf dem der Bundesadler in 16 Teilen zu sehen ist.

„Diese sollen die Bundesländer repräsentieren, aus denen während der Spiele das Team zusammenwächst“, sagt Claudia Wagner, Geschäftsführerin der Deutschen Sportmarketing, die das Team Deutschland vermarktet. Funktionell – angesichts des feuchtheißen Klimas der wichtigste Aspekt –, aber auch schick soll die Teambekleidung sein. Schließlich soll das Team Deutschland auch abseits der Wettkämpfe immer gut aussehen.