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Löw warnt vor Euphorie

Bundestrainer Joachim Löw beim Confederations Cup in Russland
Bundestrainer Joachim Löw beim Confederations Cup in Russland © Witters

Joachim Löw warnt trotz der Erfolge der A-Nationalmannschaft und der U21 in diesem Sommer vor verfrühter WM-Euphorie. "Wir freuen uns wahnsinnig, dass auch die U21 in dieser Konstellation gewonnen hat. Auch wir haben ein gutes Turnier gespielt. Aber bis zur WM ist es lang", sagte Löw vor dem Confed-Cup-Finale gegen Chile in St. Petersburg dem ZDF.

Bei der WM spielten "bessere Mannschaften, alle müssen topfit sein, man muss eine beinahe übermenschliche Leistung bringen – und das in jedem Spiel", betonte Löw. "Da sind immer sechs oder sieben Mannschaften, die den Titel gewinnen können."

Der Bundestrainer erwartet im Jahr vor der WM 2018 in Russland auch Rückschläge. "Es gibt wahrscheinlich Formkrisen, es wird Verletzungen geben. Da ist so vieles ungewiss", sagte Löw: "Die WM ist das Schwierigste, was es gibt. Wir haben eine gute Basis. Mehr nicht." Die U21 hatte in Polen am Freitag im Finale gegen Spanien (1:0) den EM-Titel geholt.

Luiz Gustavo vor Wechsel nach Marseille

Luiz Gustavo verabschiedet sich aus Wolfsburg
Luiz Gustavo verabschiedet sich aus Wolfsburg © imago/Hartenfelser

Dem VfL Wolfsburg droht der nächste Verlust eines Leistungsträgers. Laut übereinstimmenden Medienberichten steht Kapitän Luiz Gustavo (29) unmittelbar vor einem Wechsel zum französischen Erstligisten Olympique Marseille. Die französische Sporttageszeitung "L'Equipe" berichtet, dass der Brasilianer Gustavo bereits am Montag in Marseille zum Medizincheck erscheinen soll. Details wurden zunächst nicht bekannt.

Gustavo war 2013 vom FC Bayern nach Wolfsburg gewechselt. Dort gewann er mit dem VfL 2015 die Vizemeisterschaft und den DFB-Pokal. Den Absturz in der vergangenen Saison, der fast zum Abstieg aus der Bundesliga geführt hätte, konnte aber auch Gustavo nicht verhindern. Unter anderem haben bereits Außenverteidiger Ricardo Rodriguez (Wechsel zum AC Mailand) und Torhüter Diego Benaglio (AS Monaco) den VfL verlassen.

Portugal ringt Mexiko nieder

Adrien Silva (v.) freut sich mit Ricardo Quaresma (l.) und Andre Silva über seinen 2:1-Siegtreffer
Adrien Silva (v.) freut sich mit Ricardo Quaresma (l.) und Andre Silva über seinen 2:1-Siegtreffer

Auch ohne Weltfußballer Cristiano Ronaldo hat sich Portugal den dritten Platz beim Confederations Cup gesichert. Der Europameister gewann am Sonntag nach Verlängerung 2:1 (1:1, 0:0) gegen Gold-Cup-Champion Mexiko. Pepe (90.+1 Minute) und Adrien Silva (104./Handelfmeter) erzielten vor 42.659 Zuschauern in Moskau die Tore für die Südeuropäer. Luis Neto traf per Eigentor (54.) für die Elf um den Leverkusener Javier „Chicharito“ Hernández, die am Donnerstag durch die 1:4-Halbfinalniederlage gegen Deutschland das Endspiel der Generalprobe für die Weltmeisterschaft 2018 verpasst hatte.

Beide Teams beendeten die Partie mit nur zehn Spielern, weil in einer turbulenten Verlängerung zunächst der Portugiese Nelson Semedo (106.) und dann der Mexikaner Raúl Jiménez (112.) Gelb-Rot sahen. Ronaldo war nach dem Halbfinale vorzeitig von der portugiesischen Mannschaft abgereist und zu seinen neugeborenen Zwillingen geflogen.

Modeste bekennt sich zu Köln

Torjäger Anthony Modeste hat die Verantwortlichen des 1. FC Köln kritisiert, aber dennoch einen Verbleib bei dem Bundesligaclub in Aussicht gestellt. "Der 1. FC Köln ist und bleibt meine Heimat, unabhängig von den handelnden Personen", sagte der 29-Jährige der "Bild am Sonntag". Am Montag werde er zum Trainingsauftakt des Europa-League-Teilnehmers erscheinen und "wie immer gut gelaunt sein".

