Augsburg. Bundesliga-Serie Der FC Augsburg hat wichtige Leistungsträger verloren. Ziel ist vor allem der Klassenerhalt

Das B in Daniel Baiers Namen steht für beständig. Auch vor seiner zehnten Saison beim Fußball-Bundesligisten FC Augsburg dachte der 33-Jährige nicht ans Aufhören. Der Mittelfeldstratege verlängerte seinen Vertrag beim FCA bis 2019. Die Verantwortlichen dürften aufgeatmet haben, denn Baier ist das Gesicht des Vereins, der Leitwolf auf dem Platz.

Mit dem Auftakt am 19. August (15.30 Uhr) gegen den Hamburger SV wird es beim Kampf um den Klassenerhalt mal wieder auf ihn ankommen: „Eigentlich waren wir seit dem Aufstieg im Jahr 2011 immer Abstiegskandidat“, sagt der gebürtige Kölner. „Wir sehen das als Chance und wollen uns immer weiter in der Bundesliga etablieren.“ Dass die Konkurrenz groß ist, sei allen bewusst: „Aber das ist ja das Reizvolle.“

Daniel Baier konnte praktisch nichts anderes als Fußballer werden. Vater Jürgen Baier kam in seiner langen Karriere auf 329 Zweitliga- und 31 Bundesligaspiele. 1983 stand er mit Fortuna Köln im DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Köln (0:1), kurz darauf kam Sohn Daniel zur Welt. 1986 zog die Familie nach Aschaffenburg. Dreißig Jahre später ist Baier Jr. ein echter Bayer.

„Der FCA ist mein Verein geworden. Das kann ich nach diesen Jahren definitiv sagen“, bilanziert Baier, dessen Bruder Benjamin (29) bei Rot-Weiss Essen spielt. „Ich habe so viel Positives mit der Mannschaft, den Fans und dem gesamten Verein erlebt. Das macht mich stolz.“ Zum Beispiel den Aufstieg 2011 unter Trainer Jos Luhukay. Oder den fünften Platz 2015, als der FCA sich mit Baier, Halil Altintop, Paul Verhaegh und Marwin Hitz für die Europa League qualifizierte.

Der Ex-Schalker Altintop hat Augsburg vor der Saison verlassen. Torwart Marwin Hitz (29) und Kapitän Paul Verhaegh (33) sollen ähnliche Ambitionen haben. Vor allem im Falle Verhaeghs gilt ein Wechsel zum VfL Wolfsburg als wahrscheinlich. Gut möglich, dass Daniel Baier dann die Kapitänsbinde übernimmt. Beim 4:0-Sieg gegen den FC Southampton in dieser Woche führte Baier den FCA als Kapitän jedenfalls schon mal aufs Feld.

Neben ihm als neuem Chef könnte dann auch Routinier Jan-Ingwer Callsen-Bracker (32) Verantwortung übernehmen. Der Innenverteidiger ist nach seiner schweren Verletzung 2015 wieder auf dem Weg zu alter Stärke.

Verstärkungen könnten Augsburgs Neuzugänge Michael Gregoritsch (23) vom HSV und der 19-jährige Sergio Córdova (Caracas FC) werden. Gregoritsch traf schon viermal in der Vorbereitungsspielen. Die beiden stehen für den Umbruch im Team, der sich auf der Trainerbank bereits vollzogen hat. Nach der Beurlaubung von Dirk Schuster im Dezember 2016 übernahm der heute 37-jährige Manuel Baum die Mannschaft. Baum war vorher Cheftrainer des Augsburger Nachwuchsleistungszentrums. Damit, dass der Trainer nur vier Jahre älter ist, hat Baier kein Problem: „Das Alter spielt überhaupt keine Rolle in der Zusammenarbeit. Er macht ein super Training, bereitet uns optimal auf die Spiele vor und weiß genau, was er von uns sehen möchte.“

Von seiner eigenen Zukunft hat er genaue Vorstellungen. „Ich möchte auf jeden Fall so lange wie möglich auf diesem Niveau Fußball spielen“, sagt er. „Mal schauen, was meine Knochen nach den nächsten beiden Jahren sagen.“

Prognose:

Platz 13 in der vergangenen Saison, damit schaffte Augsburg den Klassenerhalt. In der neuen Spielzeit dürfte das schwieriger werden.