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Kroos bringt Real dem Titel ein Stück näher

Real Madrid hält auf dem Weg zu seiner 33. spanischen Fußball-Meisterschaft weiter alle Trümpfe in der Hand. Die Königlichen siegten mit Weltmeister Toni Kroos gegen den FC Sevilla dank eines Meilensteins von Weltfußballer Cristiano Ronaldo 4:1 (2:0), Verfolger FC Barcelona gewann bei UD Las Palmas ebenfalls 4:1 (2:0). Vor dem Saisonfinale am kommenden Wochenende stehen die beiden Dauerrivalen punktgleich an der Spitze, doch Real hat am Mittwoch bei Celta Vigo (21.00 Uhr) ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Ronaldo erzielte in der 23. Spielminute seinen 400. Pflichtspieltreffer für die Madrilenen (391 Spiele). Darunter sind 281 Liga-Tore, 88 in der Champions League, 22 im spanischen Pokal, vier bei der Klub-WM sowie drei im spanischen und zwei im europäischen Supercup. Zudem trafen Nacho (10.), ein weiteres Mal Ronaldo (78.) und Kroos (83.). Stevan Jovetic (49.) brachte Sevilla zwischenzeitlich heran.

Bei Barcelona glänzte der brasilianische Superstar Neymar mit einem Dreierpack (25., 67., 71.). Zudem traf sein Sturmpartner Luis Suárez (27.). Für Las Palmas war einzig Pedro Bigas (63.) auf Vorlage des gebürtigen Berliners Kevin-Prince Boateng erfolgreich. In Spanien zählt bei Punktgleichheit der direkte Vergleich. Den hat Barcelona in dieser Saison gegen Real gewonnen (1:1, 3:2).

Juve muss auf Titel warten

Der AS Rom hat die Entscheidung in der italienischen Meisterschaft vertagt. Der Club des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger besiegte den Tabellenführer Juventus Turin 3:1 (1:1) und wahrte somit seine kleine Chance auf den Scudetto. Der Champions-League-Finalist Juve, der ohne den am Oberschenkel verletzten Weltmeister Sami Khedira antrat, liegt zwei Spiele vor Saisonende noch vier Punkte vor der Roma. Ein Sieg fehlt dem Titelverteidiger zur sechsten Meisterschaft in Serie und der 33. insgesamt.

Dynamos Kutschke verschluckte Zunge

Die Szene nach dem Zusammenprall, Kutschke liegt am Boden
Die Szene nach dem Zusammenprall, Kutschke liegt am Boden © Imago/Jan Hübner

Dynamo Dresdens Stürmer Stefan Kutschke hat bei einem Zusammenprall mit Benedikt Gimber vom Karlsruher SC ein mittelschweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Der 29-Jährige wurde in ein Karlsruher Krankenhaus gebracht und musste zur Überwachung zunächst dort bleiben, wie der Fußball-Zweitligist Dresden mitteilte. Die Saison ist für den Angreifer damit vorzeitig beendet. „Ich habe keine Erinnerung an den Zusammenprall, aber mir geht es den Umständen entsprechend gut“, sagte der Offensivspieler am Sonntagabend.

Kutschke hatte nach dem Zusammenprall beim 4:3-Sieg bei Absteiger Karlsruhe am Sonntag kurzzeitig das Bewusstsein verloren und seine Zunge verschluckt. Gimber und Kutschke hatten im Mittelfeld beide nur Augen auf den Ball und rauschten im Sprint mit dem Köpfen zusammen. Beide Spieler wurden nach intensiven Behandlungen in der 22. Minute ausgewechselt und kamen zur Beobachtung ins Krankenhaus.

„Die Szene war für uns alle ein Schock. Das Wichtigste ist jetzt, dass Stefan wieder gesund wird“, erklärte Dresdens Sportgeschäftsführer Ralf Minge. Der Club werde Kutschke nach Dresden zurückholen, „sobald die Ärzte dafür ihr Okay geben“.

