Hamburg. Offiziell: Tour de France verschoben. Zverev trainiert mit Bubka junior. Wird die Champions League als Finalturnier ausgespielt?

Nicht alle haben das Glück, Alexander Zverev zu sein. Während die Coronapandemie den Sport weltweit lahmlegt, macht der Hamburger Tennisprofi das Beste aus der Situation und genießt die guten Trainingsbedingungen in seiner Wahlheimat Florida. Unterdessen reißt der Strom an Hiobsbotschaften nicht ab. Doch manchmal schreibt die Krise auch schöne Geschichten: Sie hat die alten Basketballkumpels Dirk Nowitzki und Marvin Willoughby nach 20 Jahren wieder beim Kartenspielen zusammengeführt.

Die Entwicklungen am Mittwoch, den 15. April 2020:

Tour de France wegen Coronapandemie verschoben

Die Tour de France 2020 wird aufgrund der Coronakrise 2020 verschoben und soll nun vom 29. August bis 20. September ausgetragen werden. Dies teilte der Veranstalter ASO mit. Der ursprüngliche Etappenplan wird beibehalten. Die Tour hätte am 27. Juni in Nizza beginnen und am 19. Juli traditionell auf den Pariser Champs-Élysées enden sollen. Am Montag hatte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron alle Großveranstaltungen bis zum 11. Juli verboten.

„In den vergangenen Wochen gab es eine ständige Kommunikation zwischen Fahrern, Teams, den Organisatoren und anderen relevanten Dritten. All dies geschah mit der Unterstützung des Weltverbandes UCI, der für die Organisation eines neuen globalen Rad-Kalenders verantwortlich ist, in dem die Tour einen Ehrenplatz einnimmt“, hieß es in einer Mitteilung der ASO: „Die Organisatoren der Tour de France stehen in regelmäßigem Kontakt mit allen beteiligten Parteien, von den örtlichen Gemeinden bis zu den Behörden.“

Mit der Tour de France, Frankreichs wichtigstem Sportereignis, wird auch das letzte Großereignis des Sommers wegen der Corona-Pandemie nicht nach Plan ausgetragen. Zuvor waren die Olympischen Spiele sowie die Fußball-EM ins Jahr 2021 verschoben und Wimbledon abgesagt worden.

New Yorker Profi Kühnhackl von Coronapandemie erschüttert

Der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl rechnet „immer weniger“ mit einer Fortsetzung der NHL-Saison. Allerdings interessiert dies den 28 Jahre alten Eishockey-Nationalstürmer auch immer weniger. „Es ist im Moment definitiv nicht das Wichtigste in der Welt, ob wir die Saison in irgendeiner Weise zu Ende bringen“, sagte Kühnhackl im Interview der „Abendzeitung“. „Der Fokus muss wirklich auf etwas anderem liegen: dass wir alle möglichst schnell aus dieser düsteren Zeit herausfinden.“

Schockiert ist der Stürmer der New York Islanders insbesondere von der Situation in New York: „Es ist erschütternd und extrem traurig“, meinte Kühnhackl, der sich derzeit in seiner niederbayrischen Heimat Landshut aufhält. „Wenn man überlegt, wie viele Menschen normalerweise am Times Square sind und jetzt ist das alles eine Geisterstadt.“

New York gilt als Epizentrum der USA in der aktuellen Coronakrise. „Ich kann nur von Glück sagen, dass ich es rechtzeitig rausgeschafft habe“, sagte der Sohn der deutschen Eishockey-Legende Erich Kühnhackl, der 2016 und 2017 mit den Pittsburgh Penguins den Stanley Cup gewonnen hatte.

Corona-Pandemie: New York lagert Leichen in Kühllastern

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    Coronakrise: Nowitzki spielt mit Willoughby Uno

    Großes Hallo für Marvin Willoughby – wenn auch nur virtuell: Der Gründer und Sportdirektor der Hamburg Towers trifft sich in der Coronakrise mit Basketball-Ikone Dirk Nowitzki bei der Benefizveranstaltung Logged-in-Festival zum digitalen Kartenspiel. Auch die früheren Weggefährten Demond Greene und Robert Garrett sind mit von der Partie.

