Hamburg.

Trotz der Pandemie gab es auch für Hamburgs Sportler viel Grund zum Jubeln.

Philipp Buhl: Dass ein Bayer und der Norden wunderbar miteinander harmonieren können, zeigt sich beim 31-Jährigen, der die meiste private Zeit in Kiel (oder in Hamburg bei seiner Freundin) verbringt und für das Olympic Team des Norddeutschen Regattavereins (NRV) startet. Als der Deutsche Segler-Verband Anfang des Jahres seine Publikumswahl zum Segler des Jahres 2020 durchführte, stand der Name Buhl an der Spitze. Kein Wunder, schließlich hatte sich der gebürtige Immenstädter im Februar 2020 einen seiner großen Träume erfüllt und in Melbourne (Australien) als erster Deutscher im Laser den Weltmeister-Titel errungen.

Buhl hatte doppelt Glück, denn nach seiner Rückkehr nach Deutschland konnte sein überragender Erfolg kurz vor Ausbruch der Pandemie im NRV Clubhaus an der Alster noch gebührend mit einem Empfang gefeiert werden, in dessen Rahmen Buhl auch die goldene Ehrennadel des Vereins verliehen bekam. Den letzten deutschen Weltmeisterschaftstitel in einer olympischen Bootsklasse gab es 2000 mit Roland Gäbler und René Schwall (beide NRV) im Tornado.

Torben Johannesen: 2017, 2018 und 2019 war der Lehramtsstudent vom Ruderclub Favorite Hammonia bereits Hamburgs Sportler des Jahres. Dass er auch in diesem Jahr wieder zur Wahl steht, verdankt der 26-Jährige seinem unbändigen Ehrgeiz und dem enormen Trainingsfleiß, der ihn auch durch eine von Corona fast komplett zerstörte Saison 2020 brachte.

Alle Weltcups und die Olympischen Spiele als Höhepunkt des Jahres wurden abgesagt. Immerhin konnte die Europameisterschaft in Po-sen (Polen) stattfinden, und dort tat der Achter, in dem Johannesen seit 2017 zum Stammpersonal zählt, das, was er meist tut bei Großereignissen: die Goldmedaille gewinnen. Damit ist Torben Johannesen Hamburgs einziger Europameister des Jahres 2020.

Peter Kadiru: Aufgewachsen in Altona, das Boxen erlernt bei der SV Polizei – der 23 Jahre alte Schwergewichtsprofi ist ein waschechter Hamburger. Da darf man ihm auch verzeihen, dass er für den Magdeburger SES-Stall in den Ring steigt, denn trainiert wird schließlich in Hamburg bei Landestrainer Christian Morales. Obwohl Corona besonders die Kontaktsportarten lahmlegte, konnte Kadiru vier Kämpfe absolvieren. Und die nutzte er, um Titel zu hamstern.

Im Januar holte er in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena den Junioren-WM-Titel des WBC, im Oktober folgte in Magdeburg der prestigeträchtige deutsche Meistertitel, den auch schon Max Schmeling getragen hatte. Kein Wunder also, dass der Vater einer Tochter 2020 trotz aller Widrigkeiten als gewonnenes Jahr betrachtet.