Confed-Cup: Reus sucht Gespräch mit Löw

Nationalspieler Marco Reus steht einer Teilnahme am Confederations Cup weiterhin eher ablehnend gegenüber. Das von ihm angekündigte Gespräch mit Bundestrainer Joachim Löw stehe aber noch aus, berichtete der Offensivspieler von Borussia Dortmund am Wochenende nach dem 1:1 in der Bundesliga beim FC Augsburg. Er sei bei dem Thema „relativ entspannt“, versicherte der 27-Jährige.

WM unbedingt, Confed Cup nur bedingt: Marco Reus
WM unbedingt, Confed Cup nur bedingt: Marco Reus © Imago/Jan Hübner

„Ich werde sicherlich noch das Gespräch mit dem Bundestrainer führen. Und dann wird man einfach sehen, was das Beste für mich ist im Sommer, auch hinsichtlich der WM in Russland. Da möchte ich unbedingt dabei sein“, sagte Reus mit Blick auf das bedeutende Turnier 2018.

Löw wird an diesem Mittwoch in der Frankfurter DFB-Zentrale sein Aufgebot für den Confed Cup vom 17. Juni bis 2. Juli mit acht Nationalteams benennen. Bislang hatte der Bundestrainer stets betont, dass er den Angreifer in Russland gerne dabei haben würde, weil Reus zuletzt die WM 2014 und die EM 2016 jeweils verletzt verpasst hatte.

Borussia Dortmund und der Spieler selbst tendieren wegen der Verletzungshistorie von Reus eher zu dessen Pause in diesem Sommer und einer intensiven Vorbereitung auf die kommende WM-Saison.

Reus hat seit seinem Debüt 2011 erst 29 Länderspiele bestritten. Sein letztes absolvierte der neunfache Torschütze am 29. März 2016 beim 4:1 im Freundschaftsspiel gegen Italien in München. Der BVB-Profi hat erst ein Turnier für Deutschland absolviert, die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine.

Feyenoord beendet 18-jährige Durststrecke

Van Bronckhorst (r.) nach dem Spiel
Van Bronckhorst (r.) nach dem Spiel © Reuters

Feyenoord-Coach Giovanni van Bronckhorst kämpfte bei der Übergabe der Meisterschale mit den Tränen. „Ich habe in meiner Karriere als Fußballer viel erlebt“, sagte er dem niederländischen Radio. „Aber das ist der allerschönste Moment.“ Van Bronckhorst lobte vor allem Mannschaftskapitän Kuyt, der in den letzten Monaten häufig auf der Reservebank sitzen musste.

Kuyt hatte Feyenoord Rotterdam am Sonntag mit drei Toren beim 3:1 Erfolg gegen Heracles Almelo zur ersten niederländischen Meisterschaft nach 18 Jahren geschossen. Insgesamt ist es der 15. Meistertitel für die Rotterdamer. Nicht nur im Stadion, auch in der Stadt wurde der Meistertitel gefeiert. Hunderttausende Rotterdamer jubelten auf den Straßen.

Emotional: Dirk Kuyt stemmt die Meisterschale in die Höhe
Emotional: Dirk Kuyt stemmt die Meisterschale in die Höhe © Reuters

Feyenoord-Kapitän Kuyt widmete die Meisterschaft den Fans. „Sie mussten so lange darauf warten“, sagte der 36-jährige Stürmer. „Wir haben immer ihre bedingungslose Unterstützung gehabt.“ Feyenoord hätte bereits vor einer Woche niederländischer Meister werden können. Doch zum Entsetzen der Fans hatte das Team im Stadtderby gegen Excelsior Rotterdam 0:3 verloren.

