München.

Wie Philipp Lahm in seine erste Woche als Privatier startet, weiß der Weltmeister schon ganz genau. „Am Montag werde ich um 7 Uhr von meinem Sohn Julian geweckt, später geht es Richtung Kindergarten. Ich werde anschließend zur Säbener Straße fahren und meinen Spind räumen“, sagte Lahm, der am Wochenende eine Karriere für die deutsche Fußball-Ewigkeit beenden wird. „Am Montag hat auch meine Mutter Geburtstag, dann steht also die nächste Feier an.“

Bevor aber Mutter Daniela gefeiert wird, darf der Weltmeister-Kapitän ein Abschiedswochenende voller Emotionen genießen. Noch einmal auflaufen, siegen, die Meisterschale in die Höhe recken, rauf auf den Rathausbalkon, rein in die interne Clubfeier und und und. Jeden klitzekleinen Augenblick will Lahm in den letzten Momenten einer Bilderbuch-Laufbahn auskosten. „Wir dürfen uns freuen, wir dürfen traurig sein“, erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor dem „Servus“ einer Bayern-Größe. „Philipp – auch wenn du diesen Titel offiziell nie getragen hast, warst du ein Weltfußballer über viele Jahre.“

Acht deutsche Meisterschaften, sechs DFB-Pokalsiege, der Erfolg bei der Club-WM 2013 und als Krönung eben das Triple 2013 stehen in der einzigartigen Vita Lahms. „Ich habe nie für irgendwelche Rekorde gespielt. Ich habe immer gespielt, um erfolgreich zu sein“, erklärte Lahm. Das tat er auch im DFB-Trikot, in dem er als Weltmeister im 113. Länderspiel zu den größten deutschen Fußballern überhaupt aufstieg. Am Morgen nach dem Endspiel teilte er Bundestrainer Joachim Löw die Entscheidung mit, die DFB-Laufbahn auf dem Höhepunkt zu beenden. Typisch Lahm.

Was seine Zukunft bei den Bayern in anderer Funktion betrifft, bleibt die Rückkehr eine Option. „Man weiß nie, was kommt“, sagte Lahm diese Woche. „Erst mal möchte ich Abstand gewinnen nach 22 Jahren FC Bayern.“