Der Mythos Ironman lebt seit seiner Erstaustragung 1978 auf Hawaii. Bis heute ist das Rennen am Pazifischen Ozean der Traum jedes ambitionierten Triathleten: 3,86 Kilometer schwimmen, 180,2 Kilometer Rad fahren und 42,195 Kilometer laufen. Seit 1982 wird der Wettkampf jedes Jahr im Oktober unter dem geschützten Markennamen „Ironman World Championship“ auf Hawaii ausgerichtet. Die Bedingungen sind mörderisch: Die Außentemperatur schwankt zwischen 28 Grad an der Küste und 38 Grad in den Lavafeldern. Die Luftfeuchtigkeit beträgt 90 Prozent. Die gefürchteten Mumuku-Winde auf Teilen der Radstrecke können bis zu 100 km/h erreichen. Hinzu kommt: Die Athleten schwimmen im offenen Meer.

Die Rechte liegen bei der World Triathlon Corporation (WTC) als Tochterunternehmen der chinesischen Wanda Group. Sowohl Amateure als auch Profisportler können sich über die weltweit stattfindenden Ironman-Wettkämpfe für das mit 650.000 US-Dollar dotierte Rennen auf Hawaii qualifizieren.

In Hamburg stehen Hobbyathleten 40 Qualifikationsplätze für die Langdistanz im Pazifik zur Verfügung. Die Profis können sich für die Weltmeisterschaften separat über das Kona Pro Ranking System (KPR) qualifizieren. Der Sieger und die Siegerinnen in der Elbmetropole erhalten jeweils 2000 Punkte, jeder weitere Platzierte eine entsprechend niedrigere Anzahl. Zum Vergleich: An den Sieger von Hawaii werden 8000 Punkte verteilt, in Frankfurt, Texas, Florianópolis, Cairns und Port Elizabeth gibt es jeweils 4000 und bei den restlichen Ironman-Veranstaltungen entweder 1000 oder 2000 Punkte. Insgesamt veranstaltet die Firma Ironman weltweit 220 Wettkämpfe, 47 in Europa. Die besten fünf Ergebnisse werden addiert. Die Punkte des Ironmans auf Hawaii bleiben für das Folgejahr bestehen. Auf diese Weise qualifizieren sich die schnellsten 40 männlichen und 28 weiblichen Athleten für das Saisonhighlight auf „Big Island“.

Im vergangenen Jahr gab es einen noch nie da gewesenen deutschen Dreifach-Triumph bei den Männern. Titelverteidiger Jan Frodeno (Köln/8:06:30 Stunden), Sebastian Kienle (Mühlacker/8:10:02) und Hawaii-Debütant Patrick Lange (Bad Wildungen/8:11:14) sorgten für das überragende Ergebnis aus deutscher Sicht. Seit den 90er-Jahren räumten die deutschen Männer mehr als ein Drittel der Medaillen ab. Die führende Nation sind die USA – das Vaterland des Ironmans.