Pep Guardiola trauert um seine Mutter. Teamarzt begeht nach positivem Coronatest Selbstmord. Liverpool macht nach Shitstorm Rückzieher.

Die Coronakrise hat auch massive Auswirkungen auf den Sport.

Verfolgen Sie hier die aktuellen Entwicklungen:

Ironman Hamburg wegen Coronapandemie verschoben

Der Ironman in Hamburg wird wegen der Coronapandemie verschoben. Der Triathlon sollte am 21. Juni starten. Die Ironman Group teilte am Montag mit, dass ein neuer Termin noch nicht feststeht. Der Ironman in Hamburg fand erstmals 2017 statt. Auch die eine Woche später vorgesehene Ironman-EM in Frankfurt findet nicht am geplanten Termin statt.

Die zweite Triathlon-Großveranstaltung in der Hansestadt ist das Rennen der WM-Serie über die Kurzdistanz und die Mixed-Staffel-WM am 11. und 12. Juli. Diese Rennen sind vom Weltverband ITU noch nicht abgesagt oder verschoben worden.

Als erstes sportliches Großereignis in Hamburg war der Haspa-Marathon verschoben worden. Statt am 19. April wie ursprünglich geplant soll er nun am 13. September stattfinden.

Coronakrise: Völler kauft Offenbacher Geistertickets

Rudi Völler hegt immer noch große Sympathien für seinen Ex-Klub Kickers Offenbach. Der Sport-Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen kaufte 100 Geistertickets und unterstützte damit die Aktion „Volle Hütte“ des Regionalligisten.

Völler spielte von 1975 bis 1980 in Offenbach. Insgesamt haben die Kickers nun 3977 Tickets abgesetzt. Die Karten kosten zwischen fünf und 190,10 Euro (VIP-Ticket). Die Offenbacher versuchen durch die Aktion entstandene Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie zumindest teilweise zu kompensieren.

Nach Shitstorm: Liverpool will doch keine Coronahilfe

Der FC Liverpool hat seine Entscheidung revidiert und schickt zahlreiche Mitarbeiter während der Coronavirus-Krise doch nicht in den Zwangsurlaub. Das teilte der Vorsitzende Peter Moore am Montagabend in einer Mitteilung auf der Website mit. Moore entschuldigte sich auch bei den Fans, die die Maßnahmen zuvor scharf kritisiert hatten. „Wir glauben, dass wir letzte Woche zum falschen Schluss gekommen sind“, schrieb Moore, „das tut uns wirklich leid.“

Erst am Sonnabend hatten die Reds angekündigt, ein Programm der Regierung zur Rettung von Arbeitsplätzen nutzen, indem 80 Prozent der Löhne vom Staat übernommen werden. Den Rest wollte der Verein beisteuern, damit die Angestellten keine finanziellen Nachteile erleiden. Ähnlich hatten es bereits die Ligarivalen Tottenham Hotspur, Norwich City, Newcastle United und AFC Bournemouth gemacht.

Das sorgte für heftige Kritik, unter anderem vom Ex-Liverpool-Profi Jamie Carragher. Ein anonym bleibender Mitarbeiter des Clubs sagte dem Sender BBC: „Der Club bezeichnet die Mitarbeiter als Familie. Ich fühle mich nicht wie ein Familienmitglied. Warum nutzt ein Club, der mehr als 100 Millionen Pfund umsetzt, ein Regierungsprogramm für seine Mitarbeiter, wenn andere Unternehmen es mehr brauchen?“

Coronakrise: UEFA-Chef für Liverpool als Meister

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat sich für den FC Liverpool als englischen Meister ausgesprochen, auch wenn die Saison in der Premier League aufgrund der Coronapandemie nicht beendet werden kann. „Falls die Spiele nicht gespielt werden können, müssen wir einen Weg finden“, sagte Ceferin der slowenischen Sportzeitung "Ekipa".

Die Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp liegt derzeit 25 Punkte vor Titelverteidiger Manchester City. Er sehe kein Szenario, bei dem Liverpool nicht der Meister wäre, so Ceferin.

