Disziplinprobleme bei HR, Norderstedt feiert Torwart-Tor, Dassendorfs Aust im Nationalteam.

Premiere missglückt. Kein Auftakt nach Maß für den neuen Halstenbeker Trainer Heiko Barthel im Oberligaspiel beim HSV-Barmbek-Uhlenhorst. Bei BU kassierte seine Truppe eine ernüchternde 0:3-Pleite. Bereits vor dem Spiel gab es reichlich Probleme beim Abstiegskandidaten aus Halstenbek, denn drei Spieler kamen zu spät. Die ließ Barthel prompt auf der Bank: „Ich konnte nur die aufstellen, die da waren. Wir reden hier über Oberliga. Dass so etwas möglich ist, darauf war ich nicht vorbereitet. Eines steht fest: Ich bin hier nicht der Kindergärtner.“

Barthel hatte in der Woche Thomas Bliemeister abgelöst, der über acht Jahre HR-Trainer war. HR-Ikone und Vereins-Boss Hans Jürgen Stammer: „Die Trennung tat mir leid, ich habe danach schlecht geschlafen – aber wir machen uns große Sorgen.“
Sieger BU trat ohne Trainer Frank Pieper-von Valtier an, der bei Pokalgegner Norderstedt (2:0 gegen den VfB Lübeck) spionierte. Sein Assi Peter Paczkowski: „Das war heute ein schlechtes Spiel von uns, aber zuletzt waren wir gegen Osdorf gut und haben verloren.“ Auffällig: BU-Torwart André Tholen vermied es, den Ball bei Abstößen mit der Hand zurechtzulegen: „Bei einem solchen Schiet-Wetter fiel mir das Bücken ein wenig schwer . . .“


Schweigsamer Matchwinner. Rolf Landerl war kurz verwirrt. „Egal ob im Fußball oder im Schach, es geht immer um drei Punkte“, behauptete der Trainer des VfB Lübeck nach dem 0:2 in der Regionalliga Nord bei Eintracht Norderstedt. Der österreichische Coach, offensichtlich unkundig bezüglich der Regeln des Königsspiels, musste eine bittere 0:2 -Pleite verdauen.

Mit einer spielerisch brillanten Vorstellung demontierten die Gastgeber die Marzipanstädter. Jeremy Karikari traf doppelt (14., 58.). „Heute kann ich nur Positives erzählen“, sagte Eintrachts Trainer Dirk Heyne. Matchwinner Karikari wollte nicht reden. „Ich bin zu scheu“, sagte er. In höhere Sphären erhob ihn dafür Abwehrkollege Marin Mandic: „Jeremy hat zweimal getroffen und defensiv verteidigt wie ein Gott. Glückwunsch!“

Benner wie einst Tschauner. „Nun stehst du mit zwei Sachen in der Zeitung, Lukas“, scherzte Norderstedt II-Trainer Daniel Lopez nach dem 2:2 gegen Lokstedt in der Bezirksliga Nord. Sein Torwart Lukas Benner entschuldigte sich, um dann zu lächeln.

Dem Spielverlauf entsprechend. In der 54. Minute verdaddelte der Keeper den Ball und ermöglichte Lokstedt das 0:1. In der Schlussminute hieß es 1:2. Benner rückte also bei einer Ecke mit dem Mut der Verzweiflung auf, und köpfte den Ball wie der frühere St.-Pauli-Keeper Philipp Tschauner (2:2 gegen Paderborn) zum 2:2-Ausgleich in die Maschen. „Ich freue mich so sehr für Lukas. Er ist im Regionalligateam aktuell nur die Nummer drei. Nicht einfach für ihn. Das Tor tut ihm gut“, so Lopez.

Eggers gibt nicht auf. Ebenfalls in der Schlussminute nach tragischer Vorgeschichte durfte Wedels Jan Eggers jubeln. Im Oberligaspiel gegen Süderelbe verwandelte Eggers in der 88. Minute einen Foulelfmeter zum 2:1. Dachten alle. Schiedsrichter Alexander Teuscher ließ die Ausführung jedoch wiederholen, ein Wedeler war zu früh in den Sechzehner gelaufen.

Eggers scheiterte im zweiten Versuch an Süderelbes Keeper Dennis Lohmann, gab aber nicht auf – und traf in der 93. Minute doch noch zum Sieg! Wedels Co-Trainer Daniel Domingo beschrieb den ausgelassenen Jubel treffend: “Es lagen so viele Spieler auf Jan drauf, er hätte fast keine Luft mehr gekriegt.“

Ehre für Aust. Die Oberliga Hamburg hat einen neuen Nationalspieler. Defensivspezialist Amando Aust (26), beim 7:0 gegen Kosova wieder mit einer guten Leistung, ist für die Testspiele gegen Marokko und die Zentralafrikanische Republik in den Kader von Gambia berufen worden. Er fliegt am Dienstag, fehlt Dassendorf im nächsten Auswärtsspiel beim SC Victoria. Dassendorfs Sportchef Jan Schönteich: „Wir freuen uns sehr für ihn, verstehen aber den Hamburger Fußball-Verband (HFV) nicht.

Offensichtlich dürfen wir unser Spiel nicht verlegen. Geht es um Futsalspiele in der Halle, klappt das sofort. Das ist echt unfassbar. Wir verhandeln weiter mit dem HFV.“

Abbruch. Die Hammonia-Landesligapartie zwischen Blau-Weiß 96 Schenefeld und dem SC Victoria II ist beim Stand von 1:0 für die Gäste in der 38. Minute abgebrochen worden. Grund: Mal wieder ein Flutlichtausfall am Achter de Weiden. Manager Andreas Wilken: „Im Sommer kriegen wir einen neuen Platz. Da wird auch die Elektrik erneuert.“ Vicky II-Coach Gody Hoedoafia: „Schenefelds Trainer Selcuk Turan hat sich bei uns entschuldigt., unsere Leistung gelobt. Das hat Größe.“ Das Spiel wird neu angesetzt.