Hamburg. Beim Turnier in Hamburg sorgen Szenegrößen wie Peter Wright, aber auch die Fans selbst für Partystimmung. Gute Prämie für den Sieger.

Peter Wright stiehlt der Konkurrenz in der Inselparkhalle in Wilhelmsburg von der ersten Sekunde an die Show. Der Profi-Dartspieler aus Schottland ist zwar nicht der Beste in seinem Sport, aber er genießt unter den mehr als 2000 Fans hör- und sichtbar die größten Sympathien beim European Darts-Matchplay-Turnier in Hamburg. Wright ist bekannt für sein schrilles Outfit: Irokesenfrisur, dazu eine knallbunte Hose. Und vor dem Duell in der zweiten Runde gegen John Michael (Griechenland) gibt es mit dem Gegner erst einmal eine Tanzeinlage.

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Peter "Snakebite" Wright beim Wurf © Imago/Tischler

Wright schafft etwas, was keinem anderen in dieser Form gelingt. Er lässt das Event zur Party werden. Fast während der ganzen Partie schallen „Peter Wright“-Gesänge durch die Halle. Zwischenzeitlich stimmen einige Fans sogar den Schlager „Du hast die Haare schön“ und „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ an. Wright zeigt sich vorerst unbeeindruckt. Er siegt mit 6:0, bedankt sich danach aber über das Saalmikofron für die Unterstützung: „It is amazing.“

Zwischen Oktoberfest und Karneval

Es mutet seltsam an, dieses Spektakel. Die Halle, in der ansonsten Basketball-Zweitligist Hamburg Towers auftritt, das erste Futsal-Länderspiel einer deutschen Nationalmannschaft stattgefunden hat oder Handball gespielt wird, ist kaum wiederzuerkennen. Dutzende Bänke und Tische sind im Innenraum aufgestellt worden. Auf Leinwänden können die häufig verkleideten Zuschauer die Duelle der Spieler verfolgen.

Noch ein schottisches Schwergewicht: John Henderson (l.) beim Handshake mit Mike Holz (Deutschland)
Noch ein schottisches Schwergewicht: John Henderson (l.) beim Handshake mit Mike Holz (Deutschland) © Witters

„Es ist ein Wahnsinn, sehr familiär. Eine Mischung aus Oktoberfest und Karneval“, sagen Timo, Alex und Daniel, die aus Wuppertal kommen und sich Plastikpferde um die Hüften geschnallt haben. Für einen Tag haben sie die weite Reise auf sich genommen. Ihr Favorit James Wade scheitert allerdings schon in Runde zwei.

25.000 Euro für den Sieger

Spaß haben die drei trotzdem. Manchmal indes scheint es so, als ob sich das Publikum selbst mehr feiert als die Sportler. Aber wenn einem Spieler mit drei Würfen die Maximalpunktzahl von 180 gelingt, wird überall gebrüllt und gejubelt. Auch wenn es nicht der persönliche Liebling ist. Dem Sieger winken 25.000 Euro Prämie. Die Entscheidung darüber fällt am späten Sonntagabend. Ob Wright im Finale dabei ist, wird sich zeigen. Der Meister der Herzen ist er aber ohnehin.