Lüneburg. Zukunft der Volleyball-Bundesliga-Mannschaft hängt von Entscheidung ab. Halle soll rund zwölf Millionen Euro öffentliche Gelder kosten.

Drei Jahre lang haben die Volleyballer der SVG Lüneburg für dieses Projekt gearbeitet, die Weichen in den Parteien und der Verwaltung gestellt, am Montag soll nun der Kreistag Lüneburg den Bau der Mehrzweckhalle Lüneburger Land beschließen. Anschließend müsste noch der Stadtrat den Plänen zustimmen. „Wir brauchen diese Arena, wenn es weiter Bundesligavolleyball in Lüneburg geben soll“, sagt Manager Andreas Bahlburg. Erstmals äußerte er sich ausführlich zu dem Vorhaben.

Hinter Bahlburgs Vorstoß steht die Befürchtung, dass es weitere Verzögerungen beim Bau der Halle geben könnte, die ursprünglich bereits in diesem Sommer eingeweiht werden sollte. Der Hintergrund: Die Idee eines Sportparks Lüneburg mit Halle und einem Fußballstadion für den LSK Hansa wurde von interessierter Seite eine Woche vor der Abstimmung wieder ins Spiel gebracht.

„Rückschlag für die gesamte Region“

Die Lüneburger Volleyballer, die vor drei Jahren in die Bundesliga aufstiegen, spielen bislang mit einer Ausnahmegenehmigung der Deutschen Volleyball Liga (DVL) in der Gellersenhalle im benachbarten Reppenstedt. In der vergangenen Saison mussten sie erstmals für die Play-offs in die größere CU-Arena nach Hamburg-Neugraben umziehen, weil ihre Heimstätte nach den DVL-Richtlinien zu flach und mit einer Kapazität für 800 Zuschauer auch zu klein ist.

„Eine Ablehnung des Projekts wäre ein Rückschlag für die Attraktivität der gesamten Region“, sagt Bahlburg. Für das Volleyballteam gäbe es dann zwei Möglichkeiten: Rückzug in die Zweite Bundesliga oder Umzug nach Hamburg. Beides ist nicht gewollt. Trainer Stefan Hübner (42), ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung der Mannschaft zu einem deutschen Spitzenteam, würde in diesem Fall trotz Vertrages bis Mitte 2019 wohl andere Angebote annehmen.

Zwölf Millionen Euro öffentliche Gelder

Die Halle soll in der Nähe der Autobahn(A39)-Abfahrt Adendorf entstehen, rund zwölf Millionen Euro öffentliche Gelder kosten, 3600 Zuschauern beim Volleyball, bis zu 4800 bei anderen Veranstaltungen Platz bieten. Die Hamburger Konzertproduktion FKP Scorpio hat Interesse angemeldet, die Arena zu betreiben. Eine Baugenehmigung liegt vor, das Grundstück ist vorbereitet, läuft alles nach Plan, könnte die SVG Lüneburg schon im Herbst 2018 hier aufschlagen.

Nach der positiven Zuschauerresonanz in der CU-Arena wollen die Lüneburger Volleyballer in der nächsten Saison mindestens drei Spiele der regulären Punktrunde in Hamburg austragen: gegen Meister Berlin Volleys, gegen Rekordmeister VfB Friedrichshafen und die RheinMain Volleys aus Frankfurt. Zum Play-off-Spiel gegen Düren kamen am 22. März an einem Mittwochabend 1800 Besucher nach Neugraben, etwa 3000 Kartenanfragen lagen vor.