Bayern-Stürmer verlangt nach Auftaktniederlage: „Wir müssen nach Lösungen suchen“

München. Torwartdiskussion, Abwehrschelte, Sturmverriss: Derzeit steht bei Bayern München so ziemlich jeder Mannschaftsteil in der Kritik. Nach dem 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach zum Rückrundenauftakt der Fußball-Bundesliga hat Nationalspieler Mario Gomez nun die vor allem auf Ballbesitz ausgerichtete Taktik des Rekordmeisters und damit direkt Trainer Jupp Heynckes kritisiert.

„Es ist kein Zufall, dass wir gegen Hannover, Dortmund, Mainz und gegen Gladbach nicht mehr zurückgekommen sind“, sagte Gomez am Mittwoch in München. So sei sein Team bei der Niederlage gegen Mönchengladbach am vergangenen Freitag zu steif aufgetreten. „Wir haben zu systematisch in unserem Schema gespielt. Da müssen wir variabler sein“, sagte er und ergänzte: „Unser Spiel ist brutal auf Ballbesitz ausgerichtet.“ Das helfe nicht immer, wenn man 0:1 hinten liege und sich der Gegner komplett in die eigene Hälfte zurückziehe.

Bayern hat in dieser Saison bislang nur einen Rückstand drehen können – am 16. Spieltag gegen den VfB Stuttgart. In den anderen fünf Bundesligaspielen, in denen der deutsche Rekordmeister zurücklag, verlor das Team von Trainer Jupp Heynckes auch. Da der FCB in der Rückrunde vielleicht noch mal zurückliegen werde, sagte Gomez, „müssen wir nach Lösungen suchen.“

Das gelte besonders für defensiv agierende Mannschaften. „Wir haben gegen Gladbach keine Mittel gefunden“, sagte der 26-Jährige und wies darauf hin, dass den FC Bayern solche Partien gegen tief stehende Gegner in der „Rückrunde noch oft erwarten werden“.

Obwohl Mönchengladbach mit 36 Punkten nur einen Zähler hinter dem Spitzentrio Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04 liegt, hält Gomez Dortmund für den Hauptkonkurrenten im Kampf um die Meisterschaft: „Vom Potenzial her ist Dortmund stärker als Gladbach.“

Doch die Münchener wollen die Flucht nach vorne suchen. Eine neue Serie soll erst gar keine Zweifel an ihren Titel-Ambitionen aufkommen lassen. Nach der Niederlage zum Saison-Auftakt gegen Mönchengladbach war ihnen das bereits mit 13 Pflichtspielen ohne Niederlage gelungen.

Beginnen will der Tabellenführer mit einem Heimsieg am Sonnabend (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg. „Die haben wieder kräftig zugelangt auf dem Transfermarkt. Daher ist die Mannschaft nicht mit dem alten Wolfsburg zu vergleichen“, sagte Abwehrspieler Holger Badstuber. Dennoch sei er sich sicher, dass die Niedersachsen verlieren werden, „wenn wir die nötige Aggressivität zeigen“.

Dass der 22-Jährige nach dem Ausfall von Daniel van Buyten (Mittelfußbruch) dann Jerome Boateng in der Innenverteidigung neben sich hat, ist für ihn kein Problem: „Wir haben schon einige Male zusammen gespielt. Daher ist das keine Umstellung für mich.“

Und auch die Diskussion um den Fehler von Manuel Neuer vor dem 0:1 für Mönchengladbach hat laut Badstuber keinen Einfluss auf das Spiel gegen Wolfsburg: „Manuel verkraftet das und wird am Wochenende wieder mit Selbstvertrauen im Tor stehen.“