Am letzten Spieltag kam die Mannschaft nicht mehr in Gefahr. Kuyt brachte sie beim 3:1 (2:0)-Sieg gegen Heracles Almelo schon früh mit einem Doppelschlag in Führung (1. und 12. Minute). In der Schlussphase traf er per Elfmeter zum 3:0 (84.), ehe Peter van Ooijen das einzige Tor für Almelo erzielte (89.). „Wir hatten von einem so guten Start geträumt“, sagte Kuyt anschließend niederländischen Reportern.

Durch den Erfolg verteidigte Rotterdam seinen knappen Vorsprung vor Verfolger und Europa-League-Finalist, Ajax Amsterdam. Vorjahresmeister PSV Eindhoven beendete die Saison auf Platz drei.

Uerdingen kommt wieder etwas höher

Der frühere Bundesligist KFC Uerdingen kehrt in die Regionalliga zurück. Der DFB-Pokalsieger von 1985, der bis 1996 in der Bundesliga vertreten war, machte am Sonntag mit dem 4:0 gegen Jahn Hiesfeld den Aufstieg in die Viertklassigkeit vorzeitig perfekt.

Für 2017/18 verpflichtete der KFC bereits einen prominenten Spieler. Der 28 Jahre alte Verteidiger Christopher Schorch wechselt vom FSV Frankfurt nach Uerdingen und wurde für drei Jahre gebunden. Er wurde unter anderem im Nachwuchs von Real Madrid ausgebildet, kam für die deutschen Junioren-Nationalmannschaften zum Einsatz und bestritt für Köln sowie Hertha BSC 23 Bundesligapartien.

Klopp wahrt Chance auf Champions League

Der FC Liverpool hat weiter gute Chancen auf die Teilnahme an der Champions League. Das Team des deutschen Trainers Jürgen Klopp siegte am Sonntag mit 4:0 (1:0) auswärts bei West Ham United und rückte mit 73 Punkten zumindest vorläufig wieder auf Platz drei der Premier-League-Tabelle. Daniel Sturridge (35. Minute), Philippe Coutinho (57./61.) und Divock Origi (76.) erzielten im London Stadium die Treffer für die überlegenen Reds. Viele Anhänger der Hammers verließen vorzeitig das Stadion, während die Gästefans lautstark feierten.

Klopp beim Jubel über den Auswärtssieg
Klopp beim Jubel über den Auswärtssieg © dpa

Liverpool hat damit einen Punkt Vorsprung auf Manchester City und vier auf den FC Arsenal. Die Konkurrenten haben allerdings ein Spiel weniger absolviert. Sowohl Arsenal (gegen Sunderland) als auch Man City (gegen West Brom) bestreiten am Dienstag noch Nachholspiele.

Im Fernduell um die Champions-League-Plätze hat Klopps Mannschaft am 38. Spieltag mit dem bereits abgestiegenen FC Middlesbrough den vermeintlich leichtesten Gegner. Arsenal empfängt zeitgleich den FC Everton, Man City muss im letzten Saisonspiel nach Watford.

Inter-Fans gehen lieber Mittagessen

Aus Protest gegen die schwachen Leistungen des früheren italienischen Meisters Inter Mailand hat im San-Siro-Stadion eine Gruppe von Fans die Ränge im Spiel gegen Sassuolo Calcio (1:2) nach einer halben Stunde verlassen und ein Plakat aufgehängt. "Ihr verdient unsere Unterstützung nicht, wir gehen zum Mittagessen", stand darauf.

Eine Woche nach der Entlassung von Trainer Stefano Pioli, der Frank De Boer zwei Monate nach Saisonbeginn ersetzt hatte, kassierte Inter unter Stefano Vecchi die sechste Niederlage aus den vergangenen acht Spielen. Die Mailänder sind nur Tabellenachter, vier Punkte fehlen zur Qualifikation für die Europa League.

