Hamburg.

Triathlon boomt. Die junge Sportart hat in Deutschland die prozentual größten Mitgliederzuwächse bei den olympischen Spitzenverbänden. Derzeit sind 56.000 Menschen in 1525 Vereinen organisiert, in Hamburg 2300 in 49 Clubs. Die großen Vereine verhängten bereits Aufnahmestopps. 250.000 Frauen und Männer nehmen hierzulande jährlich an etwa 1000 Wettkämpfen teil. 80 Prozent der Aktiven sind allerdings vereinslos.

Hamburg bleibt die Hochburg im Nachwuchsbereich. Beim Schülertriathlon im Stadtpark starteten seit 2005 insgesamt rund 40.000 Jugendliche, dieses Jahr meldeten sich 4200 Schüler aus 100 Schulen an. Rekord. Der Triathlon bleibt das größte Schülerevent Norddeutschlands. Der Hamburger Verband kooperiert zudem mit den Stadtteilschulen Fischbek-Falkenberg und Meiendorf. Einmal in der Woche steht hier in den fünften und sechsten Klassen Triathlon auf dem Stundenplan. Dank des Tri-Aktiv-Programms der Betriebskrankenkasse Mobil Oil gibt es seit drei Jahren Einführungskurse an 60 Hamburger Schulen. Mehr als 100 Sportlehrer wurden für den Dreikampf im Schwimmen, Laufen und Radfahren speziell ausgebildet.

Der sportliche Erfolg ist dennoch überschaubar. Mit Marcel Bolbat wächst jedoch ein großes Talent heran. Der 16-Jährige wurde Dritter der deutschen B-Jugendmeisterschaften im Duathlon (Laufen und Radfahren) und Zweiter beim bundesweiten Triathlonwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“.

„Wir brauchen vor allem mehr Schwimmzeiten, die uns ermöglichen, ein organisiertes Kadertraining anzudenken. Zehn bis zwölf Stunden Schwimmtraining pro Woche sind nötig, um es in die Weltspitze zu schaffen“, sagt Hamburgs Verbandspräsident Frank Bertling (49). Bisher stehen Landestrainer Frederik Tychsen (42), der auf 450-Euro-Basis arbeitet, drei zur Verfügung, sonnabends zwei im Wilhelmsburger Inselparkbad, dienstags eine im St.-Pauli-Bad. Ein strukturiertes Kadertraining für drei bis vier Altersgruppen fällt mit diesem Angebot schwer. Ein Ausweg scheint aber in Sicht. Bertling verhandelt mit der Stadt gerade über die Einrichtung eines Landesstützpunktes. 20 Schwimmzeiten pro Woche wären dann garantiert.