NFL-Draft wegen Corona nur virtuell

Die Coronavirus-Pandemie in den USA zwingt die Football-Profiliga NFL zu einem Novum. Wie Commissioner Roger Goodell in einem Schreiben an die 32 Teams mitteilte, wird der diesjährige Draft (23. bis 25. April) komplett virtuell ausgetragen. Demnach müssen die Teams ihre Einrichtungen weiterhin geschlossen halten, Teammitglieder sollen sich an unterschiedlichen Orten aufhalten und Telefon sowie Internet zur Kommunikation nutzen. Nach Rücksprache mit medizinischen Beratern sei diese Entscheidung alternativlos, heißt es.

Ursprünglich sollte die Talenteziehung der besten College-Spieler mit großem Auflauf in Las Vegas ausgetragen werden. Im künstlichen See vor dem luxuriösen Hotel- und Spielkasinokomplex Bellagio mit seinen weltberühmten Wasserfontänen sollte nach den ursprünglichen Plänen eine schwimmende Bühne aufgebaut werden, die Spieler sollten mit einem Boot dorthin gebracht werden. Die Coronakrise, die in den USA die meisten Infizierten weltweit nach sich zog, durchkreuzte die mondänen Pläne jedoch.

Stadion in São Paulo nimmt erste Coronapatienten auf

Das Pacaembu-Stadion, von der Stadt São Paulo zu einer Krankenstation mit knapp 200 Betten umgebaut, hat den Betrieb aufgenommen. Wie das Portal „G1“ berichtete, wurden zwei Patienten am Montagvormittag dorthin überwiesen, wo einst Brasiliens Fußball-Legende Pelé einen Teil seiner mehr als 1000 Tore für den FC Santos erzielte. Bis zum Ende des Tages sollten 100 Personen zur Behandlung im sogenannten HM Camp aufgenommen werden. Das Angebot richtet sich ausschließlich an Coronavirus-Infizierte aus dem öffentlichen Gesundheitssystem.

Die Stadt São Paulo hatte die Krankenstation mit zwei Zelten in zehn Tagen errichtet und am Mittwoch fertiggestellt, bevor sie anschließend desinfiziert wurde. Das Ziel der Station unter der Verwaltung des Albert Einstein-Krankenhauses ist es, die öffentlichen Hospitäler zu entlasten. Diese sollen sich Patienten mit schweren Krankheitsbildern annehmen können. Die Zahl der Corona-Infizierten in Brasilien lag zuletzt bei offiziell mehr als 11.000 Menschen. Davon sind 486 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben, die meisten davon (275) im Bundesstaat São Paulo.

Coronakrise: Italiens Serie A beschließt Gehaltskürzung

Die italienische Serie A hat einstimmig eine Gehaltskürzung für Spieler und Trainer beschlossen. Vorgesehen ist eine Reduzierung von einem Drittel des jährlichen Bruttogehalts aller Spieler, sollte die Meisterschaft aufgrund der Coronapandemie nicht zu Ende gespielt werden. Die Gehaltsreduzierung wird lediglich ein Sechstel betragen, wenn die Meisterschaft beendet wird, hieß es in einer Pressemitteilung.

Gleichzeitig machte die Liga noch einmal deutlich, dass sie die Saison unbedingt beenden will, sobald es die Gesundheitsbehörden und die Regierung erlauben. Verbandschef Gabriele Gravina hatte am Sonntag nicht ausgeschlossen, dass die Meisterschaft sogar erst im September oder Oktober fortgesetzt werden könnte.

Die Reaktion der Spielergewerkschaft AIC fiel deftig aus. Der Beschluss der Liga sei „unannehmbar und schändlich“, die Serie-A-Clubs versuchten, „die Spieler allein die Schäden der Coronavirus-Krise zahlen zu lassen“, sagte der stellvertretende AIC-Chef Umberto Calcagno.

Tod durch Covid-19: Pep Guardiola trauert um seine Mutter

Die Mutter des spanischen Fußball-Startrainers Pep Guardiola vom Premier-League-Club Manchester City ist nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das verkündete Guardiolas Verein am Montag auf Twitter. Dolors Sala Carrió sei in Manresa in der Nähe von Barcelona im Alter von 82 Jahren gestorben, teilte Man City mit.