Nürnberg bekommt Max-Morlock-Stadion

Die Sammelaktion scheiterte zwar, dennoch wird Zweitligist 1. FC Nürnberg ab der Saison 2017/18 im Max-Morlock-Stadion spielen. Das teilte der Club am Sonntag vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit. Ein Nürnberger Finanzunternehmen, Consorsbank, hatte durch das sogenannte Crowdfunding die Initiative zur Umbenennung der Spielstätte nach der Nürnberger Legende übernommen.

Ziel war es, mittels Spenden eine Summe von 800.000 Euro anzuhäufen. Weil aber der angepeilte Betrag deutlich verfehlt wurde - bis Sonntagnachmittag war nicht einmal die Hälfte davon erreicht -, entschloss sich die Consorsbank mit der nach der Deadline am späten Sonntagabend noch fehlenden Summe aufzufüllen.

Der Wunsch, das Stadion nach dem fränkischen Weltmeister von 1954 zu benennen, besteht seit Jahren vor allem unter den Anhängern des Traditionsvereins. Das Geldhaus unterstützte dies, nachdem es im Dezember 2016 einen dreijährigen Vertrag mit der Stadt zur Übernahme der Namensrechte unterzeichnet hatte.

"Deutsches" Huddersfield im Aufstiegs-Hinspiel torlos

Der deutsche Trainer David Wagner muss mit dem englischen Zweitligisten Huddersfield Town um den Aufstieg in die Premier League zittern. Die Terriers kamen am Sonntag im Halbfinal-Hinspiel der Championship-Playoffs zu Hause nicht über ein 0:0 gegen Sheffield Wednesday hinaus.

Bei Huddersfield standen mehrere deutsche Spieler in der Startelf, darunter Christopher Schindler (zuletzt 1860 München) und Chris Löwe (1. FC Kaiserslautern). Auch der frühere Ingolstädter Elias Kachunga spielte von Beginn an.

Huddersfield Town hatte die Saison in der englischen Championship als Tabellenfünfter hinter dem viertplatzierten Sheffield Wednesday abgeschlossen und sich damit für die Playoffs qualifiziert. Am Mittwoch treffen die beiden Aufstiegsaspiranten im Rückspiel in Sheffield aufeinander. Der Sieger trifft im Finale im Wembley Stadion auf den Gewinner des Duells FC Fulham gegen FC Reading (Hinspiel 1:1), wo der dritte Aufsteiger nach Newcastle United und Brighton and Hove Albion ermittelt wird.

Anfang ist Vater des Kieler Aufstiegs

Der Aufstieg von Holstein Kiel trägt vor allem seine Handschrift: Markus Anfang. Der 42 Jahre alte Fußballlehrer steht seit dem 29. August 2016 bei den „Störchen“ in der Verantwortung. Anfang löste Karsten Neitzel ab, der nach einer 0:1-Niederlage gegen Fortuna Köln entlassen worden war. „Wir haben einen Trainer gesucht, der uns frisch und unverbraucht dabei hilft, unsere Ziele zu verwirklichen“, hatte der Kieler Sport-Geschäftsführer Ralf Becker bei der Vorstellung Anfangs gesagt.

Der ehemalige Lizenzspieler Anfang, der 79 Bundesligaspiele für Fortuna Düsseldorf, Schalke 04, den 1. FC Kaiserslautern und den MSV Duisburg bestritt, fand bei seinem ersten Profi-Engagement als Trainer sofort die richtige Ansprache und startete mit einem 3:1-Sieg beim SC Paderborn. In den 31 Spielen vor dem entscheidenden 1:0 bei der SG Sonnenhof Großaspach gab es 14 Siege, 12 Remis und nur 5 Niederlagen. Unter Anfang holten die Kieler vor dem entscheidenden Coup am vorletzten Spieltag im Schnitt 1,74 Punkte pro Partie.

„Wir wollen immer den Ball haben und dominieren. Wir wollen auf dem Spielfeld bestimmen, was passiert“, hatte Anfang beim Amtsantritt gesagt. Das klappte und wurde mit der Kieler Rückkehr in die 2. Bundesliga nach 36 Jahren gekrönt.