Hamburg. Deutsche Tennisdamen rechnen in Fedcup-Relegation gegen Ukraine fest mit Sieg

Vielleicht wäre selbst eine Niederlage halb so schlimm. Wenn der Tennis-Weltverband ITF im August beschließt, die Weltgruppe im Damen-Teamwettkampf Fedcup von acht auf 16 Nationen aufzustocken, wäre Deutschland 2018 auch dabei, wenn das Relegationsduell mit der Ukraine an diesem Wochenende in der Stuttgarter Porsche-Arena verloren gehen sollte.

Daran jedoch will im Aufgebot von Teamchefin Barbara Rittner niemand denken. „Wir haben das gar nicht im Kopf und machen uns über die Abstiegsgefahr keine Gedanken“, sagte Angelique Kerber (29). Die Weltranglistenerste aus Kiel, die bei der 0:4-Erstrundenpleite auf Hawaii gegen die USA gefehlt hatte, will dem deutschen Team die nötige Stabilität verleihen. Am Sonnabend (12 Uhr/live beim kostenpflichtigen Internetstream dazn.com und teilweise im SWR) eröffnet allerdings Julia Görges (28/Bad Oldesloe) die Partie gegen die Weltranglisten-13. Jelina Switolina, bevor Kerber gegen Lesia Zurenko (Nr. 43) antritt. Am Sonntag (11 Uhr) spielt Kerber dann gegen Switolina, gegen die sie eine 5:5-Bilanz aufweist, aber die vergangenen drei Matches allesamt verloren hat. Anschließend trifft voraussichtlich Görges (Nr. 46) auf Zurenko, allerdings können die Teamchefs am Sonntag noch Änderungen am Aufgebot vornehmen.

Görges hatte den Vorzug vor Lokalmatadorin Laura Siegemund (29/Nr. 37) erhalten. „Beide haben auf Augenhöhe trainiert, aber die Erfahrung hat für Jule den Ausschlag gegeben“, sagte Rittner. Görges hat bereits elf Fedcupeinzel bestritten, Siegemund noch keins.

Auf einen Auftritt im Doppel an Siegemunds Seite hofft die Hamburgerin Carina Witthöft. Die 22-Jährige hatte ihr Fedcupdebüt auf Hawaii gefeiert, dort aber nicht einmal einen Satz gespielt, da Siegemund verletzt aufgeben musste. „Dennoch war es wichtig für mich, so kannte ich die Abläufe schon und wusste, was mich erwartet. Deshalb bin ich vor meinem Heimdebüt nicht mehr so aufgeregt“, sagte die Weltranglisten-69., die vor Ort von ihrem Vater und ihrem Opa angefeuert wird. Witthöft erwartet gegen die Ukraine „ein sehr hartes Stück Arbeit. Der Druck liegt ganz klar bei uns, weil wir die besseren Spielerinnen und ein Heimspiel haben.“ Dennoch sei das Team auch dank der Präsenz seiner Topspielerin sicher, den Abstieg mit einem Sieg abwenden zu können – und sich nicht auf den Weltverband verlassen zu müssen.