Hamburg. Die Anlage im Sachsenwald soll weiterhin für den Sport nutzbar bleiben. Den Erlös will der Sportbund in eine andere Immobilie stecken.

Einst gaben sich in der Sportschule Sachsenwald Spitzenathleten die Klinke in die Hand. Seit mehr als zehn Jahren steht das Trainings- und Bildungszentrum in Wentorf bei Hamburg leer. Jetzt ist das Schicksal der Anlage besiegelt: Der Hamburger Sportbund (HSB) hat die Sportschule am Freitag an eine Hamburger Immobiliengesellschaft verkauft. Preis: 3,45 Millionen Euro. Das 84.000 Quadratmeter große Grundstück wird am 29. September übergeben.

„Wir sind froh, einen Käufer für das Gelände gefunden zu haben“, sagte HSB-Vorstandschef Ralph Lehnert. Man habe sich „stark um eine Entwicklung des Geländes im Sinne des Sports bemüht“ am Ende vergebens. Seit der Schließung am 31. Dezember 2006 waren immer wieder Gespräche mit möglichen Investoren am Widerstand der Gemeinde gescheitert. Ein Nutzungskonzept des HSB, das neben der Wiedereröffnung der Schule auch den Bau einer Kletterhalle, eines Kunstrasenplatzes, einer Beachvolleyballanlage sowie die Einrichtung einer Kita vorsah, wurde bereits 2009 abgelehnt.

Ein Sportplatz soll nutzbar bleiben

Im vergangenen Dezember hatte die Mitgliedervesammlung einen Verkauf gebilligt. Die Gemeinde Wentorf bot lediglich 1,2 Millionen Euro und garantierte dafür, die Anlage für den Sport nutzbar zu halten. Der neue Investor übernimmt den bestehenden Vertrag mit der Gemeinde über die Nutzung eines Sportplatzes auf dem Gelände durch Schulen und Verein. Über den Weiterbetrieb der Tennishalle werde der Käufer „mit den bisherigen Nutzern sprechen“, heißt es in einer Mitteilung des HSB.

Den Verkaufserlös will der Dachverband zur Tilgung des Darlehens nutzen, der für die Sanierung des Hauses des Sports am Schlump im Jahr 2012 aufgenommen worden war. Außerdem würden weitere Instandhaltungsarbeiten an dem Gebäude mit dem Geld finanziert.

HSB wird um 200.000 Euro entlastet

Das entlastet den Haushalt des HSB um etwa 200.000 Euro pro Jahr. Per Saldo fallen allein 22.000 Euro Unterhaltskosten für die Sportschule weg. Bis zu ihrer Schließung hatte sie dem HSB ein Minus von bis zu 250.000 Euro pro Jahr eingebracht. Der Hamburger Senat hatte den Verband deshalb gedrängt, sich von der defizitären Einrichtung zu trennen, und mit Kürzung von Fördermitteln gedroht.