Hamburg. FC St. Pauli kann gegen den 1. FC Heidenheim auf den Einsatz der zwei Leistungsträger hoffen

Die Trainingskiebitze staunten nicht schlecht, als Jeremy Du­dziak und Bernd Nehrig wie selbstverständlich den Trainingsplatz an der Kollaustraße betraten. Die beiden Leistungsträger des FC St. Pauli hatten sich am vergangenen Freitag beim 3:1-Sieg in Düsseldorf schwer verletzt – so schien es zumindest. Bei beiden wurde gar ein Aus für die laufende Saison befürchtet.

Mittelfeldspieler Nehrig hatte sich eine Einblutung im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk zugezogen, Kollege Du­dziak kugelte sich gleich dreimal (!) die linke Schulter aus. „Ich kenne das ja schon“, sagt Dudziak, dessen Schulterprobleme nicht neu sind. Vor drei Jahren ließ er sich deshalb operieren, eine Besserung ist nicht eingetreten. „Ich habe eine Instabilität im Gelenk. Seit der Operation habe ich sie mir bestimmt mehr als zehnmal ausgekugelt. Wenn ich ruckartige Bewegungen nach hinten mache oder beim Schießen aushole, kann es passieren. Jetzt will ich noch die vier Spiele durchstehen, und dann schauen wir weiter“, so der 21-Jährige, wohlwissend, dass die Verletzung jederzeit wieder auftreten kann.

Ab kommender Woche startet der Shootingstar der Rückrunde ein spezielles Kraftprogramm, um die Muskulatur im Schulterbereich zu stärken. So hoffen die Mediziner, dass das Risiko einer erneuten Luxation gemindert wird.

Ähnlich pragmatisch geht auch Routinier Nehrig mit seiner Blessur um. Noch immer hat er laut eigener Aussage eine Schwellung in der Steißbeinregion, die so groß ist wie ein Straußenei. Mit Massagen, Ultraschall- und Elektrotherapie wird täglich rund anderthalb Stunden versucht, den massiven Bluterguss, der auf die Muskeln drückt, zu behandeln. Ein Wettlauf gegen die Zeit, den Mittelfeldmann Nehrig gewinnen will. Am Freitag wollen sowohl Dudziak als auch Nehrig im Heimspiel gegen Heidenheim wieder auf dem Platz stehen.

„Hoffnung habe ich immer. So lange bis ich am Freitag nicht auf dem Spielbericht stehe“, sagt der gebürtige Heidenheimer: „Ich hatte Glück im Unglück. Es ist jetzt nicht so, dass ich heute nach dem Training zusammengebrochen bin, aber man muss sehen, wie der Körper reagiert“, sagt Nehrig, der bereits an diesem Mittwoch die Trainingsbelastung steigern will.