„Alle, die mit dem Club in Verbindung stehen, senden Pep, seiner Familie und all seinen Freunden in dieser äußerst schmerzlichen Zeit ihr tief empfundenes Mitgefühl“, hieß es in der Mitteilung.

Auch British Open wegen Coronavirus abgesagt

Die Coronavirus-Pandemie hat nun auch eines der traditionsreichsten Golfturniere der Welt gestoppt. Nach dem Aus des Tennis-Klassikers in Wimbledon ist jetzt auch die British Open ersatzlos gestrichen worden. Die 149. Auflage wird in diesem Jahr an keinem anderen Termin nachgeholt, teilten die Organisatoren am Montag mit. Das Top-Turnier soll nun im Juli 2021 stattfinden.

Ursprünglich sollte das mit 10,75 Millionen Dollar dotierte Major vom 16. bis 19. Juli im Royal St. George's Golf Club im Südosten Englands ausgetragen werden. Es ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass The Open Championship – so der offizielle Name – nicht stattfindet.

Nach der Absage sind die übrigen Major-Turniere neu terminiert worden. Wie die Veranstalter in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, findet die PGA Championship vom 6. bis 9. August statt. Die US Open werden vom 17. bis 20. September ausgetragen, das legendäre Masters in Augusta wird auf den Zeitraum vom 12. bis 15. November verlegt.

Heldt: 1. FC Köln nicht von der Insolvenz bedroht

Sportchef Horst Heldt hat klargestellt, dass der 1. FC Köln selbst bei einem möglichen Saison-Abbruch der Fußball-Bundesliga nicht in seiner Existenz bedroht sei. "Der 1. FC Köln gehört nicht zu den insolvenzgefährdeten Vereinen“, sagte Heldt am Montag.

Der Kicker hatte zuletzt berichtet, dass 13 von 36 Proficlubs bereits im Mai oder Juni die Insolvenz drohe, sollte die Saison nicht wie geplant im Mai fortgesetzt werden können. "Das würde ich auch mal infrage stellen, ob es wirklich 13 Clubs sind“, sagte Heldt und befand: "Aktuelle Horrorszenarien sind deplatziert."

Manuel Neuer dankbar für Teamtraining

Nationaltorwart Manuel Neuer hat das erste Mannschaftstraining des FC Bayern München nach drei Wochen individueller Einheiten zuhause genossen. "Es war schon ein sehr ungewohntes Gefühl, heute in Kleingruppen ein Training abzuhalten. Aber es war auch schön, die Jungs mal wieder live zu sehen“, sagte Kapitän Neuer am Montag mit Blick auf die Einschränkungen wegen der Coronavirus-Krise.

"Ich möchte mich auch beim Verein und allen Helfern bedanken, dass wir in diesen schwierigen Zeiten die Gelegenheit bekommen, wieder fußballspezifischere Trainingseinheiten auf dem Platz zu absolvieren.“

Die Bayern-Profis um Neuer und Torjäger Robert Lewandowski, der nach einem Eingriff am Knie auch wieder mit dabei war, wurden in mehrere Kleingruppen aufgeteilt und trainierten auf unterschiedlichen Fußball-Plätzen.

Ex-HSV-Coach Wolf: "Müssen nicht quengeln"

Fußball-Trainer Hannes Wolf hat das Verpassen der europäischen Ränge durch den vorzeitigen Abbruch der belgischen Liga schnell abgehakt. "Es gibt deutlich schlimmere Schicksale. Da müssen wir jetzt nicht quengeln“, sagte der Trainer des KRC Genk dem Kicker“.

Die belgische Liga wurde einen Spieltag vor Beendigung der Hauptrunde aufgrund der Coronavirus-Krise abgebrochen, Titelverteidiger Genk hätte mit einem Sieg am letzten Spieltag den sechsten und letzten Platz erklommen, der für das internationale Geschäft berechtigt.

Trotz des Ausfalls der Playoff-Runden, in denen in Belgien seit einigen Jahren der Meister ausgespielt wird, belasten Genk keine finanziellen Sorgen. "Der Verein ist gesund, eine gewisse Zeit schaffen wir das“, sagte der 38 Jahre alte Wolf, der von sich aus dem Verein einen Gehaltsverzicht angeboten hatte.