Der Umgang der Kölner Verantwortlichen mit ihm habe Modeste aber nicht gefallen. "Man hatte mich vor dem Saisonende nicht zu den offiziellen Fotoaufnahmen für die Präsentation der neuen Trikots eingeplant. Meine Erfahrung im Fußball hat mir da gesagt, dass man mich verkaufen will", sagte Modeste weiter. Er habe zuvor sogar mit dem Gedanken gespielt, bis zu seinem Karriereende in Köln zu spielen.

Anthony Modeste wird wohl auch kommende Saison seinen Torjubel im Trikot des 1. FC Köln zelebrieren
Anthony Modeste wird wohl auch kommende Saison seinen Torjubel im Trikot des 1. FC Köln zelebrieren © dpa | Marius Becker

Am vergangenen Mittwoch hatten die Kölner die Verhandlungen mit dem chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian über einen Wechsel des Franzosen abgebrochen. Der Stürmer hätte den Geißböcken eine Rekordablöse von 35 Millionen Euro bescheren können. Lange Zeit schien der Transfer auf einem guten Weg, doch Modestes Berater hatten eine zusätzliche Bonuszahlung gefordert. Diese wollte der FC aber nicht übernehmen.

Einen Medizincheck bei Tianjin Quanjian dementierte Modeste allerdings, er sei nur nach China geflogen, um "die Dinge mit eigenen Augen zu sehen". Er habe aber "zu keinem Zeitpunkt gebeten, gehen zu können. Hat irgendjemand gehört, dass ich gesagt habe, dass ich weg will? Niemals!"

U-19-Junioren vor EM-Start

Nach dem EM-Triumph der deutschen U-21-Fußballer kann die U-19-Nationalmannschaft ihren Turnierstart kaum noch erwarten. In Georgien strebt das Team von Trainer Frank Kramer den vierten EM-Titel nach 1981, 2008 und 2014 in dieser Altersklasse an. „Die Qualität für den Titel hat diese Mannschaft“, sagte Sportdirektor Horst Hrubesch. „Wir sind da sehr optimistisch. Die Mannschaft macht einen guten Eindruck, sie hat ein gutes Tempo und ist körperlich in einer Topverfassung. Dann kommt dieser Schwung dazu, wenn man sich bei diesen Turnieren reinbeißt.“

Maxime Awoudja vom FC Bayern München wurde kurzfristig nachnominiert
Maxime Awoudja vom FC Bayern München wurde kurzfristig nachnominiert © imago/GEPA pictures | Markus Fischer

Für die DFB-Auswahl beginnt die EM-Endrunde am Montag (18 Uhr/Eurosport) in Tiflis mit der Partie gegen die Niederlande. Weitere Gegner sind zunächst Bulgarien (6. Juli) und England (9. Juli). Von einer „Hammergruppe“ sprach Trainer Kramer im April nach der Auslosung. Kurzfristig verzichten muss Kramer auf Bundesliga-Profi Salih Özcan vom 1. FC Köln, der wegen einer Erkrankung nicht nach Georgien reist. Für ihn wurde Maxime Awoudja vom FC Bayern München nachnominiert. Im deutschen Kader fehlen die Dortmunder Felix Passlack und Dzenis Burnic, die vom Verein keine Freigabe bekommen haben.

Die zwei punktbesten Teams aus den zwei Vorrundengruppen qualifizieren sich bei der bis zum 15. Juli dauernden EM für das Halbfinale. In der zweiten Gruppe kämpfen Gastgeber Georgien, die Tschechische Republik, Schweden und Portugal um das Weiterkommen.

Calhanoglu-Wechsel zu Milan vor Abschluss

Der Wechsel des türkischen Nationalspielers Hakan Calhanoglu von Bayer Leverkusen zum AC Mailand ist so gut wie perfekt. "Ich bin auf dem Weg nach Mailand, um meinen Vertrag zu unterschreiben", sagte der 23-Jährige am Sonntag dem Abendblatt. Zuvor steht noch die sportmedizinische Untersuchung an.

Hakan Calhanoglu will von Bayer Leverkusen zum AC Mailand wechseln
Hakan Calhanoglu will von Bayer Leverkusen zum AC Mailand wechseln © Imago/Sven Simon

"Ich möchte mich bei Bayer Leverkusen, dem Management und den Fans für tolle drei Jahre bedanken und freue mich nun auf die neue Herausforderung", sagte Calhanoglu weiter. Die Ablöse soll rund 20 Millionen Euro plus Bonuszahlungen betragen. Calhanoglu wäre nach Mateo Musacchio, Franck Kessié, Ricardo Rodriguez, André Silva und Fabio Borini der fünfte namhafte Neuzugang der Rossoneri in diesem Sommer.

