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Der Fußball-Ticker am Freitag, den 12. Juni 2020:

RB Leipzig festigt Platz drei mit Sieg in Hoffenheim

RB Leipzig hat Platz drei in der Fußball-Bundesliga gefestigt und kommt der erneuten Qualifikation für die Champions League immer näher. Zum Auftakt des 31. Spieltages gewann Leipzig am Freitagabend 2:0 (2:0) bei der TSG Hoffenheim. Für RB-Trainer Julian Nagelsmann war es damit eine erfolgreiche Rückkehr an seine einstige Wirkungsstätte.

Im Spiel gegen Hoffenheim: Leipzigs Dani Olmo (r) in Aktion.
Im Spiel gegen Hoffenheim: Leipzigs Dani Olmo (r) in Aktion. © dpa

Dani Olmo erzielte mit einem Doppelschlag in der neunten und elften Minute schon früh die beiden Tore, nachdem Hoffenheim kurz zuvor ein vermeintlicher Foulelfmeter wegen eines vorherigen Handspiels wieder aberkannt wurde. Im ersten Spiel nach der Trennung vom bisherigen Trainer Alfred Schreuder verpasste der Tabellensiebte den Sprung auf einen direkten Europa-League-Rang.

Odonkor war als Schulkind Opfer von Rassismus

Der frühere Nationalspieler David Odonkor hat als Kind einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters schon früh mit rassistischen Beleidigungen Erfahrung gemacht. „Die ersten drei, vier Jahre in der Schule waren einfach sehr, sehr bitter für mich. Ich wurde von den anderen Kindern geschubst und beleidigt. An eine Situation kann ich mich noch gut erinnern. Einer der älteren Jungen kam zu mir und fragte: 'Ey du Neger, was willst du?' Das habe ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich konnte mich irgendwann nur noch mit Fäusten dagegen wehren“, sagte der Ex-Profi der „Rheinischen Post“.

Nach Einschätzung des im westfälischen Bünde geborenen Odonkor habe sich daran auch heute kaum etwas geändert. Seinen Neffen gehe es heute in der Schule „genauso wie mir damals“, meinte der WM-Teilnehmer von 2006. „Selbst wenn sie den Streit nicht angefangen haben, werden sie als Täter dargestellt – nur, weil ein Weißer das behauptet. Das darf doch nicht sein!“, sagte der 36-Jährige.

Ihn selbst betreffe das heute eher weniger. „Da gibt es aber auch andere Beispiele: Als meine Schwester nach einem Haus gesucht hat, wurde ihr die Türe geöffnet, sie wurde angeschaut und die Dame sagte nur: ,Nein, sorry, wir vermieten nicht an Sie.'“, sagte Odonkor. „Das ist Rassismus und geht einfach nicht.“

Ailton sorgt sich sehr um Werder Bremen

Werders früherer Meister-Stürmer Ailton macht sich sehr große Sorgen um den Bremer Bundesligisten. „Ich habe nicht nur ein bisschen Angst, ich habe sogar sehr viel Angst“, sagte der Brasilianer (46) im Interview von „Deichstube.de“. Allerdings hofft Ailton, dass der erste Abstieg seit 30 Jahren doch noch vermieden werden kann. „Aber ich bin auch Optimist und sehe die Chance, sich gegen Paderborn, Mainz und Köln noch zu retten. Die Relegation wird es jedoch wohl werden“, sagte Ailton. Werder tritt am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) im Kellerduell beim Tabellenletzten SC Paderborn an.

Besonders für seinen alten Teamkollegen Claudio Pizarro, der seine Laufbahn nach dieser Saison beenden will, täte ihm der Abstieg leid. „Das hätte Claudio nicht verdient. Ich hätte Claudio ein Karriereende mit vielen Partys und Siegen gewünscht. Aber nicht so etwas wie Corona, Verletzungen und Abstiegskampf“, sagte Ailton. „Aber wer weiß: Vielleicht wird er ja in den letzten Spielen noch mal wichtig für Werder. Das würde mich unheimlich freuen.“

Lok Leipzig in der Relegation zuerst zu Hause

Der 1. FC Lokomotive Leipzig tritt in den beiden Relegationsspielen zur 3. Liga zuerst im eigenen Stadion an. Das ergab die Auslosung am Freitag in Verl. Gegner am 25. Juni ist der Meister der Regionalliga West, nach gegenwärtigem Stand der SC Verl. Das Rückspiel wurde für den 30. Juni terminiert, Anstoßzeiten sind noch nicht bekannt.