    "Für mich ist das eine Reise in die Vergangenheit. Robert, Marvin, Demond und ich waren Ende der Neunziger in Würzburg die jungen Wilden, haben sehr viel Zeit miteinander verbracht“, sagte Nowitzki in einer Mitteilung. "Super, dass wir uns jetzt 20 Jahre später digital beim Logged-in-Festival treffen, um wie früher miteinander Uno spielen zu können. Ich freue mich darauf, die Jungs wiederzusehen."

    Die Würzburger Nationalspieler Demond Greene, Dirk Nowitzki, Marvin Willoughby und Robert Garrett (v. l. n. r.) 2001 bei einem Fotoshooting.
    Die Würzburger Nationalspieler Demond Greene, Dirk Nowitzki, Marvin Willoughby und Robert Garrett (v. l. n. r.) 2001 bei einem Fotoshooting. © imago/Camera 4

    Die früheren Nationalspieler Nowitzki, Willoughby, Demond Greene und Robert Garrett spielten in der Bundesligasaison 1998/99 gemeinsam für die DJK Würzburg, Nowitzki hatte vor einem Jahr seine aktive Karriere für die Dallas Mavericks beendet. Er wird nun aus der texanischen Metropole zugeschaltet, Garrett aus Hawaii, Greene aus München und Willoughby aus Buchholz in der Nordheide.

    "Als Gruppe in dieser Konstellation haben wir uns schon seit Jahren nicht mehr gesehen", sagte der Sportdirektor des Hamburger Bundesligisten. "So hat die Coronakrise zumindest etwas Gutes, dass wir uns mal wieder alle treffen und miteinander sprechen können." Der Ausstrahlungstermin des Uno-Spiels soll diese Woche bekannt gegeben werden.

    Zverev genießt trotz Corona beste Bedingungen

    Anders als viele deutsche Spitzensportler genießt Alexander Zverev (22) während der Coronakrise beste Trainingsbedingungen in seiner Wahlheimat in Florida. In der Saddlebrook-Tennisakademie bei Tampa trainiert der Weltranglistensiebte auf einem eigenen Platz und im Kraftraum unter anderem mit seinem Bruder Mischa. Mit seiner Familie und seinem Team wohnt Zverev in einem Haus in der Nähe der Anlage.

    Der Hamburger arbeite „vor allem an meinen Volleys. An meinem Spiel, wie ich nach vorn ans Netz komme. An der Beinarbeit und an meinem Aufschlag“, sagte Zverev der "Sport-Bild": „Was das Training angeht, ist bei mir alles wie immer. Ich betrachte das jetzt als längere Off-Season. Etwas Besseres als zu trainieren habe ich zurzeit ohnehin nicht zu tun.“

    Dabei freut sich Zverev über Abwechslung. Neben seinem Bruder Mischa fungieren auch Doppelspieler Marcelo Melo (Brasilien) und Sergey Bubka junior, Sohn der ukrainischen Stabhochsprung-Legende, als Trainingspartner. „Wenn ich drei Monate lang mit der derselben Person spielen würde, hauen wir uns irgendwann den Schläger auf den Kopf“, sagte Zverev.

    Tour wegen Corona verschoben – Vuelta parallel zum Giro?

    Nach den Berichten über eine Verlegung der Tour de France auf August und September wird einem spanischen Medienbericht zufolge wohl auch die Vuelta a España verschoben. Die Spanien-Rundfahrt sollte eigentlich vom 14. August bis 6. September stattfinden. Jetzt gebe es Überlegungen, das Rennen vom 3. bis 25. Oktober abzuhalten, dann aber möglicherweise gleichzeitig mit dem Giro d'Italia, berichtete die Zeitung „El País“.

    „Den für die Tour festgelegten Daten werden wir die der Vuelta anpassen, aber wir wissen, dass diese immer vorläufig sind, da sie von den Entscheidungen der Regierungen und dem Kampf gegen das Coronavirus abhängen“, zitierte das gewöhnlich gut informierte Blatt eine Vuelta-Quelle. Das letzte Wort habe aber wie immer der Radsport-Weltverband UCI.

