Hamburg. Zum Start des fünftägigen Pferdesportspektakels in Klein Flottbek gibt das Abendblatt Antworten auf die wichtigsten Fragen

Für fünf Tage ist Klein Flottbek von diesem Mittwoch an wieder der Mittelpunkt der Spring- und Dressurreitwelt. Im Derbypark an der Jürgensallee werden rund 90.000 Besucher erwartet, die sich auf sommerliches Wetter freuen dürfen. Das Abendblatt gibt einen Überblick über das, was die Zuschauer erwartet.

Was sind die wichtigsten Wettbewerbe? Sportlich sind für die Springreiter die Global Champions Tour (GCT) und die Global Champions League (GCL) die hochwertigsten Wettkämpfe. Die GCT ist eine Einzelwertung mit 15 weltweiten Stationen, die GCL ein Team-Event mit 18 Mannschaften (darunter auch die Hamburg Diamonds), das parallel zur GCT ausgetragen wird. Dort gehen acht Reiter aus den Top 15 und mindestens die Hälfte der besten 50 der Weltrangliste an den Start. Am Donnerstag (13.45 Uhr) ist das Mercedes-Benz-Championat als Qualifikation für beide Wettbewerbe angesetzt, die Finals stehen am Sonnabend (GCL 12.25 Uhr, GCT 16 Uhr) auf dem Programm. Das zuschauerträchtigste, traditionsreichste und spannendste Springen ist indes das Deutsche Derby am Sonntag (14.20 Uhr), für das sich die Teilnehmer am Donnerstag (10 Uhr) und am Freitag (15 Uhr) qualifizieren müssen. Höhepunkt der Dressur ist ebenfalls das Deutsche Derby am Sonntag (11 Uhr).

Warum sind die Hamburger Derbys so besonders? Weil sie etwas für Spezialisten sind. Beim Springen müssen die Reiter auf dem 1250 Meter langen, 17 Hindernisse mit 26 Sprüngen umfassenden Parcours auch den Großen Wall meistern, einen Rasenhügel mit 3,50 Meter Höhe und 80 Grad Gefälle. Dafür braucht es besonders nervenstarke Pferde, die nicht jeder Weltklassereiter im Stall hat. Titelverteidiger ist der Ire Billy Twomey. Bei der Dressur werden im Finale der besten drei die Pferde gewechselt, das heißt, jeder Starter muss auch mit den Tieren der Konkurrenten durchs Viereck. Das ist eine besondere Herausforderung, die das Publikum immer wieder begeistert.

Wer sind die Topstars, wer die Lokalmatadoren? Der Weltranglistenerste Kent Farrington (USA) hat ebenso gemeldet wie Daniel Deußer (Wiesbaden), der auf Rang drei bester Deutscher im Ranking ist. Schwedens Topreiter Rolf-Göran Bengtsson verabschiedet am Sonnabend sein Paradepferd Casall Ask. Und aus lokaler Sicht sind Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) und die Hetlinger Lüneburg-Geschwister Jule, Nisse und Rasmus zu beachten.

Was können die Sportler verdienen, und wie kann der Fan auf seine Favoriten wetten? 1,4 Millionen Euro Preisgeld werden insgesamt ausgeschüttet. Dabei entfallen 550.000 Euro auf die GCT, 450.000 auf die GCL und 210.000 auf das Derby. Wetten sind weder auf dem Gelände noch bei den bekannten Wettanbietern möglich.

Wo gibt es Karten und was kosten sie? Sitzplätze auf der 5000 Zuschauer fassenden Haupttribüne sind für das Wochenende komplett ausverkauft. Am Donnerstag (23 Euro) und am Freitag (17 Euro) gibt es noch wenige Restkarten an der Tageskasse. Stehplätze (17 bis 28 Euro) gibt es auch bei der Tickethotline (01805 – 119 115). Für die Dressur gibt es ausschließlich Sitzplätze (17 bis 32 Euro). Der erstmals kostenpflichtige Mittwoch lockt mit Einstiegspreisen von sieben Euro auf allen Plätzen. Am Freitag haben Schüler, Azubis, Studenten und Rentner freien Eintritt, Kinder bis einschließlich sechs Jahre in Begleitung Erwachsener an allen Tagen.

Was wird auf dem Gelände neben hochklassigem Sport geboten? Auf der um zehn Prozent vergrößerten Ausstellungsfläche locken 140 Stände mit reichhaltigem Angebot an Speisen und Getränken sowie Reitsportzubehör. Dazu gibt es das beliebte Kinderland mit Hüpfburgen und Spielgeräten.

Was zieht man an, damit man nicht negativ auffällt? Es gibt in Klein Flottbek keinen Dresscode. Selbst am Derbysonntag sind Hüte kaum zu sehen. Grundsätzlich gilt: Erlaubt ist, was gefällt.