Trotz der Aussetzung der Liga will der frühere Coach des Hamburger SV und des VfB Stuttgart, der derzeit bei seiner Familie in Dortmund weilt, noch im April trainieren und dann eine längere Sommerpause einlegen. Anschließend plant Wolf eine "gute Vorbereitung" auf die neue Saison.

Weißrussland: Fans bleiben freiwillig zu Hause

Der Coronapandemie zum Trotz hat Junost Minsk den Meistertitel in der weißrussischen Eishockeyliga gewonnen. Der Titelverteidiger aus der Hauptstadt setzte sich in der Finalserie gegen Schachtjor Soligorsk mit 4:1 durch, die Spiele fanden trotz Ansteckungsgefahr vor Publikum statt. Im letzten Duell waren allerdings nur noch 239 Zuschauer anwesend, da aus Angst vor dem Virus ein Großteil der Fans freiwillig zu Hause blieb.

Während weltweit fast alle Eishockey-Ligen pausiert oder beendet wurden, spielte man in Weißrussland die Saison noch zu Ende. Staatspräsident Alexander Lukaschenko, der zuletzt selbst bei einem Amateur-Turnier auf dem Eis stand, hatte in einem TV-Interview gesagt: „Es ist ein Kühlschrank. Sport, insbesondere auf dem Eis, ist das beste Mittel gegen jeden Virus.“

Außerdem hatte Lukaschenko das Coronavirus als „Psychose“ bezeichnet und empfahl zuletzt, im Kampf gegen das Virus in die Sauna zu gehen und Wodka zu trinken. Auch die nationale Fußball-Liga war vor kurzem in die neue Saison gestartet, ebenfalls mit Anhängern auf den Tribünen.

Gladbach verzichtet bewusst auf Coronatests

Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach wird auf die vorsorgliche Durchführung von Corontests bei den Profis zunächst verzichten. "Das macht nach Einschätzung unserer Mediziner keinen Sinn. Momentan gibt es keinerlei Anzeichen für eine Infektion. Natürlich beobachten wir aber sehr genau, ob bei jemandem Symptome auftreten, die einen Test nötig machen“, sagte Sportdirektor Max Eberl am Montag.

In den vergangenen Tagen waren die Spieler, Trainer und Betreuer der Lizenzspielerabteilung aufgrund der besonderen Lage nochmals umfangreich über das Coronavirus und die notwendigen hygienischen Verhaltensmuster informiert, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Klopp & Co. wohl zu Gehaltsverzicht bereit

In der englischen Premier League haben sich offenbar mehrere Trainer grundsätzlich zu einem Gehaltsverzicht bereit erklärt, darunter ist nach einem Bericht der Zeitung "Daily Mail" auch Liverpool-Coach Jürgen Klopp. Wegen der Coronakrise und der Zwangspause im englischen Fußball laufen seit Tagen Gespräche zwischen den 20 Vereinen und ihren Trainern.

Laut "Daily Mail" werde die Notwendigkeit einer Gehaltskürzung um 30 Prozent, wie sie von der Liga empfohlen wurde, anerkannt. Klopp und West-Ham-Coach David Moyes sollen demnach bereits im privaten Umfeld geäußert haben, dass sie eine Gehaltskürzung akzeptieren würden. Zuvor hatten Bournemouth-Trainer Eddie Howe und Brighton-Coach Graham Potter öffentlich erklärt, auf einen Teil ihres Lohns zu verzichten.

Der FC Liverpool hatte am Sonnabend verkündet, zahlreiche nicht spielende Mitarbeiter in den Zwangsurlaub zu schicken. Der Club nutzt dabei ein Programm der Regierung zur Rettung von Arbeitsplätzen, indem 80 Prozent der Löhne vom Staat übernommen werden. Den Rest steuert der Club bei, damit die Angestellten keine finanziellen Nachteile erleiden. Ähnlich verfahren Ligarivalen wie Tottenham Hotspur, Norwich City oder Newcastle United.

Die Spieler der Premier League haben einen Gehaltsverzicht bislang abgelehnt. Die Spielergewerkschaft PFA begründete die Haltung damit, dass der englischen Regierung dadurch rund 200 Millionen Pfund (227 Millionen Euro) an Steuergeldern verloren gingen, die unter anderem der nationale Gesundheitsdienst NHS dringend benötige. Für einen solchen Schritt seien weitere Details zu klären, schrieb die PFA und forderte die Clubs auf, ihre Finanzen offenzulegen.