    Die französische Zeitung „Le Dauphiné“ hatte zuvor berichtet, die diesjährige Frankreich-Rundfahrt solle am 29. August in Nizza gestartet und am 20. September auf dem Champs-Élysées in Paris beendet werden. Geplant war die 107. Auflage der Tour eigentlich vom 27. Juni bis 19. Juli.

    Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

    • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
    • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
    • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
    • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
    • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

    Italien will Fußballer in dreimonatige Corona-Quarantäne schicken

    Italiens Erstliga-Fußballer sollen vor einem möglichen Neustart der Serie A drei Monate in Quarantäne. In diesem Zeitraum sollen die Profis in den Trainingszentren ihrer Clubs von der Außenwelt abgeschnitten strengen Gesundheitschecks unterzogen werden und das Training in kleinen Gruppen aufnehmen können, berichtete die italienische Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport". Mit den Spielern sollten auch Trainer, Vereinsärzte, Physiotherapeuten und andere Clubmitarbeiter unter Quarantäne gestellt werden – circa 70 Personen pro Verein. Diesen Vorschlag seiner ärztlichen Kommission prüft der italienische Fußballverband FIGC.

    Auch die Clubs beschäftigen sich mit dem Plan. Eine Hürde sei, dass nur die Hälfte aller Erstligisten über Trainingszentren verfügen, in denen Spieler und Trainer über eine längere Zeit untergebracht werden könnten, berichtete das Blatt. Laut dem Chef von Italiens Olympischem Komitee (CONI), Giovanni Malagò, käme die Möglichkeit einer Quarantäne zwar für die Serie A, aber nicht für die unteren Klassen infrage. „Man darf aber nicht nur an die Topliga denken“, sagte Malagò.

    Italiens Vize-Gesundheitsminister Pierpaolo Sileri hält eine Wiederaufnahme der Serie A unter den jetzigen Bedingungen für unmöglich. „Es ist unrealistisch, daran zu denken, Spiele auszutragen und die Stadien zu öffnen, während eine Epidemie noch im Gange ist“, sagte Sileri. Mit 21.000 Todesopfern zählt Italien zu den weltweit vom Coronavirus am stärksten betroffenen Ländern.

    Trotz Corona: Asiens Fußballturniere sollen stattfinden

    Auch im asiatischen Fußball ruht aufgrund der Coronakrise derzeit der Ball – die großen Turniere sollen aber trotzdem in diesem Jahr ausgespielt werden. Die asiatische Champions League und der AFC Cup würden in jedem Fall stattfinden, sagte Windsor John, Generalsekretär des asiatischen Verbandes (AFC), der Nachrichtenagentur AFP: „Wir haben ja noch Zeit.“ Ende April könnte es einen Plan über die Fortsetzung der Wettbewerbe geben.

    Derzeit ruht der Spielbetrieb in Asien mindestens bis Ende Juni. Als eine Möglichkeit für eine Fortsetzung nannte John Geisterspiele, „wenn die Gesundheitsbehörden dies verlangen“. Ein Abbruch sei derzeit keine Option – „aus sportlichen Gründen und um kommerzielle Verpflichtungen einzuhalten“, betonte der AFC-Generalsekretär.

    Coronapause: Trump wünscht sich Livesport zurück

    US-Präsident Donald Trump sehnt das Ende der Coronakrise herbei – auch, um endlich wieder in den Genuss von Livesport zu kommen. „Wir müssen unseren Sport zurückbekommen“, sagte der 73-Jährige: „Ich bin es leid, Baseballspiele zu sehen, die 14 Jahre oder noch älter sind.“

    Die USA sind in der aktuellen Corona-Pandemie besonders betroffen, das Land registriert weltweit die höchsten Fallzahlen. Unter anderem in der Basketball-Profiliga NBA und der Eishockey-Liga NHL gab es bereits Infektionen von Spielern. In allen Ligen ruht derzeit der Spielbetrieb.

    Während die NHL und die NBA zum Zeitpunkt der Unterbrechung jeweils auf die Play-offs zusteuerten, wurde der für den 26. März angesetzte Saisonstart der Baseballliga MLB verschoben.

