Potsdam. Weil sich der Titelverteidiger am Auge verletzt, muss der Kampf ausgezählt werden. Das Urteil fällt eindeutig aus.

Der Berliner Profiboxer Tyron Zeuge bleibt Weltmeister der WBA im Supermittelgewicht. Bei seiner ersten Titelverteidigung setzte sich der 24-Jährige gegen Pflichtherausforderer Isaac Ekpo aus Nigeria am Sonnabend vor 3500 Zuschauern in Potsdam mit einem technischen Punktsieg in der fünften Runde (49:46, 48:47, 49:47) durch. „Man trainiert zwölf Wochen für einen solchen Kampf und dann so was. Dumm gelaufen!“, sagte der erfolgreiche Titelverteidiger angesichts der Umstände.

Damit bleibt Zeuge der zur Zeit einzige deutsche Titelträger in einem der vier großen Weltverbände. Der nach Graciano Rocchigiani zweitjüngste deutsche Weltmeister aller Zeiten, der auch in seinem 21. Kampf ungeschlagen blieb, begann den über zwölf Runden angesetzten Fight sehr konzentriert und hatte die beiden ersten Runden für sich. Dann aber zog sich Zeuge bei einem unabsichtlichen Kopfstoß in der dritten Runde eine Cutverletzung am rechten Auge zu, die ihn zunehmend behinderte.

Trainer Brähmer findet Ende "ärgerlich"

In der fünften Runde brach der Ringrichter das Duell nach mehrmaliger Konsultation mit dem Ringrichter dann ab. Entsprechend den Regeln der WBA wurde der Punktstand zu diesem Zeitpunkt zur Urteilsfindung herangezogen. „So ein Ende ist ärgerlich“, sagte Trainer Jürgen Brähmer.

Zeuge war erst Anfang November 2016 durch einen Sieg über den Italiener Giovanni de Carolis Weltmeister geworden. Der Fight gegen Ekpo war seine erste Titelverteidigung. Sein zehn Jahre älterer Gegner kassierte im 34. Kampf seine dritte Niederlage. Der Afrikaner mit dem Kampfnamen „K.-o.-Granate“ war mit einer K.-o.-Bilanz von 70 Prozent nach Potsdam gekommen, konnte gegen Zeuge seine Schlaghärte aber nur selten einsetzen.