Leipzig war über die Quotientenregelung nach dem Saisonabbruch der Regionalliga Nordost wegen der Corona-Pandemie zum Meister und Teilnehmer an der Relegation bestimmt worden. Verl muss auf seine Bestimmung durch den westdeutschen Verband noch bis zum 20. Juni warten. Dann gibt es einen Verbandstag. Da aber der Zweitplatzierte Rödinghausen keine Lizenz für die 3. Liga beantragt hat, ist das wohl nur eine Formalie.

Robben erwägt Profi-Comeback

Arjen Robben hält sich wieder beim deutschen Rekordmeister Bayern München fit·und schließt ein Profi-Comeback nicht aus. „Man weiß nie. Ich möchte jetzt weder Ja noch Nein sagen“, sagte der langjährige Bayern-Star am Freitag im Sport1-Interview. Ein erneutes Engagement in München sei aber „hundertprozentig ausgeschlossen“.

Dies schloss auch Trainer Hansi Flick am Freitag aus. Robben halte sich an der Säbener Straße „einfach fit, alles ganz entspannt“, sagte er. Für Robben und seine Familie steht Ende des Monats erst einmal der Umzug nach Holland an, betonte der 36-Jährige: „Alles andere werden wir sehen.“

Robben war am Donnerstag beim Bayern-Training gesichtet worden. „Mit Fitness-Chef Holger Broich trainiere ich zwei- bis dreimal in der Woche und möchte das auch zukünftig tun“, berichtete der Niederländer. „Wir machen Läufe, Sprints und arbeiten auch mit dem Ball.“ Dementsprechend sei sein körperlicher Zustand „sehr gut“. Ein geplantes Marathon-Debüt habe allerdings die Corona-Pandemie verhindert.

Thiago muss nach Operation pausieren

Der FC Bayern muss einige Wochen auf Mittelfeldspieler Thiago verzichten. Der Spanier, der zuletzt wiederholt wegen Adduktorenproblemen ausgefallen war, musste sich einer Leistenoperation unterziehen. Er hoffe, dass Thiago vielleicht schon im Pokalfinale wieder zur Verfügung stehe, sagte Trainer Hansi Flick am Freitag in München. Das Cup-Endspiel gegen Bayer Leverkusen findet am 4. Juli statt.

Ob der beim Halbfinal-Erfolg am Mittwoch gegen Eintracht Frankfurt fehlende Serge Gnabry im Bundesliga-Spiel am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Mönchengladbach wieder dabei sein kann, ließ Flick offen.

Da Thomas Müller und Robert Lewandowski wegen Gelb-Sperren fehlen, ist der deutsche Fußball-Rekordmeister zu Umstellungen gezwungen. Eine Option für den Angriff ist der 19-jährige Niederländer Joshua Zirkzee. „Er ist auf einem guten Weg und sicher eine gute Alternative. Joshua hat das Vertrauen, auch von den Mitspielern“, sagte Flick. Drittliga-Torjäger Kwasi Okyere Wriedt, der in dieser Saison 19-mal traf, wird gegen Gladbach im Kader sein.

Jena darf im eigenen Stadion spielen

Drittligist FC Carl Zeiss Jena darf das Heimspiel gegen den KFC Uerdingen am Sonntag (13.00 Uhr/Magentasport) im eigenen Stadion austragen. Wie der Verein am Freitag via Twitter bekannt gab, erhielt er von der Stadt Jena Grünes Licht. Zuvor mussten die Thüringer ihre Heimspiele nach der Corona-Pause auf fremden Plätzen absolvieren: gegen Chemnitz in Würzburg, gegen Kaiserslautern in Kaiserslautern.

Grund waren die Corona-Verordnungen des Freistaates Thüringen, die nun gelockert wurden und echte Heimspiele im Ernst-Abbé-Sportfeld – wenn auch ohne Zuschauer – ermöglichen. Das Drittliga-Schlusslicht Jena war der letzte Verein der 3. Liga, der bislang nicht daheim antreten durfte.