Adler sieht Konflikte bei Bundesliga-Fortsetzung

Der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter René Adler befürchtet bei einer Fortsetzung der Bundesliga Konfliktpotenzial. "Mit einer Ausnahmeregelung für den Fußball würde sich Deutschland vielleicht ein gesamtgesellschaftliches Problem schaffen. Da ist eine sensible Vorgehensweise extrem wichtig“, sagte der langjährige HSV-Profi dem Kicker.

Der 35-Jährige, der im vergangenen Jahr seine Karriere beendet hatte, befürchtet ein Ungleichgewicht im Vergleich zu den anderen Branchen, die aufgrund der Coronakrise ebenso keine Einnahmen verzeichnen und um ihre Existenz kämpfen. "Wenn es keine einheitliche Lösung gibt, bei der vom Mann an der Bratwurstbude über den Kleinunternehmer bis zum Hotelier alle mitgenommen werden, wird es schwierig."

Als ehemaliger Profi wünscht sich Adler, der als TV-Experte eine zweite Karriere gestartet hat, trotzdem eine Fortsetzung des Spielbetriebs. Fußballspiele würden "eine angenehme Abwechslung in den derzeit monotonen Alltag" bringen, auch wenn die Spiele ohne Zuschauer ausgetragen werden müssten: "Aber darin sehe ich zurzeit die einzige Möglichkeit. Da müssen alle durch."

Fußball: Ede Geyer für Bundesliga-Abbruch

Der frühere Bundesligatrainer Eduard Geyer (75) hat sich für einen Saison-Abbruch in der Fußball-Bundesliga ausgesprochen. "Grundsätzlich bin ich dafür, die Saison zu beenden - ohne Wenn und Aber. Es sollte keinen Meister und keine Absteiger geben, und man sollte die Saison im nächsten Jahr quasi wiederholen“, schrieb der letzte DDR-Auswahltrainer in seiner kicker-Kolumne.

Geyer, der einst erfolgreich Energie Cottbus und Dynamo Dresden trainiert hatte, hält es "für fragwürdig“, dass die Bundesligaklubs inzwischen wieder in kleinen Gruppen trainieren, "obwohl die Coronakrise Deutschland noch im Griff hat“.

Er verstehe zwar die wirtschaftlichen Interessen der Vereine, so Geyer: "Aber wollen wir lieber 100.000 Menschen in Deutschland, England, Spanien, Italien und Frankreich mehr sterben lassen, um mit dem Fußball noch mehr Profit zu machen?"

Eishockey-Bundestrainer für engere Zusammenarbeit

Nach dem Ausfall der diesjährigen Eishockey-WM durch die Folgen der Coronakrise hat Bundestrainer Toni Söderholm lediglich noch die WM 2021 sowie zwei Deutschland Cups, um eine Mannschaft für das olympische Eishockeyturnier 2022 in Peking aufzubauen. "Daher ist die Zusammenarbeit zwischen der Liga, dem DEB, zwischen den Clubs, mir und den Analysten noch wichtiger geworden“, sagte Söderholm in einem Interview mit dem Sportbuzzer.

Eine herausragende Stellung im Team nimmt dabei NHL-Profi Leon Draisaitl ein. "Wenn wir Leon zur Nationalmannschaft bekommen, ist er für uns immer sehr wichtig und eine positive Sache“, sagte der Bundestrainer und adelt den 24 Jahre alten Stürmer der Edmonton Oilers zugleich: "Im Moment ist er unser bester Offensivspieler und einer der Top-3-Offensivspieler der Welt. Das hat er zwei Jahre in Folge gezeigt."

Teamarzt nimmt sich nach Coronatest das Leben

Der langjährige Mannschaftsarzt des französischen Fußball-Erstligisten Stade Reims hat sich vermutlich wegen eines positiven Coronatests das Leben genommen. Der Club bestätigte den Tod von Bernard Gonzalez, der mehr als 20 Jahre für den sechsmaligen Meister gearbeitet hatte, auf seiner Homepage. "Am Boden zerstört. Reims trauert um Bernard Gonzalez", hieß es dort unter anderem.