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    Zwei Baseball-Profiteams beteiligen sich an Coronastudie

    Die San Francisco Giants und die Arizona Diamondbacks aus der Major League Baseball haben ihre Bereitschaft erklärt, an einer Studie zum Coronavirus teilzunehmen. Die Studie wird unter anderem von der Stanford Universität durchgeführt. Dabei werden Hunderte von Personen, darunter Spieler aus verschiedenen Clubs, auf Antikörper gegen das Virus getestet.

    Welche Mitarbeiter oder Spieler für die Studie bereitstehen, entscheide jeder Verein. Sowohl Führungskräften und Mitarbeitern als auch den Profis wird die Möglichkeit zur Teilnahme gegeben.

    Coronavirus: Hanning schreibt Handball-Bundesligasaison ab

    Manager Bob Hanning von den Füchsen Berlin hat nur wenig Hoffnung, dass die Saison in der Handball-Bundesliga (HBL) noch einmal fortgesetzt wird. „Ich rechne nicht mehr damit“, sagte Hanning der Deutschen Presse-Agentur. Aktuell ist der Spielbetrieb wegen der Coronavirus-Krise unterbrochen. Die Beteiligten der HBL werden sich am 20. April verständigen, wie und ob es weitergehen kann.

    Aber der Liga läuft die Zeit davon. Denn bereits zuvor wurde erklärt, dass die Saison aus rechtlichen Gründen spätestens am 16. Mai wieder beginnen müsste, um sie bis Ende Juni noch beenden zu können. Hanning sieht darin vor allem für die Spieler ein Problem. „Die brauchen vier bis sechs Wochen Vorbereitung, um das Verletzungsrisiko zu minimieren“, sagte der frühere HSV-Trainer. Aktuell trainiert aber jeder Spieler noch individuell, ein Mannschaftstraining ist nicht möglich.

    Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

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    Vogts sieht Coronakrise als Chance

    Der frühere Fußballbundestrainer Berti Vogts sieht die Spielpause und das alternative Training während der Coronakrise auch als Chance für die Profis. „Die Fußballer können von der aktuellen Trainingssituation, die durch die Auflagen der Gesundheitsämter entstanden ist, profitieren“, sagte der 73-Jährige der „Rheinischen Post“: „Es ist eine gute Zeit, um an Schwächen der Spieler zu arbeiten.“

    Gerade die digitale Trainingssteuerung sei in der aktuellen Situation von großer Bedeutung. „Apps helfen, Trainingspläne und Inhalte zu kommunizieren, in Videokonferenzen kann man taktische Dinge besprechen“, sagte Vogts. In den vergangenen Wochen hatten bereits zahlreiche Bundesligisten zur Trainingsplanung und -steuerung auf verschiedene Online-Programme zurückgegriffen. Teilweise wurden die Spieler aus ihren vier Wänden zu gemeinsamen Cybertrainings zusammengeschaltet.

    Pellegrini versteigert Devotionalien für Coronahilfe

    Italiens Schwimmstar Federica Pellegrini trennt sich in der Coronakrise von persönlichen Erinnerungsstücken, um den Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen. Die 31-Jährige versteigerte auf einer Online-Plattform 59 Gegenstände, darunter die Wasserbrille, mit der sie bei den Olympischen Sommerspielen in Peking 2008 die Goldmedaille über 200 m Freistil gewonnen hatte.

    Die Einnahmen der Versteigerung sollen dem Krankenhaus „Papa Giovanni XXIII“ in der besonders betroffenen Stadt Bergamo zufließen. Mit mehr als 20.000 Todesopfern zählt Italien zu den am stärksten vom Coronavirus betroffenen Ländern der Welt.

    Coronakrise: Club entlässt Spieler und Trainer

    Der peruanische Fußball-Zweitligist Deportivo Coopsol hat aufgrund der Coronapandemie drastische Maßnahmen ergreifen müssen. Der Club entließ kurzerhand alle Spieler und die Trainer, da dem Verein die finanziellen Mittel ausgegangen sind.

    „Es gibt keinen anderen Ausweg“, teilte der Verein mit. Alle Sponsoren hatten nach Verhängung der Quarantäne am 16. März wegen der Covid-19-Ausbreitung in dem südamerikanischen Land ihre Zahlungen eingestellt, die Vereinbarungen wurden fristlos aufgekündigt. „Die Unternehmen sind stark betroffen, daher haben sie uns mitgeteilt, dass sie uns nicht weiter unterstützen können“, betonte der Club.