Lee verletzt sich bei Ausgleichstor gegen HSV

Holstein Kiel hat gegen den Tabellenvorletzten Wehen Wiesbaden Sturmprobleme. Nach dem Langzeitverletzten Janni Serra scheidet für die Partie am Sonnabend (13.00 Uhr/Sky) im Holstein-Stadion auch Jae-Sung Lee aus. Der koreanische Nationalspieler, der in dieser Saison mit neun Toren treffsicherster Kieler ist, hat sich bei seinem Tor zum 3:3-Endstand gegen den HSV am Montag eine Leistenverletzung zugezogen. Ob Lee bis zum nächsten Donnerstag bei Dynamo Dresden fit wird, ist unklar. Eine Alternative ist Lion Lauberbach.

Ziel der Kieler ist, die 40-Punkte-Marke zu knacken. Bislang hat die Mannschaft von Trainer Ole Werner 39 Zähler auf dem Konto. Bei günstigem Spieltagsverlauf kann die KSV mit einem Sieg den Klassenverbleib auch rechnerisch sichern.

McKennie erlebt Rassismus auch in Deutschland

Der Schalker Bundesligaprofi Weston McKennie hat seine Kritik am US-Präsidenten Donald Trump wiederholt und die breite Unterstützung der Anti-Rassismus-Proteste im Fußball infrage gestellt. Er glaube nicht, dass Trump „der richtige Präsident für diese Zeit“ sei, sagte der US-Nationalspieler in einem Interview mit CBB Sport mit Blick auf dessen Verhalten nach dem gewaltsamen Tod George Floyds: „Du solltest in dieser Situation helfen, nicht Öl ins Feuer gießen.“

Kein Weißer werde „jemals verstehen, was wir durchmachen müssen“, dass Schwarze „vor allem in Amerika“ in bestimmten Gegenden „um ihr Leben fürchten“ müssten. Er habe aber nicht nur in den USA Rassismus erlebt, sagte der gebürtige Texaner: „Es ist ein globales Problem, denn die meisten meiner rassistischen Erlebnisse waren in Deutschland. Ich bin ein Affe genannt worden, ich bin ein Nigger genannt worden, ich bin alles Mögliche auch in Deutschland genannt worden.“

McKennie hatte wie mehrere andere Bundesligaprofis am Pfingstwochenende Gerechtigkeit für Floyd gefordert. Beim 0:1 von Schalke 04 gegen Werder Bremen Ende Mai hatte er einen Trauerflor mit der Aufschrift „Justice for George“ getragen.

Trainer Streich verlängert beim SC Freiburg

Die außergewöhnliche Zeit von Christian Streich als Trainer des SC Freiburg geht weiter. Einen Tag nach seinem 55. Geburtstag durfte sich der dienstälteste Trainer der Fußball-Bundesliga über seine offizielle Vertragsverlängerung bei den Badenern freuen. „Es ist eine Ausnahmesituation. Ich genieße es extrem“, sagte Streich am Freitag.

Seit Dezember 2011 trainiert Streich die Profi-Mannschaft der Breisgauer, seit 1995 arbeitet der frühere Jugendcoach bereits für den Verein. Zuletzt hatte Streich im Februar 2019 bei den Freiburgern verlängert. Über die Laufzeit des neuen Kontrakts machte der Sport-Club wie gewohnt keine Angaben.

„Für mich war es eine Selbstverständlichkeit, dass ich weitermache. Wir haben die Abmachung, dass wir so lange zusammen weitermachen, bis einer sagt, ich will es nicht mehr – entweder der Verein oder ich“, sagte Streich. „Wenn wir uns weiter so gut verstehen und nicht so oft verlieren, dann hoffe ich, dass es noch lange geht.“ Verhandlungen seien „nicht nötig“ gewesen.

Derzeit steht der Sport-Club auf Tabellenplatz acht und spielt am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) beim VfL Wolfsburg um die Chance, sich für die Europa League zu qualifizieren. Das Ziel Klassenerhalt haben die Breisgauer bereits sicher.

Neue Corona-Fälle: Rumänien muss Neustart verschieben

Der für Freitag geplante Neustart in der ersten rumänischen Liga musste aufgrund von positiven Corona-Tests verschoben werden. „Ich befürchte, dass die Saison nicht wieder starten kann“, sagte Valeriu Iftimie, der Chef von Erstligist FC Botosani.