Stade Reims und Trainer David Guion (l., Archiv) trauern um Teamarzt Bernard Gonzalez.
Stade Reims und Trainer David Guion (l., Archiv) trauern um Teamarzt Bernard Gonzalez. © Imago/PanoramiC

Arnaud Robinet, der Bürgermeister der Stadt, bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, dass der 60-jährige Gonzalez einen Brief hinterlassen habe, in dem der positive Coronatest erwähnt wurde. Gonzalez soll trotz der Diagnose nach Angaben einer Quelle aus dem medizinischen Bereich "bei guter Gesundheit" gewesen sein.

Alaba entsetzt über afrikanische Impftest-Debatte

David Alaba hat mit heftiger Kritik auf den Vorschlag zweier französischer Wissenschaftler reagiert, einen möglichen neuen Impfstoff gegen Covid-19 in Afrika zu testen. "Sind diese beiden Typen Ärzte oder Clowns? Diese Art von Rassismus hätte ich mir nie vorstellen können“, schrieb der Abwehrspieler von Bayern München bei Twitter.

Alaba, dessen Vater George aus Nigeria stammt, reihte sich in eine lange Liste prominenter Fußballer ein, die sich öffentlich äußerten, darunter Didier Drogba und Samuel Eto'o. Afrika sei "kein Versuchslabor", schrieb Drogba.

Die Wissenschaftler hatten zuvor im französischen Fernsehen darüber gesprochen, einen möglichen Impfstoff in Afrika zu testen. Dort gebe es "keine Masken, keine Behandlungsmöglichkeiten und keine Wiederbelebungsmaßnahmen", sagte Jean-Paul Mira, Chefarzt am Pariser Cochin Krankenhaus. So sei es auch bei Studien zu AIDS gemacht worden. Mira hatte vorab gesagt, er werde nun bewusst provozieren.

Camille Locht, Forschungsdirektor des staatlichen Inserm-Institut, antwortete: "Sie haben recht, wir überlegen, eine parallele Studie in Afrika durchzuführen." Gleichzeitig denke man aber auch über mögliche Studien in Europa oder Australien nach, so Locht weiter.

Alaba reagierte entrüstet. "Das ist schändlich und inakzeptabel. Wir müssen alle zusammenstehen und Hand in Hand arbeiten, um dieses Virus zu bekämpfen", schrieb er.

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Geisterspiele auch im deutschen Basketball?

Nach Marco Baldi kann sich auch Liga-Präsident Alexander Reil Geisterspiele in der Basketball-Bundesliga vorstellen. "Weil wir uns auch in der Pflicht sehen gegenüber Fans und Sponsoren“, sagte der 54-Jährige im SWR-Interview. "Ich glaube, dass es für die Menschen allgemein sehr wichtig sein wird in einer so schwierigen Phase – auch wenn es nur zu Hause über Fernseher möglich ist – wieder Sportveranstaltungen miterleben zu können.“ Zuvor hatte bereits Alba Berlins Manager Baldi Geisterspiele als "nicht die schlechteste Lösung“ für eine mögliche Fortsetzung der Saison bezeichnet.

Sollte die Spielzeit wegen der Coronakrise dagegen abgebrochen werden, macht Reil sich vor allem um die nächste Saison Sorgen. "Weil wir ja jetzt überhaupt nicht wissen, ob ab Ende September ein normaler Spielbetrieb mit Zuschauern wieder möglich ist. Und dann glaube ich wird’s noch viel schwieriger als jetzt zweieinhalb Monate zu überbrücken", sagte der Boss der MHP Riesen Ludwigsburg. Die Saison irgendwie noch zu Ende zu spielen, wäre ihm daher lieber: "Wir haben aber auch jetzt schon Notfall-Spielpläne erarbeitet, bei denen der Abschluss der Hauptrunde möglich wäre und möglicherweise auch eine modifizierte Art von Playoffs.“

Vor knapp zwei Wochen hatten sich die Liga und die 17 Clubs, darunter die Hamburg Towers, gegen einen sofortigen Abbruch der Saison entschieden und den Spielbetrieb weiter bis zum 30. April unterbrochen. Wie zahlreiche andere Vereine haben auch die Ludwigsburger die Verträge mit mehreren amerikanischen Profis vorerst ausgesetzt und ihnen die Reise in die US-Heimat erlaubt.