    Virologe warnt vor Geisterspielen wegen Corona

    Der Virologe Ulf Dittmer sieht das Vorhaben der Fußball-Bundesliga, die Saison in der anhaltenden Coronakrise mit Geisterspielen zu beenden, mit gemischten Gefühlen. Für unproblematisch hält er Pläne, nur rund 250 Beteiligte pro Partie in das Stadion zu lassen. Andere angeblich angedachte Maßnahmen bewertet der Direktor des Essener Instituts für Virologie jedoch kritisch.

    So äußerte er Zweifel, ob die angeblich alle drei Tage geplanten Tests von Profis und Betreuern auf das Coronavirus „ethisch vertretbar“ sind: „Wir haben keine unendlichen Testkapazitäten. Wir müssen unsere Tests so vernünftig einsetzen, dass sie denjenigen Personen, die sie wirklich benötigen, zugute kommen. Das sehe ich sehr kritisch, wenn sich die Ressourcen für die Tests nicht deutlich verbessern“, sagte Dittmer.

    Die größten Probleme sieht er für den Fall eines positiv getesteten Profis. „Wenn man 90 Minuten Fußball spielt, gibt es so viele enge Kontakte, dass man sagen müsste, dass die Personen aus der Kontaktgruppe 1 eines Infizierten – so nennt man die Gruppe mit der höchsten Gefährdung – in Quarantäne gehen. Das ist das Vorgehen der allermeisten Gesundheitsämter“, sagte Dittmer.

    Coronapandemie: MLS droht späterer Saisonstart

    Im US-Fußball schwindet in der Corona-Krise der Glaube an eine komplette Saison. „Obwohl wir hofften, Mitte Mai wieder spielen zu können, ist das bei den Vorgaben der nationalen und lokalen Gesundheitsbehörden extrem unwahrscheinlich“, hieß es in einem am Dienstag (Ortszeit) auf der MLS-Homepage veröffentlichten Statement. Ziel sei, so viele Spiele wie möglich zu absolvieren. „Derzeit haben wir genug Termine, um eine ganze Saison zu spielen, aber wir erkennen an, dass es schwierig werden könnte.“

    Nach aktuellem Stand dürfen die Clubs in der amerikanischen Profi-Liga frühestens am 25. April wieder mit dem Training beginnen.

    Wird die MLB wegen Corona in einer Region konzentriert?

    Die US-Baseball-Liga MLB hat bei der Arbeit an einer Notlösung in der Corona-Krise Unterstützung aus der Politik bekommen. Der Gouverneur von Arizona, Doug Ducey, gab am Dienstag (Ortszeit) seine Unterstützung für den Plan bekannt, die komplette Liga in seinen Bundesstaat zu verlegen. Zur richtigen Zeit sei man offen für was auch immer die Major League Baseball von Arizona haben wolle, sagte Ducey. „Wenn es angemessen für die Gesundheit der Gesellschaft ist und Arizona sich wieder öffnen kann, die Einrichtungen haben wir.“

    In der MLB gibt es das Gedankenspiel, alle 30 Teams in einer Region zu versammeln und dort die Saison zu spielen. Viele Mannschaften halten üblicherweise im Frühjahr ihre Trainingslager in Arizona ab. Viele Fragen sind aber auch offen und eine Entscheidung, ob es wirklich dazu kommt, ist nicht getroffen. Zu alternativen Plänen macht die MLB bislang keine Angaben.

    Coronakrise: Schalke verzichtet auf Zweitliga-Basketball

    Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 wird sich künftig kein Basketballteam in der 2. Bundesliga ProA mehr leisten. Das erklärte Peter Peters, der Finanzvorstand der Schalker, am Dienstag in einer Fragerunde für Fans auf dem Facebook-Kanal des Vereins. Ein ProA-Team können man sich in der derzeitigen Corona-Krise nicht mehr leisten, sagte der 57 Jahre alte Peters. „Wir haben entschieden, dass wir einen Lizenzantrag nicht mehr stellen.“