Das Spiel seines Teams am Freitag bei Universitatea Craiova sollte den Neustart nach der Corona-bedingten Unterbrechung offiziell eröffnen. Allerdings wurde der Mannschaftsarzt von Botosani positiv auf das Virus getestet, weshalb das gesamte Team nun in Quarantäne geschickt wurde.

„Wir alle wollen den Fußball zurück in den Stadien“, sagte Liga-Generaldirektor Justin Stefan rumänischen Medien: „Aber die Gesundheit der Spieler ist von größter Bedeutung.“ Auch Dinamo Bukarest kann am Sonnabend nicht antreten, nachdem sich ein Mitarbeiter des Teams mit dem Virus infiziert hatte.

96-Coach Kocak: Keine Toleranz für Corona-Verstöße

Hannovers Trainer Kenan Kocak hat das Verhalten der fünf 96-Profis, die am vergangenen Sonntag gegen die Corona-Regeln verstoßen hatten, kritisiert. „Für so etwas gibt es keine Toleranz“, sagte Kocak am Freitag. „Ich bin natürlich nicht erfreut, weil wir in der Öffentlichkeit stehen und dementsprechend sorgfältig sollten wir uns an die Regeln halten.“

Fünf Spieler des Fußball-Zweitligisten, die nicht zum Spieltagskader am vergangenen Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim (2:1) gehörten und die Partie im TV verfolgt hatten, waren nach dem Spiel gemeinsam in einem Auto ohne Mundschutz nach Hause gefahren. Das ist Personen aus verschiedenen Haushalten untersagt. Die Polizei stoppte das Fahrzeug und verhängte gegen jeden Spieler eine Geldbuße von 250 Euro.

Der Verein nahm das Quintett umgehend für diese Woche aus dem Mannschaftstraining. Zudem kündigte Kocak eine Geldstrafe für die Spieler an. Zum Aufgebot für das Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gehören sie nicht. „Sind für das Spiel kein Thema“, sagte Kocak.

Europa-League-Endrunde wohl in NRW

Frankfurt geht bei der Champions League offenbar leer aus, dafür soll das Finalturnier der Europa League in Deutschland stattfinden. Die "Bild"-Zeitung und Sky Sport Italia berichteten am Freitag von entsprechenden Plänen der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für die Beendigung der derzeit unterbrochenen Europapokal-Wettbewerbe.

Das Finalturnier der Champions League steigt demnach in Lissabon, das Endspiel soll am 22. oder 23. August im Estadio da Luz ausgetragen werden. Auch Frankfurt gehörte mit seiner Umgebung bis nach Mainz und Sinsheim zu den Kandidaten für die Ausrichtung.

Nach "Bild"-Angaben soll Nordrhein-Westfalen mit den Spielorten Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Duisburg hingegen den Zuschlag für das Finalturnier der Europa League erhalten. Der "Rheinischen Post" bestätigte die Düsseldorfer Stadion-Betreibergesellschaft eine Anfrage des Deutschen Fußball-Bundes bezüglich einer Austragung und äußerte Interesse. Die UEFA kommentierte die Berichte auf Anfrage nicht und verwies auf die Sitzung des Exekutivkomitees am 17. und 18. Juni.

Lübeck trennt sich von Ex-HSV-Talent Dongsu Kim

Nach dem Aufstieg in die 3. Liga trennt sich der VfB Lübeck von Dongsu Kim. Der zum Ende der Saison auslaufende Vertrag mit dem Südkoreaner werde nicht verlängert, teilte der Verein am Donnerstagabend mit. Der Verteidiger war im Januar 2019 vom japanischen Club Omiya Ardija zum damaligen Nord-Regionalligisten gekommen. Der 25-Jährige kam in 24 Partien auf zwei Treffer. Er spielte von 2014 bis Anfang 2017 auch für die U19 und der zweiten Mannschaft des HSV.

