Hamburg . St. Paulis Stürmer Jan-Marc Schneider empfielt sich für weitere Einsätze

Den kommenden Freitag hat Jan-Marc Schneider noch nicht verplant. „Da habe ich bisher nichts vor“, sagt der Stürmer und Kapitän von St. Paulis U-23-Mannschaft. Das dürfte sich ändern. Es spricht viel dafür, dass St. Paulis Cheftrainer Ewald Lienen den Torjäger des Regionalligateams (zwölf Saisontreffer) zum Zweitligaspiel bei Erzgebirge Aue mitnehmen wird.

Zum einen ist St. Paulis bester Zweitliga-Torschütze Aziz Bouhaddouz für die Partie in Aue gelbgesperrt. Zum zweiten verletzte sich dessen Ersatzmann Lennart Thy am Freitag beim 4:4 im Testspiel bei Borussia Mönchengladbach am Sprunggelenk und wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Für ihn kam Schneider ins Spiel und erzielte prompt den Treffer zur 3:1-Führung. „Das hat er richtig gut gemacht. Es war nicht einfach, den Ball so über den Torwart zu heben, und das mit links“, zollte auch St. Paulis Kapitän Sören Gonther Respekt.

Noch gehört Schneider, der am Sonnabend 23 Jahre alt wurde, nicht offiziell zu St. Paulis Profikader. Dennoch war er im Januar im Trainingslager des Zweitligateams in Sotogrande dabei und wurde auch im ersten Rückrundenspiel gegen Stuttgart (0:1) eingewechselt. „Ich freue mich über jedes Spiel und jedes Training, das ich bei den Profis mitmachen darf“, sagt Schneider, der BWL in Wedel studiert, voller Bescheidenheit.

Auf dem Feld gibt er sich weit weniger zurückhaltend. „Er ist ein richtiger Wühler“, sagt Sören Gonther über den Stürmer, der im Spiel keinen Zweikampf scheut. „Ich hatte schon immer das Ziel, Fußballprofi zu werden, und verfolge dies auch immer noch“, sagt er. Bis vor sechs Jahren spielte er in den Jugendteams des HSV, ehe er über Stationen beim SV Blankenese, Eintracht Norderstedt und SV Halstenbek-Rellingen beim FC St. Pauli ankam. Es ist also etwas wie der zweite Bildungsweg zum Berufsfußballer, der Gegenentwurf zu den wie am Reißbrett geplanten Karrieren der in den Nachwuchsleistungszentren gezüchteten Talente.