    Alles stehe unter der Prämisse: Was könne man sich noch leisten? Gerade die Basketballer seien in den letzten Jahren defizitär gewesen. „Das zu subventionieren, ist derzeit nicht mehr angesagt“, meinte Peters. „Da hat der Verein viel Geld bezahlt in den letzten Jahren, damit die Basketballer dort spielen können, wo sie spielen.“

    NHL verlängert Coronaquarantäne-Empfehlung bis 30. April

    Eine langsame Rückkehr zur Normalität gibt es in der NHL frühestens im Mai. Die stärkste Eishockey-Liga der Welt verlängerte am Dienstag ihre Empfehlung an die Teams zur Selbstisolierung bis zum 30. April. Die Saison ist wegen der Coronavirus-Pandemie seit dem 12. März unterbrochen. Bislang gibt es nur Gedankenspiele und Gerüchten, aber noch keine offiziellen Pläne, ob und wie die Saison zu Ende gespielt werden kann.

    Basel-Profis spenden 20 Prozent des Gehalts für Coronahilfe

    Die Spieler des FC Basel wehren sich gegen den Vorwurf, während der durch die Coronapandemie verursachten Zwangspause nicht auf Gehalt verzichtet zu wollen. „Der Vorwurf, die Mannschaft sei nicht bereit, Teile ihres Lohnes abzugeben, entspricht nicht der Wahrheit“, hieß es am Dienstag in einer Instagram-Story des früheren Mainzer Bundesliga-Profis Fabian Frei. So hätten alle Fußballer der ersten Mannschaft im vergangenen Monat mindestens 20 Prozent ihres Gehalts für wohltätige Zwecke gespendet in der Absicht, dass dieses Geld dort eingesetzt wird, wo es aufgrund der Corona-Problematik am dringendsten benötigt wird.

    Der 31 Jahre alte Frei erklärte weiter, dass alle Spieler der ersten Mannschaft auch in den nächsten Monaten, in denen keine Spiele stattfinden, bereit seien, auf Teile ihres Lohns zu verzichten – „vorausgesetzt, sie wissen, wohin das Geld ließt und wofür es verwendet wird“.

    DFL will in Coronakrise „Wichtigtuer“ stoppen

    Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bemüht sich in der Debatte um den Neustart im Mai mit Geisterspielen offenbar um Geschlossenheit. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet, hat die DFL die 36 Proficlubs in mehreren Briefen darum gebeten, sich nicht weiter öffentlich zu äußern. „Da haben sich einige als Wichtigtuer hervorgetan“, zitierte die „FAZ“ ein namentlich nicht genanntes Vorstandsmitglied eines Bundesliga-Vereins. „So eine Kakofonie ist kontraproduktiv für das Ziel von allen. Es gibt einige, die in der Blase hocken und keine Sensibilität haben für die realen Probleme, die im Vordergrund stehen.“

    Der Spielbetrieb im deutschen Fußball ruht aufgrund der Coronavirus-Pandemie derzeit bis mindestens Ende dieses Monats. Am 23. April wollen die Clubs das weitere Vorgehen während einer Mitgliederversammlung beraten. Das erklärte Ziel ist, die Saison bis zum 30. Juni abzuschließen. Entscheidend sind dabei die Vorgaben aus der Politik. Am Mittwoch steht eine möglicherweise wegweisende Konferenz von Bund und Ländern an.

    Tennis: ATP friert wegen Coronapause Weltrangliste ein

    Die Spielergewerkschaft ATP hat die Tennis-Weltrangliste für die Zeit der Corona-Pandemie eingefroren. Dem Serben Novak Djokovic werden die entsprechenden Wochen an der Spitze des Rankings nach einem Bericht der französische Zeitung „L'Equipe“ damit nicht angerechnet. Offiziell gemacht hat die ATP ihre Entscheidung allerdings noch nicht.

    Djokovic bleibt damit auf den 282 Wochen sitzen, in denen er Weltranglistenerster war. In der ewigen Bestenliste liegt der Serbe an dritter Stelle hinter dem Schweizer Roger Federer (310 Wochen) und dem Amerikaner Pete Sampras (286 Wochen). Die letzte Weltrangliste hat die ATP am 16. März veröffentlicht.