„Uns ist die Entscheidung nicht leichtgefallen. Letztlich haben wir sie dennoch treffen müssen, da wir perspektivisch im Kader noch Platz für deutsche U-23-Spieler frei halten müssen“, sagte Sportdirektor Rocco Leeser zu der Entscheidung. Kim habe einen wichtigen Beitrag zum Aufstieg in die 3. Liga geliefert, meinte Leeser weiter. „Er hat hier Spuren als absoluter Teamplayer hinterlassen, ist ein echter Profi und unglaublich diszipliniert.“

Kim ist nach Malte Schuchardt, Kresimir Matovina, Daniel Halke, Zeki Erkilinc, Dennis Hoins, Miguel Fernandes und Fabio Parduhn der achte Spieler, der die Lübecker nach dem Aufstieg verlässt. Wohin Kim wechselt, ist offen. Sollte er keinen neuen Profiverein finden, müsste er laut „Lübecker Nachrichten“ in seiner Heimat seinen Militärdienst ableisten.

Westermann spürt Unsicherheit beim HSV

Der ehemalige Abwehrspieler Heiko Westermann ist bei der angepeilten Rückkehr seines Ex-Vereins HSV in die Bundesliga skeptisch. „Vor der Corona-Pause war ich positiver Dinge. Aber aufgrund der letzten Spiele glaube ich, dass es verdammt schwer sein wird“, sagte der 36-Jährige in einem Interview des TV-Senders Sky. „Ich spüre eine Unsicherheit, die sich durch die komplette Mannschaft zieht. Das hat negative Auswirkungen auf die Spielweise: viele Rückpässe, beim ersten Pass eher auf Sicherheit bedacht, den Ball nicht nach vorne, sondern nach hinten spielend, um Sicherheit zu bekommen.“

Sollte der HSV erneut den Aufstieg verpassen, wäre das „für den Verein, die Mannschaft, die Fans und die Stadt ein enormer Rückschlag – natürlich auch aus finanzieller Sicht“, sagte der 27-malige Nationalspieler.

Die Hamburger sind als Dritter hinter Tabellenführer Arminia Bielefeld und dem VfB Stuttgart in den viertletzten Spieltag der Saison gegangen. „Momentan sehe ich den VfB Stuttgart weiter vorne. Sie haben ebenfalls viele Punkte liegen gelassen, jedoch spielen sie mit einer anderen Selbstverständlichkeit“, meinte Westermann, der zwischen 2010 und 2015 für die Hamburger 173 Spiele bestritten hat.

Premier League setzt auf Trikots Zeichen

Die Profis der englischen Premier League wollen am ersten Spieltag nach der Corona-Pause ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Wie mehrere britische Medien berichten, ist deshalb geplant, die Spielernamen auf den Trikots ausnahmsweise durch den Schriftzug „Black Lives Matter“ (schwarze Leben zählen) zu ersetzen. Darauf sollen sich die Clubs bei einer Online-Konferenz am Donnerstag geeinigt haben.

Die Initiative kommt nach Informationen der Zeitung „Guardian“ von mehreren Mannschaftskapitänen und Vertretern der Spielergewerkschaft PFA (Professional Footballers' Association). An den darauffolgenden Spieltagen soll der Schriftzug „Black Lives Matter“ an anderer Stelle auf den Trikots platziert werden. Dazu fänden derzeit noch Abstimmungen mit den Sponsoren statt, hieß es.

Die Saison beginnt ab Mittwoch (17. Juni) mit zwei Nachholspielen, bevor am Freitag der erste komplette Spieltag seit der Unterbrechung beginnt. Vor dem Anpfiff aller Spiele ist zudem eine Schweigeminute geplant, um an die Menschen zu erinnern, die durch das Coronavirus ihr Leben verloren haben. Außerdem soll ein herzförmiges Emblem auf den Shirts dem nationalen Gesundheitsdienst NHS danken.

Nach Rauswurf: Balotelli fordert von Brescia Gehalt

Der Konflikt zwischen Starstürmer Mario Balotelli und seinem Arbeitgeber Brescia Calcio hat sich weiter verschärft. Nachdem der lombardische Erstligist den 29-Jährigen rausgeworfen hatte, hat der Spieler mittels seiner Anwälte den Klub zur Zahlung seines März-Gehalts angemahnt. Dies berichtete die "Gazzetta dello Sport".

Damit muss Clubchef Massimo Cellino dem Stürmer innerhalb von 20 Tagen das Gehalt zahlen. Dabei laufen derzeit noch Verhandlungen zwischen dem Verein und den Spielern bezüglich einer Gehaltskürzung aufgrund des Corona-Pandemie-Lockdowns. Die Profis hatten wegen des Meisterschaftsstopps weder gespielt noch trainiert.

