Moskau.

Jahrelang haben Fans, Spieler und Experten im Fußball die Einführung des Videobeweises gefordert. Kaum wird er jetzt beim Confederations Cup in Russland testweise angewendet, sind die Diskussionen schon wieder so hitzig wie vorher. „Es ist wahr: Dieses System kann eine Menge Atemnot hervorrufen“, sagte Chiles Trainer Juan Antonio Pizzi. „Am Ende wird die Technologie aber wahrscheinlich mehr Gerechtigkeit ins Spiel bringen.“

Allein die Begegnung der deutschen Gruppengegner Chile und Kamerun (2:0) legte in Moskau Stärken und Schwächen des neuen Systems offen. Gleich zweimal gelang es den Video-Assistenten, bei der entscheidenden Frage „Tor oder nicht Tor“ einen Fehler des Schiedsrichters zu korrigieren. Beide Male dauerte die Entscheidungsfindung aber so lange, einmal 2:09 Minuten, dass es Fans (im Stadion), Zuschauer (am Fernseher) und Spieler verwirrte.

In der Fußballbundesliga wird der Videobeweis in der kommenden Saison eingesetzt. „Wir fühlen uns aufgrund der umfangreichen Vorbereitungen gut gerüstet“, sagte DFL-Direktor Ansgar Schwenken. „Es ist von großem Vorteil, dass wir in der kompletten vergangenen Saison intensive Tests für den Einsatz des Video-Assistenten bei Bundesliga-Spielen durchgeführt und in Testspielen angewendet haben. Unsere Video-Assistenten sind damit anwendungssicherer als jemand, der vor einem Turnier nur kurz darauf vorbereitet worden ist.“

Beim Confed Cup kam der Videobeweis bisher bei den Spielen Chile gegen Kamerun und Portugal gegen Mexiko (2:2) je zweimal zur Anwendung. Die wichtigste Erkenntnis war dabei: In allen vier Fällen wurde eine korrekte Entscheidung herbeigeführt. (dpa/HA)