Hamburg.

Neue Details aus dem Untersuchungsbericht des früheren Fifa-Chefermittlers Michael Garcia (USA) setzen WM-Gastgeber Katar weiter unter Druck. Die von der „Bild“ publizierten Erkenntnisse legen einen Stimmenkauf nahe – sie rücken auch die Rolle des mittlerweile geschassten Richters Hans-Joachim Eckert in ein neues Licht.

Der Münchner, der beim Fußballweltverband von seinem Amt als Vorsitzender der rechtsprechenden Kammer der Ethikkommission entbunden worden war, hatte bei seiner Überprüfung des brisanten Dokuments, das die 2010 erfolgten Vergaben der WM-Endrunden 2018 (Russland) und 2022 (Katar) untersucht, keine Anzeichen für eine Manipulation gefunden – oder zumindest nicht so gravierende, dass eine Neuvergabe der Endrunde 2022 nötig gewesen wäre.

Dabei sind die Indizien eindeutig. So sollen drei stimmberechtigte Mitglieder des damaligen Fifa-Exekutivkomitees in einem Privatjet des katarischen Fußballverbandes nach Rio geflogen worden sein, Nobelunterkunft und Sause inklusive. Zudem landeten zwei Millionen US-Dollar auf dem Konto der zehnjährigen Tochter eines Fifa-Funktionärs. Ein anderer soll sich bei den Scheichs via Mail für eine Überweisung über mehrere Hunderttausend Dollar bedankt haben.

Garcia (55) war nach der verharmlosenden Interpretation Eckerts erzürnt. Er sah seine Erkenntnisse falsch bewertet, trat wenig später als Chef der ermittelnden Kammer zurück. Die Fifa hat den rund 400 starken Garcia-Report jetzt auf ihrer Internetseite Fifa.com veröffentlich. Bisher hatte sie das aus rechtlichen Gründen abgelehnt.