Halle/Westfalen. Der Titelverteidiger verliert beim Rasenturnier in Westfalen gegen den Schweizer Federer

Jungstar Alexander Zverev und Altmeister Roger Federer steuern beim Rasenturnier im ostwestfälischen Halle auf das ersehnte Traumfinale zu. Nachdem der Rekordsieger aus der Schweiz beim 6:3, 6:4 mit Titelverteidiger Florian Mayer kurzen Prozess gemacht hatte, erkämpfte sich der deutsche Hoffnungsträger seinen Halbfinaleinzug mit einer nervenstarken Energieleistung über den Spanier Roberto Bautista Agut (29).

„Ich freue mich riesig. Das Publikum hat mir wirklich geholfen heute“, sagte Zverev nach dem 6:7 (6:8), 7:6 (7:1), 6:1 in 2:12 Stunden, mit dem er den deutschen K. o. bei den 25. Gerry Weber Open verhinderte. Im Halbfinale am Sonnabend (nicht vor 16 Uhr) bekommt es Zverev mit dem Franzosen Richard Gasquet (31) zu tun, zuvor (13 Uhr/beide ZDF) geht Federer ins Duell mit dem 21-jährigen Russen Karen Chatschanow.

Für den 18-maligen Grand-Slam-Sieger ist Zverev „noch immer in der Transformation vom Bub zum Mann“, doch der 20 Jahre alte Hamburger bewies gegen den Weltranglisten-19. Bautista Agut erneut, dass er bereits in der Weltspitze angekommen ist. Auch vom Verlust des ersten Durchgangs, in dem er schon der bessere Spieler war, ließ sich Zverev nicht aus der Ruhe bringen, kämpfte sich mit Unterstützung des Publikums zurück und dominierte vom Tiebreak des zweiten Satzes an die Partie. „Natürlich ist es immer sehr schwierig, wenn man mit einem Satz in Rückstand liegt, vor allem mental. Jetzt bin ich einfach froh, gewonnen zu haben“, sagte Zverev hinterher.

Auch Mayer (34) wehrte sich vor mehr als 10.000 Zuschauern nach Kräften, kam gegen Federer (35) jedoch nur selten dazu, sein variables Spiel aufzuziehen. Dabei ist der achtmalige Halle-Champion nach seiner zweimonatigen Pause noch längst nicht in der Form seines sensationellen Saisonauftakts, bei dem er die Australian Open und die Masters in Indian Wells und Miami gewonnen hatte. „Ich bin sehr glücklich, es war ein gutes Niveau. Vor allem beim Aufschlag habe ich mich wieder sehr wohl gefühlt“, sagte Federer.