Hamburg.

Es sind Vorwürfe, die in der Eishockeyszene für Aufsehen sorgen. „Es gab Vereinschefs, die Spielern Geld geboten haben, um mich aus dem Spiel zu schießen“, sagte Christoph Schubert, Kapitän des Oberliga-Eishockeyteams Crocodiles Hamburg im Gespräch mit dem Abendblatt.

Das sind Vorwürfe, bei denen nun auch die Verantwortlichen des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) hellhörig werden. Wie das Abendblatt erfuhr, war der Verband nicht besonders glücklich darüber, dass Schubert die schweren Anschuldigungen erst über die Medien verbreitet hat, statt intern die Dinge anzusprechen. Dennoch will sich Oliver Seeliger, Leiter der Oberligen Nord und Süd, noch in dieser Woche mit Schubert in Verbindung setzen, um sich genau darüber zu informieren, was konkret vorgefallen war. Der 35-Jährige hält es sich noch offen, ob er gegenüber dem DEB die Täter anprangert.

Erst wenn der genaue Sachverhalt geklärt wird, kann und will der DEB entscheiden, wie das weitere Vorgehen aussehen wird. Fakt ist: So einen Vorfall hat es in dieser Form im deutschen Eishockey noch nicht gegeben. „Ich habe vom Verband bisher noch nichts gehört. Bei mir hat niemand angerufen. Aber es war ja auch Ostern“, sagt Schubert, der seit zwei Wochen ein neues Amt im DEB bekleidet.

Der ehemalige Nationalspieler und Kapitän der Hamburg Freezers wurde zu einem der Sprecher des Ausschusses der Oberliga Nord gewählt. „Wenn es Sorgen oder Vorschläge zur Verbesserung der Oberliga gibt oder es irgendwelche Änderungen der Regularien gibt, bin ich gemeinsam mit einem Vertreter aus Braunlage der Ansprechpartner“, sagt Schubert, der sich in den kommenden Tagen wieder vermehrt ins operative Geschäft bei den Crocodiles einarbeiten wird. Noch immer stehen Vertragsgespräche mit Spielern aus der Vorsaison auf der Agenda. Auch die Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen laufen auf Hochtouren. Bis Anfang Mai soll auch geklärt werden, ob Trainer Andris Bartkevics seinen am 30. April auslaufenden Vertrag verlängern wird oder die Crocodiles Hamburg einen neuen Coach bekommen.