Breslau.

Mit einer fröhlichen und bunten Feier sind am Donnerstagabend die World Games in Polen eröffnet worden, die Weltspiele der nichtolympischen Sportarten, die bis zum 30. Juli in Breslau ausgetragen werden. Inline-Speedskaterin Mareike Thum (26/Darmstadt), die 2013 im kolumbianischen Cali Silber über 1000 Meter gewonnen hatte, trug die deutsche Fahne ins Stadion.

Die Weltspiele werden alle vier Jahre unter der Schirmherrschaft des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ausgetragen, stets im Folgejahr der Olympischen Spiele. In Breslau findet die zehnte Auflage statt. 3500 Sportler aus 111 Nationen nehmen teil, darunter 134 deutsche Athletinnen und Athleten. Aus Hamburg sind Katharina Kruse, Tonie Maxime Lenz und Lukas Enzo Richter (alle Alster Canoe Club/Kanupolo), John Levi Kruse (Blue Devils/American Football) und Tim Weidenbecher (Norderstedt/Ju-Jutsu) dabei.

Aufgeteilt sind die 37 Sportarten, darunter Exoten wie Tauziehen, Rettungsschwimmen und Korfball, in sechs Kategorien. Das bunte Programm gleicht dabei einer Renaissance der sportlichen Vielfalt, wie es sie ansonsten nicht zu finden gibt. Denn die Welt des Sports verändert sich: Es wird actionreicher, Trendsportarten ersetzen Traditionelles.

Für mehr Präsenz und stärkere Wahrnehmung will in diesem Jahr Sport1 sorgen, der Sender überträgt bis zu 90 Stunden live im Free-TV. Und dort sind die World Games gut aufgehoben: Sport1 hat am Beispiel Darts bereits bewiesen, wie man eine Randsportart gut vermarktet und populär macht. Verdient haben die vielfältigen Sportarten die TV-Präsenz in jedem Fall. „Es geht darum, die Sportarten in den Blickpunkt zu rücken, die nicht zur olympischen Familie gehören“, sagte Dirk Schimmelpfennig, Leistungssport-Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Manchmal schafft eine Sportart sogar den Sprung ins olympische Programm. Sportklettern ist in Breslau im Angebot und wird 2020 erstmals auch bei den Olympischen Spielen in Tokio ausgetragen.