Brescia Calcio zeigte sich über die Forderung des einstigen Nationalspielers empört. „Balotelli ist der einzige europäische Top-Spieler, der einen solchen Schritt in einer Zeit wagt, in der der Fußball in großen Schwierigkeiten ist“, kommentierte Mattia Grassani, Rechtsanwalt des Brescia-Präsidenten.

Wird Ex-HSV-Profi Hwang Werners Nachfolger?

RB Leipzig könnte auf der Suche nach einem Nachfolger von Timo Werner einmal mehr beim früheren Schwesternclub RB Salzburg fündig werden. Sollte der Wechsel des deutschen Nationalstürmers zum FC Chelsea im Sommer perfekt sein, könnte nach Informationen der „Bild“-Zeitung der Koreaner Hee-Chan Hwang für die Sachsen interessant werden. Der 24-Jährige ist Mittelstürmer, wie Werner extrem schnell und wendig.

In Deutschland ist Hwang kein Unbekannter, er spielte in der vorigen Saison beim HSV in der 2. Bundesliga. Dort konnte er den hohen Erwartungen aber nicht gerecht werden und ging zurück nach Salzburg. Hier überzeugte er sowohl in der Liga mit je neun Treffern und Vorlagen sowie in der Champions League, wo er drei Treffer markierte und fünf vorbereitete.

Klopp von erstem Geisterspiel positiv überrascht

Nach seiner Geisterspiel-Premiere mit dem FC Liverpool war Erfolgstrainer Jürgen Klopp positiv überrascht. „Ich dachte vorher, dass es wirklich schwierig ist, aber wir müssen unsere eigene Atmosphäre in den Spielen schaffen“, sagte Klopp nach dem 6:0 im Testspiel gegen den Zweitligisten Blackburn Rovers vor leeren Rängen in Anfield und betonte: „Es ist anders, na klar. Da muss man sich dran gewöhnen, aber ich mag es.“

Die englische Premier League kehrt am 17. Juni nach der Corona-Zwangspause in den Spielbetrieb zurück. Liverpool wird sein erstes Spiel am 21. Juni beim Lokalrivalen FC Everton bestreiten. Sollte Titelverteidiger Manchester City sein Nachholspiel gegen Arsenal verlieren, könnte Liverpool gleich mit einem Sieg die erste Meisterschaft seit 30 Jahren perfekt machen.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Klopp sehnt aber die vollen Stadien herbei. „Fußball wäre nicht das Spiel, wenn es keine Fans gäbe. Wir lieben es nur wegen der Atmosphäre und all dem Zeug – aber das ist jetzt unsere Situation, also müssen wir das annehmen“, sagte der Coach. Aber jetzt wolle man versuchen, sich komplett auf den Fußball zu konzentrieren. „Wir nehmen es, wie es ist.“

Restart in La Liga: FC Sevilla gewinnt Derby gegen Betis

Der FC Sevilla hat beim Restart der spanischen La Liga einen Sieg im andalusischen Stadtderby gefeiert. Bei der Rückkehr der zweiten großen Fußball-Liga aus der Corona-Zwangspause setzte sich die Mannschaft von Trainer Julen Lopetegui vor leeren Rängen im heimischen Estadio Ramon Sanchez Pizjuan gegen Betis Sevilla mit 2:0 (0:0) durch. Seit dem 12. März hatte der Ball in den Fußball-Tempeln des Landes geruht.

Lucas Ocampos brachte die Gastgeber per Foulelfmeter nach Videobeweis in Führung (56.). Der Ex-Dortmunder Marc Bartra hatte sich nach einer Ecke im Kopfballduell zu stark bei Luuk de Jong aufgestützt. Fernando (62.) erhöhte für den dreimaligen Europa-League-Sieger.

Vor der Partie hatten sich rund 200 großenteils vermummte Fans vor dem Stadion in der Innenstadt versammelt. Ein großes Polizeiaufgebot von rund 600 Einsatzkräften, gesperrte Straßen und Absperrungen verhinderten ein größeres Aufkommen. Kurz vor dem Anpfiff der Begegnung um 22 Uhr löste sich die Ansammlung auf.