Hamburg. Während Toptalent Fiete Arp seinen Vertrag verlängert hat, könnte Michael Gregoritsch den Club verlassen

Jens Todt war erleichtert, als die Unterschrift am Freitagmittag auf dem Papier stand. Das Papier war ein Lizenzspielervertrag mit einer Laufzeit bis 2019, die Unterschrift stammte von Nachwuchsstürmer Jann-Fiete Arp. Der 17-Jährige, der als größtes HSV-Talent gilt, hat seinen bis 2018 gültigen Kontrakt um ein Jahr verlängert. Für Sportchef Todt ein wichtiger Erfolg, auch wenn der HSV gerne eine noch längere Laufzeit vereinbart hätte.

Der Junioren-Nationalspieler hatte zuletzt bei der U-17-EM das Interesse europäischer Topclubs wie Real Madrid auf sich gezogen und somit eine ideale Marktposition. „Umso mehr freuen wir uns, dass Fiete seine nächsten Entwicklungsschritte mit uns gehen wird. Die Vertragsverlängerung ist logisch und konsequent“, sagte Todt am Freitag.

Arp spielt seit sieben Jahren beim HSV. 2010 war er vom SV Wahlstedt in die U 11 der Hamburger gewechselt. Im Juli wird er in die neue Alexander-Otto-Akademie auf dem HSV-Campus ziehen. Bereits im Januar hatte ihn Trainer Markus Gisdol in das Wintertrainingslager der Profis nach Dubai mitgenommen. „Dieses Jahr ist für mich wirklich extrem gut gelaufen. Ich weiß aber auch, dass ich weiter an mir arbeiten muss, und das möchte ich unbedingt beim HSV“, sagte Arp, der am Gymnasium Heidberg im kommenden Sommer sein Abitur machen will. Bereits in diesem Sommer wird Arp die Vorbereitung bei den Profis bestreiten. Entwickelt sich der 1,86 Meter große Angreifer so weiter, sind ihm Einsätze in der Bundesliga in der neuen Saison zuzutrauen.

Während Arp einen großen Schritt in das Gisdol-Team macht, könnte der Weg von Michael Gregoritsch in eine andere Richtung führen. Der 1. FC Köln hat Interesse an einer Verpflichtung des Österreichers signalisiert. Der 23-Jährige war mit seiner Rolle im HSV-Team in der Rückrunde nicht glücklich. Hinter Bobby Wood ist er im internen Stürmerranking auf Position zwei abgerutscht. Weil Wood seinen Vertrag verlängern soll, wäre Gregoritsch auch in der kommenden Saison nur Herausforderer im Kampf um den Platz im Sturmzentrum. Ein konkretes Angebot hat es nach Abendblatt-Informationen bislang nicht gegeben. Noch nicht. In Köln könnte Gregoritsch 25-Tore-Stürmer Anthony Modeste ersetzen. Der Franzose steht vor einem Wechsel nach China.

Beim HSV könnte ein Gregoritsch-Transfer, der dem Club eine Summe von etwa fünf Millionen Euro einbringen würde, einen Domino-Effekt auslösen. Mit dem Mönchengladbacher André Hahn, der ebenfalls fünf Millionen Euro kosten soll, hat sich der HSV seinen Wunschspieler für die Offensive bereits ausgeguckt.