Grammozis hält an Darmstadt-Abschied fest

Der im Sommer scheidende Darmstadt-Trainer Dimitrios Grammozis hat eine Weiterbeschäftigung beim hessischen Fußball-Zweitligisten aufgrund der derzeitigen Corona-Krise ausgeschlossen. "Die Entscheidung, das Angebot nicht anzunehmen, habe ich unabhängig von allem anderen getroffen. Ich habe damals weder mit anderen Vereinen gesprochen noch gepokert", sagte der 41-Jährige in einem Kicker-Interview. Mit Blick auf die neue Situation räumte Grammozis ein: "Vielleicht wird es jetzt schwieriger, einen neuen Verein zu finden, aber die Entscheidung hat Bestand."

Die Lilien und der Ex-Profi hatten sich nicht über eine Verlängerung des Engagements über den Sommer hinaus einigen können. Für den Fall, dass die derzeitige Zweitliga-Spielzeit wegen der Pandemie über den 30. Juni andauert, zeigte sich Grammozis kooperativ. "Wenn dann diese spezielle Situation eintreten sollte, müsste man sicher nachdenken, da spielen ja auch arbeitsrechtliche Dinge eine Rolle. Ich bin grundsätzlich nach allen Seiten offen“, sagte er.

Reiten: Alle Bundestrainer bleiben bis 2021

Die Amtszeit der Bundestrainer umfasst üblicherweise einen olympischen Zyklus von vier Jahren, nun hat das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) angesichts der wegen der Coronakrise auf 2021 verschobenen Sommerspiele in Tokio die Verträge mit Otto Becker (Springen), Monica Theodorescu (Dressur) und Hans Melzer (Vielseitigkeit) um ein weiteres Jahr bis "mindestens nach den Spielen 2021“ verlängert. "Ich bin sehr froh und dankbar, dass sich alle dazu bekannt haben, den gemeinsamen Weg bis Tokio 2021 weiterzugehen“, sagte DOKR-Geschäftsführer Dennis Peiler.

Er hoffe außerdem, so Peiler, "dass wir so bald wie möglich auch die finanziellen Aspekte mit DOSB und BMI klären können, die für die Vergabe von Sportfördermitteln an die Spitzensportverbände zuständig sind. Denn über diese Fördermittel werden auch die Bundestrainer finanziert.“

Vielseitigkeits-Bundestrainer Hans Melzer verschiebt damit seinen nach Tokio geplanten Ruhestand und wird im Sommer 2021 die 20 Amtsjahre vollmachen. Im Springen geht es für Otto Becker und seinen Co-Trainer Heiner Engemann weiter, in der Dressur bleibt es beim bewährten Duo Monica Theodorescu und Johnny Hilberath.

Fußball-Boss für Abbruch der Regionalliga

Der Präsident des Fußball-Viertligisten Energie Cottbus befürwortet aus wirtschaftlichen Gründen einen vorzeitigen Abbruch der Saison in der Regionalliga. "Aus sportlicher Sicht sage ich: weiterspielen! Doch aus wirtschaftlicher Sicht sage ich, mit dem Hintergrund, dass die Partien dann wahrscheinlich ohne Zuschauer stattfinden, dass ein Abbruch besser wäre“, sagte Matthias Auth (52) der Bild-Zeitung und ergänzte mit Blick auf die Coronakrise: "Einen Abbruch könnten wir unter Schmerzen abfedern. Wirtschaftlich wäre es günstiger als Geisterspiele."

Wie die Zeitung berichtet, verliere der ehemalige Bundesligist rund 70.000 Euro Ticket-Einnahmen pro Heimspiel. Bei noch fünf ausstehenden Begegnungen bis zum Saisonende würde sich die Gesamtsumme beim Tabellendritten der Regionalliga-Nordost auf rund 350.000 Euro belaufen. Der Nordostdeutsche Fußballverband hat die Saison in der vierten Liga derzeit bis auf Weiteres unterbrochen.