    Im Tennis ruht der Spielbetrieb wegen des Coronavirus mindestens bis zum 13. Juli. Die ATP und die Spielerinnen-Organisation WTA arbeiten daran, wie die Weltrangliste aussehen soll, wenn die Spiele wieder aufgenommen werden können.

    Coronapause: Finalturnier der Champions League im August?

    In dem Bestreben, die Champions-League-Saison bis Ende August zu beenden, erwägen die Europäische Fußball-Union UEFA und die Clubvereinigung ECA offenbar die Austragung eines Finalturniers der besten acht Mannschaften. Dies berichtete die spanische Sporttageszeitung „Mundo Deportivo“ am Dienstag. Demnach könnte das Format an einem neutralen Ort ausgetragen werden, an dem Sicherheit, Isolation und medizinische Versorgung gewährleistet sind. Die Viertel- und Halbfinals würden in einem Spiel anstatt wie üblich in Hin- und Rückspiel absolviert.

    In der Königsklasse sind allerdings bis zur Unterbrechung des Wettbewerbs aufgrund der Coronavirus-Pandemie erst vier Viertelfinalteilnehmer ermittelt worden: Bundesliga-Herbstmeister RB Leipzig, Dortmund-Bezwinger Paris Saint-Germain, Überraschungsteam Atalanta Bergamo sowie Atlético Madrid, das überraschend Titelverteidiger FC Liverpool aus dem Wettbewerb warf. Topclubs wie Bundesliga-Tabellenführer Bayern München, Rekordsieger Real Madrid, Juventus Turin und der FC Barcelona haben ihre Achtelfinale-Rückspiele noch nicht absolviert.

    Der Spielbetrieb in der Champions League ist seit Mitte März ausgesetzt. Das Finale sollte ursprünglich am 30. Mai in Istanbul stattfinden. Diesen Termin hat die UEFA bereits für hinfällig erklärt.

    Fecht-EM in Minsk wegen Coronapandemie verschoben

    Auch die Fecht-EM in Minsk kann aufgrund der Coronavirus-Krise nicht wie geplant in diesem Juni stattfinden. Der Weltverband FIE teilte am Dienstag mit, dass wegen der Pandemie alle für April, Mai und Juni geplanten Wettbewerbe abgesagt werden. Das EM-Turnier in der Republik Belarus (Weißrussland) sollte am 16. Juni beginnen und am 21. Juni enden. Der europäische Dachverband EFC bestätigte die EM-Absage auf Anfrage zunächst nicht - auf der EFC-Internetseite wird die EM aber nicht mehr als anstehendes Turnier geführt.

    Betroffen sind auch die noch ausstehenden Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele im Sommer 2021 in Tokio. Die „Rangliste ist momentan 'eingefroren' und wird reaktiviert, sobald die Möglichkeit besteht, alle noch ausstehenden Olympia-Qualifikations-Wettkämpfe durchzuführen“, schrieb der Deutsche Fechter-Bund auf seiner Internetseite. Neue Termine stehen noch nicht fest. Vom DFeB hatten sich bereits die Säbel- und Florett-Herren jeweils im Team für Olympia qualifiziert.

    Coronakrise: Kaiserslautern will Pachtzahlungen für Stadion einstellen

    Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern will zur Abmilderung der finanziellen Schwierigkeiten infolge der Coronakrise offenbar die Pachtzahlungen für das Fritz-Walter-Stadion einstellen. Wie der SWR berichtet, habe ein Sprecher der Stadt Kaiserslautern dies bestätigt. Demnach werde die Stadt nun prüfen, wie mit dieser Ankündigung umzugehen sei. Aufgrund der Pandemie ruht der Spielbetrieb in der 3. Liga mindestens bis zum 30. April.

    Zuletzt hatte es Berichte gegeben, der Club wolle mithilfe einer „Planinsolvenz“ seinen Schuldenberg in Höhe von 20 Millionen Euro abtragen. Vorausgegangen war ein Beschluss des Deutschen Fußball Bundes (DFB), bei Insolvenzen in dieser Saison auf den sonst üblichen Abzug von neun Punkten zu verzichten. Wird das Verfahren in der kommenden Saison eröffnet, werden nur drei Punkte (zwei bei den Frauen) abgezogen.