Amateurfußball 3:0 für den VfL gegen Buxtehude, Usko und Ioannou vorbildlich, Altonas Fans contra Spiewak

und Andre Matz

Dirksen sagt HR-Abstieg voraus. Im Mannschaftskreis wagte Christian Dirksen eine Prognose: „Abstiegskampf ade!“ rief der Pinneberger in die Runde, nachdem der VfL den Oberliga-Tabellenletzten Buxtehude mit 3:0 besiegt hatte. „Das war etwas voreilig“, so Dirksen später grinsend“, aber der Sieg war die halbe Miete.“ Auch VfL-Trainer Thorben Reibe stapelte noch tief: „Ich habe ihn das raushauen hören – finde ich blödsinnig. Wenn wir jetzt plötzlich nachlassen und denken, dass es das war, dann kann uns das ganz schnell wieder einholen.“

Dabei war es für den VfL eine perfekte Woche mit neun Punkten aus drei Spielen. Auch Christian Dirksen traf dreimal in drei Spielen und freute sich, dass er großen Anteil an den Pinneberger Siegen hatte. „Der Verein hat mir viel gegeben und ich möchte dem Verein und dem Trainer etwas zurückgeben“, sagte Dirksen, der die Pinneberger am Saisonende Richtung Wedel verlässt. Nicht ohne dem großen Rivalen SV Halstenbek-Rellingen noch einen mitzugeben: „HR hat Sonnabend ja mit 1:4 bei Kovosa gepatzt. Ich glaube, die steigen ab.“

Fairness-Wochen gehen weiter. Nach Danial Jadidis Fairnessaktion im Landesligapiel des SC Victoria II gegen SCALA (Abendblatt berichtete), setzte sich am Wochenende der Trend zu bemerkenswertem Miteinander auf dem Platz fort. In der Partie der Bezirksliga Nord zwischen dem Eimsbütteler TV und dem SC Sperber gab ETV-Spieler Julien Usko beim Stand von 1:0 auf Nachfrage des Schiedsrichters zu, den Ball vor dem 2:0 mit der Hand gespielt zu haben. Der im Aufstiegskampf wichtige Treffer wurde annuliert, der ETV siegte trotzdem 4:0. „Das spricht sehr für Julien. Es zeigt, was für ein hervorragender Typ er ist. Ganz ehrlich: Wenn ich auf die Tabelle gucke, weiß ich nicht, ob ich auf dem Platz so ehrlich gewesen wäre wie er“, sagte ETV-Manager Koray Gümüs. „Das macht seine Aktion umso bemerkenswerter.“ Auch Usko ist nun ein Kandidat für den Fairplay-Preis.
Ioannou hilf Lüneburg. Ebenfalls für seinen großen Sportsgeist gerühmt wird zurzeit Oliver Ioannou. Der Ex-Bergedorfer steuerte für seinen aktuellen Club Drochtersen/Assel zwei Tore zum 4:0 über den HSV II bei – und jubelte nicht nur über „das geile Gefühl“. Ioannou will laut den Verantwortlichen von Eintracht Norderstedt auch weiter für deren Stürmer Jan Lüneburg aussagen. Dieser soll in der Vorwoche beim 1:1 in Drochtersen eine Tätlichkeit an Ioannou begangen haben. Ioannous bestreitet dies, Lüneburg wurde trotzdem fünf Spiele gesperrt. Die Eintracht hat Berufung eingelegt.
Streit nach Spielende. Ein bisschen Zoff gab es dafür beim Oberligaspiel zwischen Curlack und Altona 93. Der AFC holte durch zwei späte Elfmeter, die Kapitän Nick Brisevac verwandelte, ein glückliches 2:2. Die Gemüter erhitzte jedoch eine Szene in der 55. Minute. Bei einem unglücklichen Zusammenprall zwischen Curslacks Sebastian Spiewak und Altonas Keeper Tobias Grubba brach sich der AFC-Torhüter den Mittelfinger, musste raus. Nach Spielschluss gerieten Fans von Altona und Spiewak aneinander. Durch das Eingreifen der Ordner wurde Schlimmeres verhindert. „Ich habe erst gedacht, der Schiedsrichter pfeift Elfmeter, da Grubba Spiewak ganz schön weggefegt hat. Spiewak hat Grubba nicht absichtlich verletzt“, so Curslacks Trainer Torsten Henke. Altonas Trainer Berkan Algan: „Tobias` Verletzung macht uns sehr traurig.“

Gillich wie im Tennis. Mit 5:4 gewann Buchholz 08 in Rugenbergen. Entscheidender Mann bei den Nordheidern mal wieder: Arne Gillich. Durch eine sen­sationelle Direktabnahme in den Winkel entschied er die Partie in der 90 Minute. Traurig: Der 31-Jährige beendet am Saisonende seine Karriere. „Daran denken wir erst bei seiner Verabschiedung. Noch ist Arne da und trifft für uns“, so der Buchholzer Trainer Thorsten Schneider. Rugenbergens Ralf Palapies: „Solche Typen wie Arne schocken. Er muss mit rechts schießen, umläuft den Fuß wie ein Tennisspieler seine schwache Seite, knipst mit links. Heute traurig für uns, aber: Wegen solcher Typen kommen die Leute ins Stadion.“