Das Training wurde von rechtsradikalen Gesten und antisemitischen Beleidigungen gegen den israelischen FCK-Profi Shechter überschattet.

KAISERSLAUTERN. Entsetzt und empört hat sich Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern über antisemitische Schmähungen gegen seinen israelischen Profi Itay Shechter gezeigt. „Rassismus hat beim FCK überhaupt keinen Platz. Wir werden dafür sorgen, dass diese Typen bestraft werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz. In einer FCK-Pressemitteilung am Montag hieß es: „Der Verein distanziert sich ausdrücklich von jedweder Form von Rassismus, Diskriminierung oder Antisemitismus.“

Inzwischen ist die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern eingeschaltet worden. „Die Ermittlungen sind aufgenommen worden. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen“, teilte Paul-Gerald Scheidner, der Stellvertreter des Leitenden Staatsanwalts Helmut Bleh, am Montag mit. Nach Angaben von Clubsprecher Christian Gruber war es zu dem Vorfall am Sonntag beim Auslaufen der Mannschaft gekommen. Shechter sei von einem Zuschauer rassistisch beschimpft worden

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Einen Tag nach der 0:4-Niederlage der Lauterer im Derby in Mainz waren etwa 100 Fans im Fritz-Walter-Stadion – darunter eine Gruppe von fünf Personen, die mit lautstarken rechtsradikalen Parolen aufgefallen sei. Shechter selbst habe davon gar nichts mitbekommen. Der FCK alarmierte die Polizei.

„Es handelt sich um einschlägig vorbestrafte, mit Stadionverbot belegte Personen aus der Hooligan-Szene“, sagte Gruber. Man habe darauf verzichtet, sie aus dem Stadion zu führen, um eine Eskalation zu vermeiden. Bei der anschließenden Fanversammlung, zu der sich die seit 13 Spielen erfolglose Mannschaft mit etwa 200 Anhängern im Stadion getroffen hatte, sei die auffällig gewordene Gruppe nicht mehr dabei gewesen.

„Solche Szenen sind beängstigend und in höchstem Maße zu verurteilen“, sagte FCK-Trainer Marco Kurz über die rechtsradikalen Ausrufe. Der Club will nun in einem Aufruf nach Zeugen suchen und bat die anwesenden TV-Anstalten, den Ermittlungsbehörden Bilder zur Verfügung zu stellen. Gruber wies darauf hin, dass der FCK sich wie kaum ein anderer Verein im Kampf gegen Rassismus engagiere. #

(dpa/abendblatt.de)