München . Im Viertelfinale der Champions League trifft der Münchner Coach auf seinen Ex-Club – BVB gegen Monaco

Die rechte Augenbraue von Carlo Ancelotti ging noch etwas höher nach oben als sonst: Bayern München gegen Real Madrid, ein Klassiker gegen seinen Ex-Club – ein absolutes Hammerlos. „Das ist sehr speziell für mich und aufregend gegen Real zu spielen und zurückzukehren“, sagte der 57 Jahre alte Italiener, der die „Königlichen“ 2014 zum Titel in der Champions League geführt hatte. „Aber ich habe Vertrauen“, fügte er an, „wir haben die Möglichkeit, uns durchzusetzen. Wir wollen das bessere Team sein und die Champions League gewinnen.“

Dennoch: Titelverteidiger Real mit dem portugiesischen Superstar Cristiano Ronaldo und dem ehemaligen Münchner Toni Kroos war neben dem FC Barcelona das denkbar schwierigste Los, das der deutsche Fußball-Rekordmeister am Freitag bei der Auslosung des Viertelfinales in der Königsklasse erwischen konnte.

Dafür hatte Bundesliga-Konkurrent Borussia Dortmund in der Uefa-Zentrale in Nyon diesmal den Dusel, der normalerweise den Münchnern nachgesagt wird: Der BVB bekommt es erstmals mit dem AS Monaco zu tun. Auch Schalke 04 hat in der Europa League in Ajax Amsterdam einen machbaren Gegner erwischt. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach von einem „schönen Los. Wir können nicht klagen.“ Zumal auch das befürchtete deutsche Duell ausgeblieben ist.

Auch bei den Bayern hielt sich die Aufregung trotz des Knallers gegen Real (Hinspiel in München am 12.4., Rückspiel am 18.4.) in Grenzen. „Wir haben einen Trainer, der die Mannschaft am besten kennt. Das ist ein interessanter und schwerer Gegner. Ich glaube aber auch nicht, dass sich Real über den FC Bayern freut“, meinte Torwart Manuel Neuer gelassen und erwartet „zwei enge Spiele, da entscheiden Nuancen“.

Kapitän Philipp Lahm sprach von „interessanten Schlachten“, für die der FC Bayern „bereit“ sei, wie der ehemalige Real-Star Xabi Alonso betonte. Es sei ein „Topduell, auf das sich die Fußballfreunde in der ganzen Welt freuen dürfen“, meinte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Das sei eine „hohe Motivation für unsere Mannschaft. Die Chance steht bei 50:50.“

Zehnmal trafen die beiden Spitzenclubs bislang in K.o.-Duellen aufeinander: 5:5 lautet die Bilanz. Beim letzten Mal erlebten die Münchner allerdings ein Debakel: Im Halbfinale 2013/14 verloren die Bayern unter Pep Guardiola in Madrid 0:1 und zu Hause 0:4 (!). Trainer von Real: Carlo Ancelotti. Doch Vorteile, weil er die Königlichen bestens kennt, verspricht er sich nicht: „Es gibt keine Geheimnisse.“ Schon eher können die Münchner auf die Historie hoffen. Noch nie konnte ein Team in der Königsklasse seinen Titel verteidigen. Rummenigge sprach von einer „alten Regel“, die hoffentlich auch weiter Bestand habe.

Champions League, Viertelfinale (11./12. und 18./19. April): Bayern München – Real Madrid, Juventus Turin – FC Barcelona, Athlético Madrid – Leicester City, Borussia Dortmund – AS Monaco. Europa League, Viertelfinale (13./20. April): RSC Anderlecht - Manchester United, Celta Vigo – KRC Genk, Ajax Amsterdam – FC Schalke 04, Olympique Lyon – Basiktas Istanbul.