Hamburg. Die vor der Rückrunde verpflichteten Flum, Möller Daehli und Thy haben die in sie gesetzten Erwartungen bisher nur teilweise erfüllt

14 Punkte aus acht Spielen – das ist die Bilanz des FC St. Pauli seit Ende der Winterpause und dem Beginn der Rückrunde in der Zweiten Liga. Vom letzten Tabellenplatz hat sich das Team von Cheftrainer Ewald Lienen auf den 15. Rang vorgearbeitet, der am Saisonende gerade eben zum direkten Klassenverbleib reichen würde. Diesen sportlichen Aufschwung hatten sich Trainer Lienen und der als Interims-Sportchef tätige Geschäftsführer Andreas Rettig erhofft. Einen wichtigen, vielleicht entscheidenden Anteil sollten die drei Profis haben, die Rettig in der Winterpause als Soforthilfen verpflichtete. Namentlich sind dies der zentrale Mittelfeldspieler Johannes Flum, Offensivakteur Mats Möller Daehli und Stürmer Lennart Thy.

Nach acht Spielen, also knapp der Hälfte der Rückrunde, fällt die Zwischenbilanz für diese drei Winterzugänge trotz der positiven sportlichen Entwicklung der gesamten Mannschaft unterschiedlich und in keinem Fall herausragend aus.


Johannes Flum (29):
Der von Eintracht Frankfurt verpflichtete Routinier soll mit seiner Körpergröße (1,90 Meter), seiner Ballsicherheit und seinem überlegten Passspiel eine neue Qualität ins zentrale Mittelfeld des FC St. Pauli bringen. Dazu soll er seine Führungsqualitäten beisteuern. Er bestritt die ersten vier Spiele nach der Winterpause über volle 90 Minuten und bot jeweils eine solide Leistung, ohne dabei Glanzpunkte zu setzen. Beim folgenden 5:0 gegen Karlsruhe wurde der frühere Freiburger Mitte der zweiten Halbzeit, als es bereits 4:0 stand, eingewechselt.

Aufgrund kleinerer Verletzungen verpasste Flum die drei folgenden Spiele, während sich im zentralen Mittelfeld Bernd Nehrig und Christopher Buchtmann als stabiles Duo etablierten. Sollte Flum an diesem Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, dürfte er am Freitag (16 Uhr) auch im Testspiel bei Borussia Mönchengladbach zum Einsatz kommen, um wieder Spielpraxis zu sammeln. Bisher wartet er in einem Punktspiel noch auf ein Tor oder eine Torvorlage für St. Pauli. Im Gegensatz zu dem beiden anderen Winterzugängen ist Flum fest verpflichtet und hat einen Vertrag bis Sommer 2018.


Mats Möller Daehli (22): Der nur 1,72 Meter große norwegische Nationalspieler ist vom SC Freiburg ausgeliehen und soll vor allem St. Paulis Offensive mit seinen quirligen Aktionen und seiner Ballsicherheit Impulse geben. In sechs der acht Spiele stand er in der Startelf, wurde aber jedes Mal zwischen der 60. und 73. Minute ausgewechselt, beim 2:1 in Braunschweig allerdings wegen einer Verletzung. Daher verpasste er auch die beiden darauffolgenden Spiele. Sein bisher einziges Tor schoss Möller Daehli beim 5:0 gegen Karlsruhe, als er einen vom Pfosten abgeprallten Ball nur noch leicht berühren musste. Eine Vorlage zu einem Treffer gelang ihm noch nicht. „Bei der Torgefährlichkeit hat Mats noch Luft nach oben“, sagt auch Lienen, der ihn aus diesem Grund im jüngsten Heimspiel gegen Hannover (0:0) nach einer Stunde gegen Lennart Thy austauschte.
Lennart Thy (25):
Der von Werder Bremen für ein halbes Jahr ans Millerntor zurückgekehrte Stürmer stand nur gegen Stuttgart (0:1) und in Braunschweig (2:1) in der Startelf, als St. Paulis Torjäger Aziz Bouhaddouz wegen des Afrika-Cups und einer Erkältung nicht einsatzbereit war. Fünfmal wurde Thy eingewechselt. Ein Treffer ist St. Paulis bestem Torschützen der beiden vergangenen Spielzeiten noch nicht gelungen.

Im Test in Mönchengladbach sowie am 31. März in Aue dürfte Thy dennoch in der Startelf stehen, weil Bouhaddouz derzeit beim Nationalteam Marokkos weilt und in der Liga gelbgesperrt ist. „Er kommt immer besser rein“, sagt Lienen über Thy, dem man die mangelnde Spielpraxis während des halben Jahrs in Bremen noch anmerkt. Allmählich kommt seine Antrittsschnelligkeit zurück. „Ich habe es mir etwas leichter vorgestellt, wieder in den Rhythmus zu kommen“, sagte Thy kürzlich.