Hamburg.

Showtime und High Noon. Nach 16 „Vorspielen“ in der regulären Bundesligasaison wird es am Sonntag (16 Uhr) in der Inselparkhalle für die BG Baskets ernst. Die Rollstuhlbasketballer des HSV empfangen im ersten Halbfinale um die deutsche Meisterschaft den Tabellenzweiten und Rekordmeister RSV Lahn-Dill aus Wetzlar. Das zweite Match in der Serie „best of three“ wird am 8. April in der mittelhessischen Stadt ausgetragen, ein möglicherweise entscheidendes drittes Duell am Tag danach ebenfalls in Wetzlar. Vor den Meisterschaftsrückspielen steht am 1. April noch das Halbfinale im Pokal an. Wieder in Wetzlar, wieder gegen Lahn-Dill.

Das Heimspiel am Sonntag könnte also der letzte Auftritt der BG Baskets in dieser Saison in Wilhelmsburg sein. Auch deshalb ist HSV-Präsident Jens Meier (50) vor Ort. Die Hessen gehen als Vorrundenzweite mit nur zwei Niederlagen als Favorit in die Partie. Eine der Niederlagen hat ihnen allerdings erst vor drei Wochen das Team von Trainer Holger Glinicki (64) beigebracht. Am 5. März setzten sich die Hamburger vor mehr als 300 begeisterten Zuschauern in der Inselparkhalle mit 71:65 durch. Es war der erste Sieg gegen eines der beiden deutschen Topteams, gegen Titelverteidiger und Topfavorit RSB Thuringa Bulls aus Erxleben gab es zwei böse Klatschen. „Dieser Erfolg war für unseren Kopf sehr wichtig“, sagte Glinicki nach dem Sieg gegen Wetzlar. Der „Bock war umgestoßen“, seine Spieler wussten, dass sie einen der „Großen“ schlagen können.

Dementsprechend vorsichtig optimistisch gehen die Hamburger nun in die finalen Play-offs. „Wir haben uns während der Saison kontinuierlich gesteigert“, sagt der Coach, „natürlich ist Lahn-Dill Favorit, aber mal sehen. Wir wissen jetzt, dass wir sie schlagen können, wenn alles optimal läuft.“

Erst nach Ende der Meisterschaft wird der HSV intensiv in die Gespräche über Vertragsverlängerungen mit seinen Leistungsträgern einsteigen, die überwiegend nur Verträge bis zum Saisonende haben. Insbesondere der US-Topscorer Jake Williams hat das Interesse der nationalen Konkurrenz geweckt. „Ich möchte dort spielen, wo ich Titel gewinnen kann“, sagt der 25-Jährige. Ein Überraschungserfolg in der Meisterschaft könnte da ein gutes Argument für die BG Baskets sein.