Der ehemalige HSV-Profi war zuletzt von der Fifa für vier Monate gesperrt worden. Der Mittelfeldspieler musste wegen eines Verstoßes gegen die Transferrichtlinien im Jahr 2011 fast die gesamte Rückrunde aussetzen, zudem erhielt er eine Geldstrafe von 100.000 Euro. Darüber hinaus verzichtet er freiwillig für die Dauer seiner Sperre auf sein Gehalt.

Calhanoglu war trotz eines von seinem Vater unterschriebenen Vertrages beim türkischen Erstligisten Trabzonspor zum Karlsruher SC gewechselt. An der aktuellen Ablöse würde auch der HSV partizipieren – mit zehn Prozent des Mehrwerts zu den 14,5 Millionen Euro, die Leverkusen vor zwei Jahren nach Hamburg überwiesen hatte.

Werder-Kapitel für Pizarro beendet

Claudio Pizarro wird Werder Bremen endgültig verlassen. Der erfolgreichste ausländische Torjäger in der Geschichte der Bundesliga erhält bei den Hanseaten keinen neuen Vertrag. Das teilte Werder am Sonntag kurz vor dem Trainingsauftakt zur neuen Saison mit. Der bisherige Vertrag des 38-Jährigen in Bremen war am Freitag ausgelaufen.

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„Wir haben viele verschiedene Aspekte in unsere Entscheidung einfließen lassen. Aufgrund der großen Konkurrenzsituation im Angriff und der jungen Talente, deren Entwicklung wir nicht blockieren möchten, haben wir uns dazu entschieden, den Vertrag mit Claudio nicht zu verlängern“, sagte Bremens Sportchef Frank Baumann und bezeichnete den Peruaner als „eine Legende“.

Pizarro war 1999 erstmals an die Weser gewechselt und spielte 1999–2001, 2008–2012 und 2015–2017 für Bremen. Dabei schoss er in mehr als 200 Bundesligaspielen für die Hanseaten 104 Tore. „Es war mir immer eine große Ehre das Trikot des SV Werder Bremen zu tragen. Der Verein, die Stadt und die Fans werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Ich hätte gerne noch weiter für Werder gespielt, aber ich akzeptiere die Entscheidung des Vereins“, sagte Pizarro, der noch ein Jahr als Profi aktiv bleiben will.

Lotte-Coach hospitiert bei Guardiola

Trainer Ismail Atalan von Drittligist Sportfreunde Lotte hospitiert bei Startrainer Pep Guardiola. Wie "Reviersport" am Sonntag vermeldete, wird der 37-jährige Atalan vom 10. Juli an ein dreitägiges Praktikum beim Katalanen und dem englischen Spitzenklub Manchester City absolvieren.

"Ich freue mich, dass das geklappt hat. Ich werde in den drei Tagen als Beobachter alles aufsaugen. Pep Guardiola gehört zu den Besten seines Fachs", sagte Atalan dem "Reviersport".

Atalan hatte Lotte in der vergangenen Spielzeit überraschend ins Viertelfinale des DFB-Pokals geführt. Dort scheiterte der Zwölfte der abgelaufenen Drittligasaison erst am späteren Pokalsieger Borussia Dortmund.

Bierhoff dämpft Erwartungshaltung

Teammanager Oliver Bierhoff unterstützt Bundestrainer Joachim Löw in der Einschätzung, die WM-Erwartungen in Deutschland nach dem Confed Cup und dem Gewinn des EM-Titels durch die U-21-Junioren nicht zu überhöhen. „Man muss jetzt auch ein bisschen auf die Bremse drücken“, sagte Bierhoff am Sonntag in St. Petersburg vor dem Finale der deutschen Nationalmannschaft gegen Chile: „Confed Cup ist toll – Brasilien, Argentinien, Spanien, Italien sind aber andere Kaliber.“ Löw habe mit Turnierentdeckungen wie dem Schalker Leon Goretzka oder dem Leipziger Timo Werner zwar eine „reiche Auswahl“ Richtung WM 2018. „Aber ich wage zu bezweifeln, dass der Toni Kroos sich jetzt Sorgen macht“, erklärte Bierhoff.