Hamburg. Herren des HTHC verspielen Ticket für Mannheim durch Gegentor 14 Sekunden vor Ende

Vielleicht war es tatsächlich dieses Video, das den Anstoß gab. Cheftrainer Jens George hatte den Bundesliga-Hockeydamen des Clubs an der Alster vor dem Wochenende Aufnahmen eines Radfahrers gezeigt, der kurz vor der Ziellinie die Arme zum Jubel hochreißt und dadurch zu Fall kommt. Die Botschaft an sein Team, das in der vergangenen Feldsaison nur durch das schlechtere Torverhältnis den Endrundeneinzug verpasste, war klar: Niemals zu früh zu sicher fühlen.

Zwei Siege brauchte Alster aus den Heimspielen gegen den Berliner HC und TuS Lichterfelde, um den Kontakt zu den Final-Four-Plätzen nicht abreißen zu lassen. Dass Georges Auswahl nach dem souveränen 5:1 gegen den BHC und einem zwar schwächeren, aber noch klareren 5:0 gegen Absteiger Lichterfelde nun zum Hauptrundenabschluss am kommenden Sonntag (11.30 Uhr) gegen den Harvestehuder THC ein Punkt reicht, um das Ticket für die Endrunde in Mannheim (27./28. Mai) zu buchen, hatte sie zwei Lokalrivalen zu verdanken. Titelverteidiger Uhlenhorster HC sicherte sich durch ein 1:0 beim Düsseldorfer HC am Sonnabend Rang zwei, und der Großflottbeker THGC sorgte tags darauf mit einem 3:3 dafür, dass die Rheinländerinnen nun drei Zähler hinter Alster auf Rang fünf zurückfielen.

„Jetzt können wir mit einem Sieg gegen den HTHC sogar noch an Köln vorbeiziehen und Dritter werden, sollten die zum Abschluss gegen Düsseldorf verlieren. Dafür sind wir dem UHC dankbar“, sagte George. Die „Uhlen“ hatten nämlich am Sonntag auch 3:2 in Köln gewonnen und ihre Endrundenform damit doppelt unter Beweis gestellt. Gejubelt wurde auch beim HTHC, der mit Siegen gegen Lichterfelde (5:0) und den BHC (3:2) den Klassenerhalt perfekt machte.

Ihr Saisonziel noch nicht erreicht haben dagegen die Herren des HTHC. Die Auswahl von Cheftrainer Christoph Bechmann verlor das Topspiel bei Endrundengastgeber Mannheimer HC am Sonntag mit 3:4 und braucht aus dem abschließenden Stadtderby am kommenden Sonntag (14 Uhr) beim Club an der Alster noch einen Punkt, um den Tabellenfünften Krefeld auf Distanz zu halten. Das Siegtor für die Gastgeber fiel 14 Sekunden vor Spielende nach einem Ballverlust, der Bechmann auf die Palme brachte: „Durch so eine Unkonzentriertheit verspielen wir die sichere Endrundenteilnahme“, schimpfte der Coach.

Angesichts von drei Punkten und 28 Toren Rückstand auf den HTHC haben die UHC-Herren, zuletzt zweimal in Folge Finalteilnehmer, trotz Siegen über Lichterfelde (3:2) und den BHC (5:4) keine Endrundenchance mehr.